Geschichte
Satte 29 000 Werke zählt die Kunstsammlung der Stadt Zürich heute. Sie ist damit die grösste städtische Kunstsammlung der Schweiz. Aufgebaut ab dem frühen 20. Jahrhundert, liegt ein Schwerpunkt dieses eindrücklichen Konvoluts auf Kunst aus Zürich, denn die Sammlertätigkeit der Limmatstadt war von Beginn weg mit der Förderung des lokalen, zeitgenössischen Kunstschaffens verknüpft.
Von Deborah Keller
Naturgemäss ist so eine stilistisch und qualitativ breit gefächerte Sammlung entstanden, die das Zürcher Kunstgeschehen im Wandel der Jahrzehnte abbildet. Es mag sowohl sachkundigem Verstand als auch einer glücklichen Hand geschuldet sein, dass immer wieder auch innovative künstlerische Entwicklungen der jeweiligen Zeit angekauft wurden: Im Besitzt der Stadt Zürich befinden sich beispielsweise Werke von historischen Persönlichkeiten wie Max Bill, Hanny Fries, Hans Josephson oder Verena Loewensberg und solche von zeitgenössischen Positionen wie Fischli/Weiss, Annelies Štrba oder Pipilotti Rist. Sie alle zählen heute zu den wegweisenden Grössen der Schweizer Kunst mit internationaler Ausstrahlung.
Ausschlaggebend für die Kunstankäufe der Stadt Zürich sind vor dem Hintergrund des Fördergedankens die Empfehlungen der städtischen Kunstkommission, welche Zürichs Kunstszene aufmerksam verfolgt. Daneben liessen Schenkungen und Nachlässe lokaler Kunstschaffender die Bestände anwachsen. Zudem hat der Stadtrat in der Vergangenheit günstige Gelegenheiten wahrgenommen, Arbeiten von bedeutenden Schweizer Künstlerinnen und Künstlern verschiedener Epochen zu erwerben, was der Kommission aufgrund der Statuen nicht erlaubt ist. So bilden Werke von Johann Heinrich Füssli, Giovanni Giacometti, Ferdinand Hodler oder Le Corbusier weitere Glanzlichter der Sammlung. Sie betten die Entwicklung der Zürcher Kunst in einen grösseren kunsthistorischen Kontext ein.
Genauso vielfältig wie die stilistische Breite ist die mediale Palette der Sammlung: Sie beinhaltet Gemälde, Zeichnungen, Collagen, Fotografien, Skulpturen, Filme, Video-Installationen und Druckgrafiken, wobei letztere rund zwei Drittel des Konvoluts ausmachen. Platziert in öffentlichen und halböffentlichen Bereichen der Verwaltungsgebäude und in den Büros von Angestellten der Stadt Zürich finden die Werke ihre Bestimmung: Denn ein weiteres, wichtiges Ziel der städtischen Sammlungstätigkeit ist es, Kunst im Alltag zugänglich zu machen.