Brandmauer Zürich-West 2011
Wandbild von Pierre Haubensak, 2011
Temporäres Kunstwerk an Brandmauer in Zürich-West
Der Zürcher Künstler Pierre Haubensak hat in Zürich-West das Motiv eines seiner Werke als grosses Wandbild neu umgesetzt. In gut einmonatiger Arbeit liess er das Bild auf der Brandmauer eines Mehrfamilienhauses in Zürich-West aufmalen.
Seit Jahren war der Künstler Pierre Haubensak in Zürich auf der Suche nach einer Brandmauer, um ein grossformatiges Wandbild anzubringen. Eine solche Brandmauer entstand Ende 2009 an der Turbinenstrasse 12/14: Für eine neue Strassenführung wurde dort eine in städtischem Besitz stehende Hälfte eines Mehrfamilienhauses aus dem 19. Jahrhundert abgerissen. Die andere, private Haushälfte bleibt aufgrund eines Rechtsstreites vorerst stehen. Als Folge war die Stadt Zürich verpflichtet, die bis dato vernachlässigte Brandmauer im Mai 2011 zu sanieren.
Angeregt durch einen Artikel über die Liegenschaft im Tages-Anzeiger, präsentierte Pierre Haubensak der Arbeitsgruppe Kunst im öffentlichen Raum (AG KiöR) sein Brandmauer-Projekt. Ausgehend von einem seiner Bilder, sollte dort eine weisse Gitterstruktur auf dunklem Hintergrund in grösserer Dimension ihre Wirkung entfalten. Das städtische Fachgremium hat das Anliegen inhaltlich geprüft und befürwortet. Die AG KiöR würdigt die Idee des Künstlers, gerade an dieser städtebaulich umstrittenen Stelle ein temporäres Zeichen zu setzen, das so lange sichtbar ist, wie das Haus an der Turbinenstrasse stehen bleibt. Seit Ende Juli 2011 ist das Werk vollendet, das Auftragen der Wandmalerei beanspruchte einen Monat. Haubensaks künstlerischer Eingriff macht die Vieldeutigkeit sichtbar, die sich in Zürich-West zwischen urbanem Fortschritt einerseits und geschichtlicher Identität anderseits auftut. Die Ausführung der Wandmalerei kostet rund 26 000 Franken. Sollte bis Ende September 2011 kein privater Sponsor gefunden werden, übernimmt die Stadt Zürich die Defizitgarantie. In diesem Fall erhält die Stadt Zürich das rund 3 x 2 m grosse Acrylbild von Pierre Haubensak, das ihm als Basis für die Brandmauer diente und etwa denselben Wert hat wie die Wandmalerei.