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Tonhalle Maag, Zahnradstrasse 22

Ein temporärer Klangraum in der ehemaligen Zahnradfabrik

Die Gebäude der Zahnradfabrik zeigen ein relativ einheitliches Bild von einfacher industrialisierter Bauweise – eine im Sinne des Neuen Bauens postulierte Funktionalität. Viele der Gebäude des Areals wurden von den Architekten Debrunner & Blankart entworfen. So auch das 1942 erstellte Werkstatt- und Härtereigebäude, welches das Bestreben nach einfacher Gestaltung und möglichst ideal belichteten Produktions- und Werkstatträumen zeigt. Im Vergleich zu den sonst meist sehr weitläufigen Gebäuden der Zürcher Industriekomplexe sind hier aussergewöhnlich schmale und lange Werkstatträumlichkeiten übereinandergestapelt. In Kombination mit den grossflächigen, elegant proportionierten Verglasungen der Werkstätten und den kleinen Fenstern des Treppenhauses entsteht ein spannungsvolles Äusseres mit hohem Wiedererkennungswert. Zusammen mit der später angebauten Fabrikhalle und dem gegenüber der Zahnradstrasse liegenden Speditionsgebäude ist es eine der wenigen verbliebenen Bauten des ehemals weitläufigen Fabrikareals der Firma Maag.

Seit dem Auszug der Industrie Ende der 1990er-Jahre wurde das Gebäudeensemble von der Kreativwirtschaft genutzt. Diese Gebäude konnten somit als Interimsspielstätte während des Umbaus der Tonhalle und des Kongresshauses von 2017 bis 2021 mit vergleichsweise geringen Umbaumassnahmen erfolgreich als Tonhalle Maag dienen. Der grösste bauliche Eingriff hierzu war das Einstellen des auf die Akustik optimierten Konzertsaals als Haus-in-Haus-Einbau aus Fichtenholz in die Fabrikhalle (Zahnradstrasse 24, nicht im Denkmalinventar). Anpassungen am Dachtragwerk, im Fundamentbereich und an den Einbauten der aufwändigen Gebäudetechnik waren als relevante bauliche Eingriffe nötig; trotzdem konnte der Charakter der alten Fabrikhalle erhalten bleiben und die Einfachheit einer Haus-in-Haus-Situation kann auch in Zukunft vollumfänglich ihre Wirkung entfalten.

Im denkmalpflegerisch wertvollen und inventarisierten Werkstatt- und Härtereigebäude (Zahnradstrasse 22) waren dagegen nur wenige brandschutz- und erschliessungstechnische Anpassungen notwendig, um das Foyer, die Probe- und die Verwaltungsräumlichkeiten unterzubringen. Das bestehende Farbkonzept wurde um eine stimmige frische Farbpalette erweitert. Zusammen mit den einfachen, aber eleganten Leuchten konnte der industrielle Charme beibehalten und gleichzeitig eine klare moderne Gestaltung umgesetzt werden. Mit dieser Strategie blieben auch viele an die alte Nutzung erinnernde Alters- und Gebrauchsspuren an den nur wenig erneuerten Oberflächen erhalten.

Im Sommer 2021 ist die Tonhalle-Gesellschaft Zürich AG aus der Maaghalle ausgezogen und wieder an den angestammten Ort am See zurückgekehrt. Die Industriehallen Maag an der Zahnradstrasse warten indes noch auf eine dauerhafte Lösung.
 
  • Adresse: Zahnradstrasse 22, 24
  • Kreis / Quartier: 5 / Escher-Wyss
  • Inventar: kommunal
  • Baujahr: 1941
  • Architektur: Debrunner & Blankart

  • Bauherrschaft: Tonhalle-Gesellschaft Zürich
  • Architektur: spillmann echsle architekten ag, Zürich
  • Ausführung: 2016-2017

Impressionen nach der Sanierung

(Foto: Juliet Haller, AfS)
(Foto: Juliet Haller, AfS)
(Foto: Juliet Haller, AfS)
(Foto: Juliet Haller, AfS)
(Foto: Juliet Haller, AfS)
(Foto: Juliet Haller, AfS)
(Foto: Juliet Haller, AfS)
(Foto: Juliet Haller, AfS)
(Foto: Juliet Haller, AfS)
(Foto: Juliet Haller, AfS)
(Foto: Juliet Haller, AfS)
(Foto: Juliet Haller, AfS)
(Foto: Juliet Haller, AfS)
(Foto: Juliet Haller, AfS)
(Foto: Juliet Haller, AfS)
(Foto: Juliet Haller, AfS)
(Foto: Juliet Haller, AfS)
(Foto: Juliet Haller, AfS)

Standort

Tonhalle Maag
Zahnradstrasse 22
8005 Zürich

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