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Schilddrüsensprechstunde

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Warum Schilddrüse und Nuklearmedizin?

Neben den Blutuntersuchungen der Schilddrüsenhormone, die in der Regel der Hausarzt durchführt, erfordern einige Störungen und Erkrankungen der Schilddrüse (z.B. Über- und Unterfunktion, Knoten, Kropf) weitergehende Tests. Hierzu gehören vor allem die Szintigraphie mit Jod oder einem Ersatzstoff (Technetium) und die Sonographie (Ultraschall). Diese Untersuchungen sind nicht invasiv und gewöhnlich schmerzlos. Das minim radioaktive Arzneimittel (Radiopharmakon) schluckt der Patient oder es wird in eine Vene gespritzt, um es so in den Stoffwechsel einzuschleusen. So lässt sich die Schilddrüsenfunktion (z.B. innerhalb der Schilddrüse in einem Knoten) sichtbar machen. In manchen Fällen (vor allem bei Knoten) ist zusätzlich eine Punktion erforderlich, bei der wir unter Kontrolle mit dem Ultraschallgerät Zellen mit einer kleinen Nadel aus der Schilddrüse entfernen und dann unter dem Mikroskop untersuchen.   

Einige Schilddrüsenerkrankungen (Überfunktion, Schilddrüsenkrebs) verlangen mitunter eine Therapie mit radioaktivem Jod (Radiojodtherapie).Hierbei nehmen genau die Zellen der Schilddrüse das Jod (wie bei der Szintigraphie) vermehrt auf, die stoffwechselaktiv sind (also: zu viel tun). Diese werden dann durch die Strahlung von innen heraus vernarbt. Diese Behandlung ist unblutig (nicht invasiv) und verschont weitgehend den restlichen Körper. Meist ist eine solche Behandlung allerdings nur unter besonderen Strahlenschutzmassnahmen auf einer speziellen Station möglich (Radiojodstation), um die Umwelt (und besonders Kinder und Schwangere) zu schützen.   

Solche Untersuchungen und Therapien der Schilddrüse erfordern sowohl vom Gesetz als auch vom Fachwissen her einen Spezialarzt für Nuklearmedizin. Aus diesem Grund und, damit der gleiche Arzt seine Patienten möglichst von Diagnose bis zur Behandlung ihrer Schilddrüsenleiden fachgerecht behandelt, bieten viele nuklearmedizinische Abteilungen weltweit eine Schilddrüsensprechstunde an.   

Im Stadtspital Waid bieten wir in unserem Kompetenzzentrum für Schilddrüsenerkrankungen (Schilddrüsensprechstunde) aus einer Hand alle erforderlichen Spezialuntersuchungen (Szintigraphien, Labor, Sonographie, Punktion), allfällig erforderliche Therapien (teils in Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital und Stadtspital Triemli), Operationen und die erforderliche Nachbetreuung an.

Was untersuchen und behandeln wir?

  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
  • Knoten oder Zysten der Schilddrüse (Struma oder «Kropf»)
  • Schilddrüsenkrebs
  • Nebenschilddrüsenerkrankungen
  • Radiojodtherapie
  • Schilddrüsenoperation

Welche Vorbereitungen sind notwendig?

Für die meisten Untersuchungen der Schilddrüse sind keine besonderen Vorbereitungen notwendig. Bei speziellen Joduntersuchungen empfehlen wir Ihnen, nüchtern zu sein und die Schilddrüsenmedikamente nur nach Absprache einzunehmen. Was für Ihre jeweilige Untersuchung erforderlich ist, teilen wir Ihnen bereits bei der Terminvergabe mit. Entnehmen Sie diese Details den detaillierten Informationsblättern oder fragen Sie uns direkt per Telefon.   

Für Frauen empfehlen wir, gegenüber dem Arzt oder Assistenten unbedingt vor der Untersuchung mitzuteilen, wenn bei ihnen die Möglichkeit einer Schwangerschaft besteht oder falls sie stillen.   

Für alle Patienten ist es wichtig, dass sie dem Arzt sagen, welche Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel (Vitamine,, Algen- oder Kräuterpräparate) sie einnehmen. Informieren Sie den Arzt auch über allfällige Allergien, aktuelle oder schwere frühere Erkrankungen. Schmuck und andere Accessoires lassen Sie zuhause, da diese bei Ihrer Untersuchung stören.

Wie lange dauert die Untersuchung?

Einige Schilddrüsentests dauern lediglich eine halbe Stunde aber die meisten Untersuchungen dauern ein bis zwei Stunden. Manche Tests erfordern mehrere Termine (Vormittag und Nachmittag, evtl. Folgetag). Normalerweise steht die Zeit zwischen den Terminen zu Ihrer freien Verfügung. Wir informieren Sie dazu ausführlich bei der Terminvergabe jeder Untersuchung. Zusätzliche Informationen sind in den jeweiligen Informationsblättern verfügbar.

Wie verläuft eine Untersuchung in der Schilddrüsensprechstunde? Was spüre ich dabei?

Die meisten Schilddrüsenabklärungen bestehen aus einem Arztgespräch, bei dem Sie Ihre Probleme und Beschwerden schildern, einer kurzen Untersuchung (Abtasten) der Schilddrüse, einem Bluttest, der Szintigraphie und einer Ultraschalluntersuchung. Bei der Szintigraphie spritzen wir das Arzneimittel (Radiopharmakon) in eine Vene oder geben Ihnen eine Kapsel zum Schlucken. Dabei spüren Sie lediglich den Nadelstich (meist gleichzeitig mit der Blutentnahme mit einer kleinen Nadel). Weitere unangenehme Nebenwirkungen (wie Hitzegefühl, Schwindel usw.) treten in der Nuklearmedizin fast nie ein, da wir nur minime Mengen des jeweiligen Arzneimittels (nahezu molekulare Menge) verwenden. Auch Jodallergien lassen sich durch die geringen Mengen nicht auslösen. Nach einem gewissen Zeitraum (10 bis 15 Minuten oder selten bei Jodszintigraphien Stunden und Tage später) fertigen wir Bilder an und machen Messungen, wenn sich das Mittel regelrecht verteilt hat. Während der Aufnahmen liegen Sie so bequem wie möglich vor der Kamera und bewegen sich möglichst nicht, damit die Bilder langsam entstehen und nicht verwackeln. Wir helfen Ihnen gerne auch mit Kissen und Polstern, damit Sie eine optimal bequeme und entspannte Position einnehmen. 

Was spüre ich nach der Untersuchung?

Der untersuchende Arzt/Nuklearmediziner wertet die Bilder in der Regel unmittelbar nach der Untersuchung aus und bespricht Sie, falls möglich, mit Ihnen. Einige Tests (Labortests, Punktionen) werten wir nicht bei uns aus und diese Resultate erhalten wir unter Umständen erst eine Woche später. Bei wichtigen Ergebnissen benachrichtigt Sie der Nuklearmediziner dann telefonisch. In dem Fall erhält Ihr zuweisender Arzt einen ausführlichen Bericht per Post oder Fax (üblicherweise innert ein bis zwei Tagen oder in dringenden Fällen sofort per Telefon oder Fax). Falls Sie es wünschen, geben wir Ihnen die Bilder direkt nach der Untersuchung mit.

Bei einigen Joduntersuchungen und -therapien ist es notwendig, dass Sie danach reichlich trinken (mindestens 2 Liter), um das Arzneimittel (Radiopharmakon) auszuspülen. Die Einzelheiten hierzu teilt Ihnen das Fachpersonal rechtzeitig mit. 

Schwangerschaft und Stillen

Wie vor Röntgenuntersuchungen ist es auch vor nuklearmedizinischen Untersuchungen sehr wichtig, den Arzt zu informieren, falls eventuell eine Schwangerschaft vorliegt. Ganz allgemein halten wir die Strahlenbelastung während der Schwangerschaft so gering wie möglich. Bei einigen Untersuchungen gibt es für Schwangere strahlenfreie Ersatztests oder spezielle (längere, kompliziertere) Untersuchungstechniken, die die Strahlendosis nochmals deutlich vermindern. In anderen Fällen lässt sich die Untersuchung verschieben. Für stillende Mütter ist es möglicherweise notwendig, dass sie 24 bis 48 Stunden nicht stillen dürfen und die Milch verwerfen müssen. Daher sind rechtzeitige vorherige Absprachen notwendig. Gerne beraten wir Sie hierüber im Detail.

Unser Angebot im Detail

  • Funktionsabklärung (Hyper-/Hypothyreose)
  • Knoten- oder Zystenabklärung
  • Betreuung und Nachsorge von Schilddrüsenkarzinomen (Struma maligna)
  • Nebenschilddrüsenabklärung (Szintigraphie, Sonographie, MRI, Fusions-/Subtraktionsbildgebung, FNP)
  • Schilddrüsenszintigraphie mit Uptake-Bestimmung und Quantifikation (Tc-99 m, -123, J-131)
  • Sonographie (Schilddrüse, Speicheldrüsen, Nebenschilddrüse, Lymphknoten)
  • Punktion/Biopsie
  • Sonographisch gesteuerte Sklerosierung (Zysten)
  • Radiojodtest
  • Radiojodtherapie
  • Schilddrüsenoperationen
  • Substitutionseinstellung
  • Pentagastrintest
  • TSH-Stimulationstest
  • Jodbestimmung im Urin
  • Labor (TSH basal, fT3, fT4, Tg, Antikörper: TPO/mikrosomale Ak, Tg-Ak, TRAk, Entzündungslabor, Parathormon, Calcitonin, Blutbild, Elektrolyte)
  • Ganzkörperscan (J-131) unter exogener Stimulation (rhTSH)

Weitere Informationen