Kunst und Bau Gemeinschaftszentrum Seebach
Urs Eggenschwyler, «Ohne Titel (Löwe)», 1898
Zürich ist voll von Löwen. Der Schildhalter des Zürcher Wappens ist als «Zürileu» zu einem Wahrzeichen unserer Stadt geworden. Es gibt aber nur einen Bildhauer, der dieses königliche Tier wirklich kannte: Urs Eggenschwyler (1849–1923). Der gebürtige Solothurner, der sich 1878 in Zürich niederliess, ist indes nicht als Künstler, Schöpfer von prominent platzierten Löwen (etwa die vier Bronze-Exemplare auf der Stauffacherbrücke oder der grosse Löwe aus Kunststein im Hafen Enge), sondern als Stadtoriginal, Menageriebesitzer und Tierfreund in die Lokalgeschichte eingegangen.
Der aus feinem Muschelkalk gehauene Löwe im Gemeinschaftszentrum Seebach stammt vom Palais Henneberg, dem Prunkbau, den der Seidenfabrikant Gustav Henneberg 1896–1900 am Alpenquai (heute General-Guisan-Quai) errichten liess. Das Palais wurde 1969 abgerissen. Mit anderem Bauschmuck, den die Stadt Zürich rettete, gelangte dieser Löwe in städtischen Besitz und so in dieses gerade erbaute Gemeinschaftszentrum. Seebach machte als Standort besonders Sinn, konnte Eggenschwylers Menagerie nach dessen Tod hier doch für ein paar Jahre weiter existieren. Ein Nachhall davon findet sich noch in der Voliere etwas weiter unten am Katzenbach.
Kunst | Urs Eggenschwyler (1849–1923) «Ohne Titel (Löwe)», 1898 Savonniere (Kalkstein), 218 x 85 x 140 cm Foto: Marc Lendorff |
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Eigentümervertretung | Immobilien Stadt Zürich |
Adresse | Gemeinschaftszentrum Seebach Hertensteinstrasse 20 8052 Zürich |