Masterplan
Der Zürcher Stadtrat hat am 28. Juni 2023 den Masterplan für das «Seeufer Wollishofen» zustimmend verabschiedet. Mit ihm legt der Stadtrat einen Grundstein für die weitere Entwicklung des Gebiets.
Der «Masterplan Seeufer Wollishofen» hält die Erkenntnisse aus der gleichnamigen Testplanung verbindlich fest. Das heisst: die Stadtverwaltung muss sich bei allen ihren Planungen danach richten. Dies betrifft die Richtplanung, die Nutzungsplanung, Hoch- und Tiefbauprojekte.
Der Stadtrat beauftragt die betroffenen Departemente und Dienstabteilungen damit, die Absichten und Massnahmen für das Seeufer Wollishofen gemäss den Vorgaben des Masterplans umzusetzen. Der Bericht zum Plan macht neben den formulierten Zielen und Grundsätzen auch Aussagen dazu, welche Massnahmen und Verfahren dafür nötig sind.
Was sind die Grundsätze?
Das Seeufer Wollishofen soll als Freizeit- und Arbeitsort in seiner Vielfalt erhalten bleiben: Gewerbe, Kultur, Soziokultur, Freiraum – diese bestehenden Nutzungen sollen sich weiterentwickeln können. Das Gebiet wird sich in Zukunft durch einen noch höheren Grad an Öffentlichkeit auszeichnen und so seiner einzigartigen Lage am Zürichsee und der Bedeutung für das Quartierleben gerecht.
Das Seeufer Wollishofen soll mit Quartier und Stadt besser vernetzt werden: Der Mythenquai wird als Ankunftsort und städtische Adresse öffentlicher gestaltet. Neue Anbindungen via Werft-Passerelle und Anbindung an den Bahnhof sind angedacht. Im Gebiet selbst verbindet ein Wegnetz.
Eine grosszügige Erweiterung des Freiraums ist nötig, um der Nachfrage der Stadt- und Quartierbevölkerung nach Grün- und Freiräumen am See langfristig gerecht zu werden. Das Seeufer Wollishofen ist geeignet, um die Vorgaben aus der Richtplanung und dem Leitbild Seebecken umzusetzen.
Die Gleichzeitigkeit von historischen Strukturen, See, Kultur, Produktion und Freizeitangeboten ist als Identitätsmerkmal zu erhalten. Die industrielle Prägung als zentrales Element soll dabei erkennbar bleiben. Auf neue Wohnungen – zusätzlich zu jenen, die sich bereits im Bau befinden – soll dabei verzichtet werden: Hier überwiegt das öffentliche Interesse am Arbeitsort, am Erhalt der Identitäten und den heutigen Nutzungen.
Was gehört dazu?
Der Perimeter des Masterplans reicht analog zur Testplanung vom Ende der Landiwiese bis und mit der Roten Fabrik. Im Plan gibt es vier Teilgebiete:
Geprägt durch die namensgebende Werft der Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft (ZSG). Intensiv genutzt auch durch die Seepfadi, den Seereinigungsdienst und Gewerbebetriebe. Das Areal und insbesondere der «Pol-Nord» haben das Potenzial neue städtische Raumbedürfnisse aufzunehmen. Die An- und Verbindungen ans Quartier und zwischen Landiwiese, Werft und Savera-Wiese werden aufgewertet. Die Stadt will dazu ab Ende 2023 in einer Vertiefungsstudie gemeinsam mit der Grundeigentümerschaft präzisere Grundlagen schaffen.
Industrie-Areal mit langer Geschichte und viel Zukunft: mindestens bis 2030 wirkt hier die Eigentümerin KIBAG noch industriell. Zum Mythenquai hin finden sich heute bereits Gewerberäume, die in Zukunft weiterentwickelt werden sollen. Zum See hin sieht der Masterplan eine Öffnung und einen neuen Park vor – welcher Savera-Wiese und Rote Fabrik stimmig verbindet. Dazu werden die Sonderbauvorschriften mittelfristig aufgehoben und Umzonungen vorgenommen. Die Stadt will ab Ende 2023 in einer Vertiefungsstudie gemeinsam mit der Grundeigentümerschaft präzisere Grundlagen schaffen.
Grüner Freiraum für das Quartier und darüber hinaus – Standort des Gemeinschaftszentrums Wollishofen. Der Raum soll so erhalten und punktuell verbessert werden. Das Hauptgebäude des GZ Wollishofen bedarf einer behutsamen Sanierung. Dazu ist eine Umzonung aus der Freihaltezone nötig. Um zwischen dem Freiraum und den Wohn- und Gewerbegebäuden zu vermitteln, sollen im Übergangsbereich «Pufferzone» Handlungsmöglichkeiten eröffnet werden. Die Projektierung dazu startet nach den Vertiefungsstudien, Anfang 2025.
Zürcher Kulturgrösse in denkmalgeschützten Gebäuden. Die Rote Fabrik soll auch in Zukunft das Seeufer Wollishofen, die Stadtbevölkerung und darüber hinaus bereichern. Bei einer Neuschaffung von Grün- und Freiräumen im KIBAG-Areal auf der Seeseite, sollen Synergien und niederschwellige und gut aneigenbare Räume verbinden.
Wie geht es weiter?
Die im Masterplan beschriebenen Grundsätze zur Entwicklung sollen in Etappen umgesetzt werden. Es gilt dabei auf verschiedenen Ebenen Projekte anzugehen, welche von der Richt- und Nutzungsplanung bis hin zum Bauprojekt reichen. Das Zielbild Masterplan hat einen Zeithorizont bis ins Jahr 2040.
Masterplanbericht zum Download
Den Bericht zum Masterplan in voller Länge finden Sie hier zum Download:
Informationsveranstaltung 4. September 2023
Die Stadt Zürich präsentierte am 4. September 2023 den Masterplan «Seeufer Wollishofen» im Quartier. Zur öffentlichen Informationsveranstaltung durfte die Stadt rund 350 Gäste empfangen.
Es sprachen:
Stadtrat Dr. André Odermatt | Vorsteher Hochbaudepartement
Stadträtin Simone Brander | Vorsteherin Tiefbau- und Entsorgungsdepartement
Katrin Gügler | Direktorin Amt für Städtebau