Münsterhof
Seit dem Mittelalter zählt der Münsterhof zu den prägenden Plätzen der Zürcher Innenstadt. Heute zwischen Paradeplatz und Fluss gelegen, war der Standort vor der Fraumünsterkirche ein eminent wichtiger Treffpunkt des städtischen Lebens. Er diente als Warenumschlag- und Marktplatz; er fungierte als Versammlungs- und Gerichtsort; und auf dem Münsterhof wurden auch bedeutende Veranstaltungen organisiert, die einen grösseren öffentlichen Rahmen aufwiesen.
Die Automobilisierung der Schweizer Gesellschaft in der Nachkriegszeit hatte zur Folge, dass der Münsterhof zum Parkplatz umfunktioniert wurde, der bei Besucherinnen und Besuchern der Zürcher Innenstadt sehr beliebt war. Im Rahmen der städtischen Fahrrad- und Fussgängerstrategie, soll eine weitgehend autofreie Innenstadt entstehen, so dass auch der Münsterhof neu gestaltet und positioniert wurde.
Im Mai 2016 wurden die Bauarbeiten am Münsterhof beendet. Mit der Neugestaltung im Mai 2016 ist der heute verkehrs- und parkplatzfreie Münsterhof zu einem Raum für Kunst und Kultur geworden.
Die Kunst im öffentlichen Raum (KiöR) ist Teil des Nutzungskonzeptes, die den Münsterhof zu einem Kulturplatz positionieren soll. Jeweils von Mitte August bis Mitte September wird der Münsterhof mit eigens für den Ort entwickelten Kunstprojekten bespielt. Zusammen mit Vertretern des Vereins Kulturplatz Münsterhof hat die Arbeitsgruppe Kunst im öffentlichen Raum (AG KiöR) die Bedürfnisse und Möglichkeiten von künstlerischen Interventionen evaluiert. Mit dem Sonnensegel-Projekt von Claudia Comte wurde 2017 eine Reihe von drei Pilotprojekten gestartet, mit denen bis 2019 das Potenzial, die Wirkung und die Umsetzbarkeit von Kunst auf dem Münsterhof geprüft werden sollen. 2018 setzte der polnische Künstler Pawel Althamer ein partizipatives Kunstprojekt auf dem Münsterhof um. Das letzte Projekt 2019 des Künstler Heinrich Gartentor transformierte den Münsterhof für einen Monat in eine Grünoase. Das Tiefbauamt der Stadt Zürich finanziert die Pilotprojekte.