Instandsetzung und Umnutzung Sozialzentrum Wipkingerplatz
Die Bauarbeiten rund um die Instandsetzung Röschibachstrasse 24/26 und die Umnutzung der Liegenschaft Röschibachstrasse 26 zum Sozialzentrum Wipkingerplatz wurden nach rund zweijähriger Bauzeit per Ende Mai 2022 abgeschlossen. Das neue Sozialzentrum nimmt im Juni 2022 seinen Betrieb auf.
- Bauherrschaft
Stadt Zürich - Eigentümervertretung
Immobilien Stadt Zürich - Bauherrenvertretung
Amt für Hochbauten - Generalplanung
ARGE Müller Sigrist Pasquale - Architektur
Müller Sigrist Architekten AG, Zürich - Baumanagement
Pasquale Baurealisation AG, Zürich - Bauingenieurwesen
ACS-Partner AG, Zürich - HLKS-Ingenieurwesen
Abicht Zürich AG, Zürich - Elektro-Ingenieurwesen
HEFTI. HESS. MARTIGNONI. Zürich AG, Zürich
- Auswahlverfahren
Planerwahl, 2015 - Politischer Prozess
abgeschlossen - Objektkredit
CHF 59.8 Mio. - Bauzeit
2020 – 2022
Der siebengeschossige Gebäudekomplex an der Röschibach-/Hönggerstrasse wurde in den 1980er-Jahren erbaut. Die Stadt Zürich hat im Jahr 2014 den Gebäudeteil Röschibachstrasse 24/26 von der Zürcher Kantonalbank erworben. Für die neue Nutzung als Sozialzentrum Wipkingerplatz wurde der Gebäudeteil Röschibachstrasse 26 umgebaut und war eine umfassende Instandsetzung notwendig. Die Wohnungen im Gebäudeteil Röschibachstrasse 24 blieben erhalten. In dem Gebäudeteil beschränkten sich die wenigen Instandsetzungsarbeiten vor allem auf das Treppenhaus (u.a. Notlicht, Liftsanierung, Eingangsbereiche Arkaden).
Umgang mit dem Bestand im Sinne der städtischen Netto-Null-Ziele
Die Umnutzung der gut erhaltenen Gebäudesubstanz, die energetische Ertüchtigung des Gebäudes sowie der Ersatz der Gebäudetechnikanlagen zur Verbesserung der Energieeffizienz sind im Einklang mit dem städtischen Netto-Null-Ziel. Um die Umstellung auf eine Energieversorgung mit erneuerbaren Energien sicherzustellen, wurde der Anschluss an das städtische Fernwärmenetz bereits vorbereitet. Bis zur Aktivierung des Anschlusses erfolgt die Wärmeversorgung noch mit Gas. Die Instandsetzung wurde nach der ECO-Methodik geplant und realisiert. Damit erfüllen die bei der Instandsetzung eingesetzten Materialien wie z.B. Linoleum als Bodenbelag sehr hohe Anforderungen bezüglich Gesundheit und Bauökologie.
Wo möglich, wurden wertige bestehende Bauteile auch als Referenz auf die Geschichte des Gebäudes belassen – so beispielsweise die Böden oder Säulenverkleidungen aus Naturstein in der neuen Empfangs- und Informationszone im Erdgeschoss. Ein wohltuender gestalterischer Eingriff ist der Deckendurchbruch zwischen den öffentlichen Räumen im Erdgeschoss und dem halböffentlichen Bereich mit Besprechungsräumen im 1. Obergeschoss, der eine schöne Sichtverbindung herstellt. Die neuen Lichtverhältnisse und eine bessere Übersichtlichkeit tragen zu einer hellen, freundlichen und der neuen öffentlichen Nutzung als Sozialzentrum angemessenen Atmosphäre bei. In den Obergeschossen sind Büroflächen mit rund 180 attraktiven Arbeitsplätzen für die Mitarbeitenden des neuen Sozialzentrums entstanden. Das ehemalige Café Röschibach wurde rückgebaut und als Cafeteria umgenutzt.
Die Bedürfnisse der Nutzenden flossen am stärksten während der Phase der Raum-Findung der öffentlich zugänglichen Bereiche ein. Dabei wurden gemeinsam anlässlich von Besichtigungen von anderen Sozialzentren und von Workshops verschiedene Varianten anhand von Modellen und Plänen während der Bauprojekt-Phase ausgelotet. Gespräche am Tisch mit allen erforderlichen Teilnehmenden haben konstruktiv und effizient die Planung vorangebracht.
Patrick Fischer, Müller Sigrist Architekten AG
Im Zentrum der Instandsetzung – teils zwar weniger augenfällig aber nicht weniger relevant in Bezug auf die Bausumme – standen Baumassnahmen rund um den Brandschutz, den Schallschutz und zur Steigerung der Energieeffizienz des Gebäudes. Diese umfassten unter anderem den Ersatz der gesamten Gebäudetechnik, die energetische Ertüchtigung des Gebäudes oder den Einbau eines Nottreppenhauses in den Untergeschossen. Weiter wurde die Pfosten-Riegel-Konstruktion im Erdgeschoss im Bereich der Arkaden sowie der vertikale Abschnitt entlang der Rosengartenstrasse ersetzt; der Abschnitt im Bereich der Röschibachstrasse wurde instandgesetzt und die Verglasung ersetzt. Sämtliche Fenster der Lochfassade wurden mit neuen Schallschutzgläsern ausgestattet. Schliesslich wurde im Sinne einer wirtschaftlichen Lösung die Betonfassade gereinigt und wo nötig instandgesetzt. Durch diese zurückhaltenden, jedoch gezielten Eingriffe hat das Gebäude wieder an Ausdruck und Selbstverständlichkeit gewonnen.