Interventionelle Radiologie
Welche Untersuchungen bieten wir an?
Das Leistungsangebot umfasst sowohl minimalinvasive Eingriffe am Gefässsystem als auch nicht-vaskuläre Prozeduren.
Eingriffe am Gefässsystem
- Angiographie von Arterien und Venen der Extremitäten, des Thorax und des Abdomens
- Rekanalisation, Dilatation, Thrombolyse und Stent-Einlage am artierellen und am venösen Gefässsystem
- Tumorembolisationen
- Embolisationen von Gebärmuttermyomen
- Embolisationen von arteriovenösen Missbildungen und Varikozelen
- Emoblisationen von peripheren und viszeralen Aneurysmata
- Embolisationen bei akuten chronischen Blutungen
- Endovaskuläre Fremdkörperentfernungen
- Einlage eines Cavafilters
- Nicht-vaskuläre Eingriffe
Percutane Feinnadel- und Stanzbiopsien (unter der Führung von Ultraschall, Computertomographie oder Durchleuchtung)
- Percutane Gallengangdrainage inkl. Stent-Einlagen
- Percutane Behandlung von malignen Lebertumoren mittels Radiofrequenzablation
- Stent-Einlagen im Kolon
- Percutane Nephrostomie, Ureterdilatation und Ureterschienungen
- Percutane Schmerztherapien und Gelenksinfiltrationen unter Computertomographie- oder Durchleuchtungskontrolle
Wie funktioniert die Interventionelle Radiologie?
Die Interventionelle Radiologie befasst sich mit bildgesteuerten Eingriffen im menschlichen Körper. Dazu ist ein künstlicher Zugang über die Haut (percutan) notwendig. Unter Ultraschall-, Computertomographie- oder Durchleuchtungskontrolle steuert ein ausgebildeter Arzt (Interventioneller Radiologe) millimeterdicke Instrumente über die Blutgefässe oder andere Leitstrukturen im Körper (Gallenwege, Harnwege usw.) zum Ort der Erkrankung, um diese lokal zu behandeln.
Zu den typischen interventionellen Eingriffen zählen die Erweiterung einer eingeengten Arterie oder die Wiedereröffnung eines verschlossenen Gefässes. Die notwendigen Instrumente lassen sich bei dieser Intervention meist über eine Hauteinstichstelle in der Leiste einbringen. Die Erweiterung oder Wiedereröffnung eines Gefässes führen wir mit einem Katheter durch, an dessen Spitze ein Ballon fixiert ist. Diesen Ballon schieben wir im entleerten Zustand in die enge Stelle vor und blasen ihn anschliessend auf. Durch die Aufweitung des Ballons korrigieren wir die Gefässenge oder, wenn dies nicht vollständig gelingt, vermindern wir sie. Bei nicht-vaskulären Interventionen liegt die Einstichstelle direkt über dem zu behandelnden Organ (z.B. Leber oder Niere).
In der Regel sind diese Eingriffe im Vergleich zur klassischen Operation, welche als Alternative oft zur Verfügung steht, weniger belastend und meist in örtlicher Betäubung durchführbar. Häufig lassen sich diese Eingriffe ambulant durchführen. Die Hospitalisationszeit verkürzt sich durch die Interventionelle Radiologie im Vergleich zur Operation deutlich. Die Interventionelle Radiologie arbeitet eng mit den Hausärzten und anderen Spezialisten zusammen (z.B. Internisten, Angiologen, Kardiologen oder Chirurgen).
Wie führen wir die Untersuchung durch?
Für die Untersuchung legen wir den Patienten auf den Untersuchungstisch. Üblicherweise führen wir eine Verweilkanüle in eine Vene ein, damit jederzeit eine medikamentöse Behandlung problemlos möglich ist. Zum Beispiel zur Schmerztherapie. Um das Infektionsrisiko auszuschalten, decken unsere Fachkräfte die Patienten vor der Untersuchung steril ab und desinfizieren die Einstichstelle. Anschliessend legen wir eine Schleuse in das Gefäss ein. Die Schleuse sichert den Gefässzugang. Über diesen Zugang führt der Interventionelle Radiologe die notwendigen Materialien ein, die er zur Behandlung benötigt. Der Eingriff erfolgt unter Durchleuchtung. Während der ganzen Untersuchung sprechen Sie mit dem behandelnden Arzt. Wenden Sie sich bei Schmerzen, Ängsten oder Fragen an unser Behandlungsteam, damit wir gemeinsam Unklarheiten beseitigen oder entsprechende Massnahmen ergreifen können. Nach der Intervention verschliessen wir den Gefässzugang. In der Regel bleibt die Patientin und der Pantient einige Stunden im Spital liegen. Dadurch lässt sich eine Nachblutung verhindern. Kommt es trotzdem zu einer Blutung, sind kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Nähe, die Ihnen sofort helfen.
Welche Vorbereitung und Nachbehandlung sind notwendig?
Jede Intervention ist der spezifischen Fragestellung und den Bedürfnissen der Patientin / des Patienten angepasst. Die Vorbereitung unterscheidet sich deshalb je nach Eingriff und Patientin/Patient. Häufig ist es notwendig, vor der Untersuchung eine Blutanalyse vorzunehmen, um die Nierenfunktion und den Gerinnungsstatus abzuklären. Verschiedene Eingriffe lassen sich ambulant durchführen. Für andere ist eine Kurzhospitalisation unabdingbar. Das individuelle Vorgehen sprechen wir nach der Anmeldung mit der Patientin / dem Patienten ab.
Nach der Anmeldung stellen wir ein Informationsschreiben zum vorgesehenen Eingriff zu. Darin beschreiben wir die Intervention und die möglichen Risiken sowie Komplikationen. Diese Risiken besprechen wir mit der Patientin / dem Patienten später ausführlich. Aus rechtlichen Gründen muss in die vorgesehene Behandlung schriftlich eingewilligt werden. Ohne ausdrückliche Einwilligung dürfen wir die Untersuchung nicht durchführen.
Nach der radiologischen Intervention bleiben die Patientinnen und Patienten einige Stunden im Spital, damit eine allfällige Blutung an der Punktionsstelle rechtzeitig feststellbar und behandelbar ist. In Abhängigkeit des Eingriffes ist es notwendig, einige Tage im Spital zu verbringen, um eine begleitende Therapie anzuwenden.
Welches sind die Risiken der Untersuchung?
Die Risiken der Untersuchung hängen vom jeweiligen Eingriff ab, wir sprechen diese mit Ihnen ausführlich ab. Vor der Untersuchung geben Sie schriftlich Ihre Einwilligung zur Untersuchung ab, damit die Untersuchung aus rechtlicher Sicht durchführbar ist. Nach der Anmeldung senden wir Ihnen eine Patienten-Information zum vorgesehenen Eingriff zu. Lesen Sie diese Information durch und besprechen Sie mit Ihrem Vertrauensarzt oder dem behandelnden Radiologen allfällige Fragen. Neben diesen spezifischen, untersuchungsabhängigen Risiken kommen bei der Interventionellen Radiologie die Risiken der Röntgenbestrahlung und des jodhaltigen Kontrastmittels dazu. Es handelt sich um Risiken, die auch bei der Computertomographie und der konventionellen Radiologie auftreten. Bei korrekter Indikation sind die Risiken der radiologischen Intervention deutlich geringer als das Risiko eines alternativen Verfahrens (z.B. Chirurgie) oder des Verzichtes auf eine Behandlung.