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Sara Burgess und Nicolas Esseiva, Entsorgung + Recycling Zürich, Tiefbau- und Entsorgungsdepartement

Sara Burgess und Nicolas Esseiva: «Entsorgung ist die letzte Option.»

Künstlerin: Vanessa Billy (*1978)

Werk: «Keeping it Real (In a bundle)», 2016, diverse verdrehte Kabel technischer Geräte, Telefonhörer, Ladegerät, Metallbecken, Wasser, Objekt 60 x 100 x 26 cm / Sockel 3 x 120.5. x 92.5 cm, Bezeichnung: zertifiziert.

Das Werk befindet sich seit 2017 in der Kunstsammlung der Stadt Zürich.

Foto: Esther Mathis

Warum haben Sie speziell dieses Werk ausgewählt?

Der Kabelsalat repräsentiert wunderschön und auf kunstvolle Art die Tätigkeiten von ERZ (Kreislaufwirtschaft, Recycling, Entsorgung). Was ist Abfall, was ist Kunst? Wir finden das eine spannende Frage. Viele der Materialien, die bei ERZ entsorgt werden, könnten wiederverwendet werden, auch im Kunstbereich, wie dieses Werk schön beweist. Unser Ziel bei ERZ ist es, dass Entsorgung die letzte Option ist und vorher geprüft wird, ob ein Objekt weiterverwendet oder repariert werden könnte.

Was für Kunst haben Sie sich ursprünglich gewünscht, ausleihen zu können, und warum?

Ursprünglich wollten wir die Holznischen im Foyer des Besucherzentrums mit verschiedenen Kunstobjekten bestücken. Daher haben wir bei der Kunstsammlung der Stadt Zürich angefragt, ob es geeignete Objekte in der Sammlung gebe.

Wir wollten Kunstobjekte ausstellen, die ERZ repräsentieren und zu unseren Themen Recycling und Kreislaufwirtschaft passen.

Was bedeutet Ihnen das ausgewählte Werk in Ihrem Arbeitsalltag?

Der Kabelsalat steht klassisch für Material, welches bei ERZ täglich angeliefert wird. Zudem zeigt es schön auf, dass Material für eine Person unbrauchbarer Abfall und für eine andere Person etwas Wiederbenutzbares, Brauchbares ist, aus dem auch ein Kunstobjekt gebaut werden kann. Diese Mehrdeutigkeit soll die Besuchenden von ERZ zum Nachdenken und Diskutieren anregen und für die Thematik des Recyclings sensibilisieren.

Welche Art von Kunst können Sie sich keinesfalls in Ihrem Büro respektive Arbeitsumfeld vorstellen?

Alles, was offensichtlich nur mit Kunststoffen hergestellt ist oder generell ein Einwegprodukt darstellt oder einen Bezug dazu hat. So mussten wir beispielsweise auf zwei hyperrealistische Ölbilder, die eine Kunststoff-Tragetasche darstellten, verzichten, obwohl uns die Werke persönlich gefallen hätten.

Wie beeinflusst das ausgewählte Werk das Arbeitsklima?

Das Arbeitsklima der ERZ-Mitarbeitenden wird durch dieses Kunstwerk nicht beeinflusst, weil das Werk im Besucherzentrum steht, das hauptsächlich von Besuchenden von ERZ genutzt wird. Wir hoffen, dass sich unsere Besuchenden damit auseinandersetzen. Wir haben im Eingangsbereich des Besucherzentrums zudem gebrauchte Tellerbesen unserer Strassenkehrmaschinen aufgehängt. Diese Objekte sind eigentlich Abfall, aber optisch schön anzusehen. Genauso wie das Werk mit dem Kabelsalat.

Interview: Raquel Brühlmann, Fachspezialistin Kunstsammlung der Stadt Zürich, Juli 2023.

 

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