Neubau Schulanlage Guggach
Die Schulanlage Guggach schafft qualitätsvollen Schulraum und einen neuen Begegnungsort auf dem Areal Guggach.
- Bauherrschaft
Stadt Zürich - Eigentümervertretung
Immobilien Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung
Amt für Hochbauten - Architektur
Weyell Zipse Architekten, Basel - Baumanagement
HSSP AG, Zürich - Landschaftsarchitektur
Atelier Loidl Landschaftsarchitekten Berlin GmbH, Berlin - Bauingenieurwesen
Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG, Zürich
- Auswahlverfahren
Projektwettbewerb im selektiven Verfahren nach SIA 142 (einstufig, anonym), 2018 - Politischer Prozess
abgeschlossen - Objektkredit
Gesamt: CHF 49 Mio.
Objektkredit Schulanlage: CHF 45,35 Mio.
Objektkredit Quartierpark: CHF 3,65 Mio. - Bauzeit
2021 – 2024
Nebst der Schulanlage sind auf dem Areal Guggach in den letzten Jahren eine Wohnsiedlung der Stiftung für bezahlbare und ökologische Wohnungen (Stiftung Einfach Wohnen, SEW) und ein Quartierpark entstanden. Die Pläne für die neue Überbauung sind aus einem gemeinsamen Architekturwettbewerb hervorgegangen. Mit der wachsenden Bevölkerung im Quartier ist der Bedarf an mehr Schulraum gross – die neue Schule bietet Platz für rund 260 Schulkinder, die in 12 Primarschulklassen unterrichtet werden.
Neuer Schulraum fürs Quartier
Der dreigeschossige Neubau ist entlang der Wehntalerstrasse platziert und öffnet sich grosszügig zum Quartierpark hin. Ein zentrales, unbeheiztes Atrium ist der charakteristische Dreh- und Angelpunkt der neuen Schule. Eine Treppe führt von der Mitte des Atriums hinauf in die Klassenräume auf den beiden oberen Unterrichtsgeschossen. Im Sommer können im Atrium das Glasdach und die Glasschiebetore geöffnet werden. In der kälteren Jahreszeit oder bei schlechter Witterung dient das Atrium als gedeckter Pausenhof sowie als multifunktionaler Begegnungs- und Lernort.
Unser Lieblingsort ist ganz klar das Atrium. Mit seinen fassadenhohen Toren, die im Sommer offen und im Winter geschlossen sind, kann es sich den klimatischen Bedingungen anpassen. Die Wandelbarkeit des Raumes zeigt auf, wie man mit einfachen technischen Mitteln, etwa dem Öffnen von Dach oder Fassade und mit Hilfe der Sonne, das Raumklima beeinflussen kann.
Christian Weyell, Weyell Zipse Architekten GmbH
Die innere Struktur der Primarschule ist in neun funktionale Cluster gegliedert: In den zwei Obergeschossen verteilen sich vier Unterrichtscluster mit dazwischengeschalteten Musikclustern (MKZ). Im Erdgeschoss befinden sich ein gemeinschaftliches Cluster für die Tagesbetreuung mit Veranstaltungsraum und Mensa inkl. Regenerierküche sowie ein ruhiges Büro- und Bibliothekscluster. Die Sportcluster mit Garderoben und Duschen im 2. Untergeschoss und mit Doppelsporthalle im 3. Untergeschoss sind separat erschlossen und so ausserhalb der Unterrichtszeiten auch für Sportvereine und die Quartierbevölkerung nutzbar. Dank den Oblichtern im Erdgeschoss ist der Sportbereich in den Untergeschossen gut belichtet. Die aussenliegenden Pausen- und Sportplätze liegen auf der lärmabgewandten Grundstückseite. Eine zweistufige Holztribüne begrenzt den Sport- vom daran anschliessenden Pausenbereich und bietet Sitzmöglichkeiten. Das Rasenspielfeld ist Teil des Quartierparks. Zwischen den Aussenräumen des Schulareals und dem Quartierpark wurde dank einer vielfältigen Bepflanzung ein fliessender Übergang geschaffen. Nebst einem Beitrag zur Förderung der Biodiversität leisten unversiegelte Flächen und die neuen grosskronigen Bäume einen Beitrag zu einem guten Lokalklima.
Auf dem Weg zu Netto-Null
Mit dem Neubau aus Recyclingbeton werden die Energiekennwerte des Minergie-P-ECO-Standards den Netto-Null-Zielen entsprechend erreicht. Bei den nicht tragenden Wänden wurde Kalksandstein eingesetzt; Holz und Glasbausteine ergänzen nebst der Aluminiumfassade im Wesentlichen das Materialkonzept. Als Beitrag zur Suffizienz wurde auf eine Mehrfachnutzung der Räume grossen Wert gelegt. Das ewz errichtet und betreibt als Contractor eine Photovoltaikanlage mit 300 PV-Modulen auf den begrünten Dachflächen. Die Wärmeversorgung wird durch den Anschluss an das bestehende Fernwärmenetz Zürich-Nord sichergestellt. Während der sommerlichen Hitzeperioden sorgt das sog. «Freecooling» in den Schulzimmern zusammen mit dem sommerlichen Wärmeschutz an der Fassade für ein angenehmes Raumklima.
Architekturwettbewerb
Zur Qualitätssicherung von Neubauten setzt das Amt für Hochbauten auf den Architekturwettbewerb.
WANINC
1. Rang | 1. Preis
Antrag zur Weiterbearbeitung
- Architektur
ARGE Donet Schäfer Architekten und Tanja Reimer, Zürich
mit Weyell Zipse Architekten, Basel
- Landschaftsarchitektur
Atelier Loidl Landschaftsarchitekten, D-Berlin