2024 startet die Stadt Zürich eine vierjährige Stadtkooperation mit Santa Cruz in Bolivien und Cali in Kolumbien. Mittels gemeinsamer Projekte und eines Fachaustausches wollen die drei Partnerstädte dazu beitragen, den ökologischen Kreislauf im Abfallsystem der beiden lateinamerikanischen Städte zu schliessen und damit die Lebensqualität zu verbessern.

In der kolumbianischen Stadt Cali fallen täglich rund 1300 Tonnen Abfall an, von denen nur 10 Prozent recycelt werden. In Santa Cruz sind es täglich etwa 500 Tonnen mit einer Recyclingquote von sieben Prozent. Im Vergleich dazu rezykliert die Stadt Zürich 45 Prozent ihres Abfalls. Der restliche Abfall landet in Cali und Santa Cruz auf Mülldeponien, die zu Umweltverschmutzung führen und erhebliche Gesundheitsrisiken für die Bevölkerung mit sich bringen.

Gesammelt werden die Abfälle von Müllsammler*innen, die im Abfallsystem der beiden Städte Schlüsselrollen in der ökologischen Wertschöpfungskette einnehmen. Ihre Arbeit üben sie jedoch unter schwierigen Arbeitsbedingungen aus, ihre Einkommen sind schlecht.

Die Verbesserung der Arbeitsumstände der Müllsammler*innen steht im Zentrum der Stadtkooperation. Gleichzeitig soll mit der bewussteren Abfallentsorgung und -trennung durch die Verbraucher*innen die Sammlung und Wiederverwertung von Wertstoffen gesteigert werden.

In der Zusammenarbeit mit Cali und Santa Cruz unterstützt die Schweizer NGO Swisscontact vor Ort in den Partnerstädten die Umsetzung der Massnahmen. Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ) ist als Wissenspartner im Fachaustausch engagiert. Von diesem Austausch profitiert auch die Stadt Zürich auf ihrem eigenen Weg zu einer Kreislaufwirtschaft.