Feigwarzen
Analkrebs kann unter durch eine vorgängige HPV-Infektion ausgelöst werden. Deshalb werden Patienten, welche HPV-bedingte Feigenwarzen haben, engmaschig in unserem Beckenbodenzentrum verlaufskontrolliert. Dies um frühzeitig die Zellveränderungen, die zu einem Analkrebs führen können, zu erkennen.
Anal- und Enddarmkrebs
Die Behandlung von Analkrebs erfolgt primär mittels Radio-Chemotherapie. Das Behandlungskonzept bestimmen wir jeweils an unserem interdisziplinären Tumorboard.
Feigwarzen
Bei Feigwarzen, auch Genitalwarzen oder Condylomata acuminata (Kondylome) genannt, handelt es sich um eine Infektionskrankheit mit dem Humanen Papillomavirus (HPV). Von diesem Virus sind bislang über 150 verschiedene HPV-Typen bekannt. Davon befallen ca. 40 Typen vor allem die Genitalregion.
Bei diesem Virus werden Niedrigrisiko- und Hochrisikotypen unterschieden. Niedrigrisikotypen sind Viren, die für gutartige Veränderungen verantwortlich sind (wie z. B. Warzen). Im Gegensatz dazu können Hochrisikotypen Zellveränderungen bedingen bis hin zum Krebs. Der Gebärmutterhalskrebs oder auch der Analkrebs sind Beispiele von Krebsarten, die durch humane Papillomaviren verursacht werden.
Übertragung
Die Infektion mit dem HPV in der Genitalregion (Anus, Penis, Gebärmutterhals, Scheide, Schamlippen) gehört zu der häufigsten sexuell übertragbaren Krankheit. Etwa 1–2% der sexuell aktiven Bevölkerung haben sichtbare Feigwarzen. Darüber hinaus weisen ca. 5–10% der Bevölkerung HPV-assoziierte Läsionen im Genitalbereich auf, die mit blossem Auge nicht zu erkennen sind und i. d. R. nicht diagnostiziert werden. Bei ca. 60% der Bevölkerung lassen sich Antikörper gegen HPV im Blut finden, die eine frühere Infektion nachweisen. Das Risiko, im Laufe des Lebens eine HPV-Infektion durchzumachen, wird zwischen 75% und 80% beziffert.
Die Krankheitserreger werden am häufigsten durch Kontaktinfektion (Genitalregion zu Genitalregion) beziehungsweise Schmierinfektion (von der Hand zur Genitalregion) beim Geschlechtsverkehr oder Intimkontakt sowie beim Oralverkehr übertragen.
Feigwarzen sind kein Beweis für Untreue
Humane Papillomaviren können über Jahre hinweg unbemerkt im Körper verbleiben, bevor sie Symptome verursachen. Die Frage, wann oder bei wem man sich angesteckt hat, ist daher kaum zu beantworten. Eine HPV-Infektion ist vor allem nicht gleichzusetzen mit Untreue des Partners. Theoretisch kann man sich bereits beim ersten Geschlechtsverkehr mit einer infizierten Person anstecken.
Weist eine Frau eine genitale HPV-Infektion auf, so ist mit grosser Wahrscheinlichkeit auch ihr Partner infiziert, auch wenn er keine Symptome hat. Wer zuerst mit den Viren in Kontakt kam, bleibt meistens offen. Zudem ist der HPV ein sehr stabiler Virus, der auf Oberflächen von Gegenständen überleben kann. Theoretisch ist auch ein nicht-sexueller Übertragungsweg denkbar.
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