Villa Hohenbühl, Hohenbühlstrasse 15
Von der Villa zur Schule zur Verwaltungseinheit – eine Instandsetzung für die nächsten 15 Jahre.
Die von 1887 bis 1889 vom Architekten Alfred Bluntschli für den Müller und Erfinder Friedrich Wegmann-Schoch erstellte Villa Wegmann zählt zu den prägnantesten Zürcher Villenbauten. Mit ihrer grossen Kuppel über der kolossalen Säulenvorhalle und an prominenter Hanglage situiert, bildet sie das weltliche Pendant zu Bluntschlis Kirche Enge auf dem gegenüberliegenden Moränenhügel. Das Gebäude ist im Stil der Neurenaissance gestaltet und zeigt mit Sockel-, Haupt- und Attikageschoss die typische Fassadengliederung italienischer Renaissancevillen. Der repräsentativen Gestalt des Äusseren entspricht auch die reiche und gut erhaltene Innenausstattung.
Das eigentliche «Schlösschen» oberhalb des Bahnhofs Stadelhofen wurde 1949 durch die Stadt von einer Erbengemeinschaft erworben und erst durch die Töchterschule der Stadt und später durch die Kantonsschule Stadelhofen genutzt. Eine anstehende Renovation löste zähe Verhandlungen zwischen Stadt und Kanton über den Mietpreis aus. Es kam zu keiner Einigung und so musste die Kantonsschule ausziehen und die Stadt eine neue Nutzung für dieses Haus suchen. Nach der nun abgeschlossenen Renovation zieht eine Verwaltungseinheit der Stadt als Zwischennutzung für 15 Jahre in die Villa ein.
Die Sanierung durch Choffat & Filipaj Architekten stand unter enormen Zeit- und Kostendruck und war vielleicht gerade dadurch aus denkmalpflegerischer Sicht sehr erfolgreich: Die diversen Malereien und Anstriche blieben erhalten. Sie wurden nur konserviert, aber nicht ergänzt und für die anspruchsvollen Installationen von Arbeitsplätzen mit Sicherheitsanforderungen wurden innovative und reversible Lösungen gefunden. Das Haus kann so wieder vollwertig genutzt werden, es wurde aber nicht «übersaniert».
- Adresse: Hohenbühlstrasse 15
- Kreis/Quartier: 1 / Hottingen
- Inventar: kommunal
- Baujahr: 1887 - 1889
- Architektur: Alfred Bluntschli
- Bauherrschaft: Stadt Zürich
- Architektur: Choffat + Filipaj Architekten, Zürich
- Ausführung: 2019