Informationen digitale Medien
Allgemein
Geschichte
Ende der 1960er-Jahre wurde das Internet für das Militär erfunden. Seit den 1990er-Jahren ist es öffentlich. Das Internet verbindet weltweit Computer und ermöglicht über Programme den Austausch von Daten. Das bekannteste Programm ist das Web oder World Wide Web, ein System von Websites.
Populär machte das Internet nicht zuletzt das «schlaue Telefon», das internetfähige Smartphone. Erste Modelle waren ab Ende der 1990er-Jahre auf dem Markt. Mit dem iPhone kam 2007 der Durchbruch. Insbesondere soziale Netzwerke wie Facebook profitieren davon.
Online-Konsum
In wenigen Jahren haben Internet und digitale Medien den Alltag erobert. 1997 nutzten von 100 Menschen knapp 6 das Internet. Inzwischen sind es gegen 90 von 100. In der Schweiz sind über 14-Jährige im Durchschnitt rund 25 Stunden pro Woche online. Das sind mehr als 3,5 Stunden pro Tag.
Online-Aktivitäten
Internet und digitale Medien vermitteln Wissen und bieten Einblicke in andere Welten. Sie ermöglichen Kontakte. Sie unterhalten und entspannen.
Zu den wichtigsten Aktivitäten im Netz gehören: sich informieren, Inhalte austauschen, mit anderen kommunizieren und sich unterhalten.
Risiken
Das Netz frisst Zeit
Online sein lässt einen schnell die Zeit vergessen. Wer digitale Medien sehr intensiv nutzt, riskiert, anderes zu vernachlässigen – etwa Kontakte in der realen Welt. Insbesondere Gamen und Chatten verleiten dazu.
Das Netz ist voller Gewalt und Porno
Gerade für Kinder und Jugendliche gibt es eine Menge problematischer Inhalte, etwa Gewalt oder Pornographie.
Das Netz vergisst nicht
Bilder und Texte, die einmal veröffentlicht wurden, können kaum mehr gelöscht werden.
Im Netz wird gemobbt und belästigt
Soziale Netzwerke können benutzt werden, um User zu belästigen, blosszustellen oder mit sexuellen Absichten zu kontaktieren (Cybermobbing, Sexting, Cybergrooming).
Problematischer Konsum
In der Schweiz hat rund 1 von 100 Personen einen problematischen Umgang. Das sind rund 70'000 Personen. Die meisten sind zwischen 15 und 34 Jahren alt, wobei die 15- bis 19-Jährigen einen wesentlichen Teil ausmachen.
Verhaltenssucht
Internetsucht zählt zu den Verhaltenssüchten. Deren Kennzeichen ist das Verlangen, eine Handlung wieder und wieder zu vollziehen. Die Übergänge sind fliessend – von einer problemlosen über eine riskante bis zu einer suchtartigen Nutzung.
Gefühle verdrängen
Exzessives Chatten, Gamen oder Surfen lässt Gefühle wie Unsicherheit, Frustration, Angst oder Stress vergessen. Betroffene erleben dies zunächst als positiv. Der Hang zur Wiederholung wächst jedoch.
Folge: Die Nutzung macht keinen Spass mehr. Sie befriedigt nur noch den Drang danach. Die Kontrolle geht verloren.
Anzeichen für eine Online-Sucht
Wer digitale Medien intensiv nutzt, ist noch lange nicht online-süchtig. Weitere Anzeichen für eine Sucht sind:
- Die Gedanken kreisen ständig ums Chatten, Surfen etc.
- Freunde treffen und andere Aktivitäten werden vernachlässigt.
- Auf digitale Medien zu verzichten, gelingt nur noch schwer.
- Probleme in der Schule, bei der Arbeit und im privaten Umfeld nehmen zu.
Anwendungen mit Suchtrisiko
Online-Sucht ist nicht Online-Sucht. Anwendungen mit höherem Risiko sind:
- Unspezifisches Surfen (allgemeine Internetsucht)
- Gamen, insbesondere Multiplayer-, Rollen- und Battlespiele (Online-Spielsucht)
- Chatten, posten, kommentieren (Soziale-Netzwerke-Sucht)
- Surfen auf Pornoseiten (Online-Sexsucht)
- Online-Shoppen (Online-Kaufsucht)
- Spielen von Roulette, Poker etc; Wetten auf Sportresultate (Online-Glücksspielsucht)
Online-Begriffe
Social Media
Soziale Netzwerke wie Facebook ermöglichen Usern, zu chatten, zu kommentieren oder Inhalte auszutauschen.
Surfen
(Oft wahlloses) Springen von Webseite zu Webseite oder Folgen von Links
Chatten
Live kommunizieren im Internet
Gamen
Spielen von (Online-)Computer- und Videospielen
Cybermobbing
Der Begriff steht für Mobben im Internet. Mit Gerüchten, Beleidigungen oder intimen Fotos wird eine Personen belästigt.
Sexting
Intime Fotos werden ausgetauscht, es kann Gruppendruck entstehen.
Cybergrooming
Erwachsene kontaktieren Kinder und Jugendliche mit sexuellen Absichten.
Populäre Anwendungen
Mit einer E-Mail lässt sich elektronisch Post (mail = engl. für Post) versenden. Es ist der meistgenutzte Dienst des Internets.
Die bekannteste Suchmaschine mit mehr als 3 Milliarden Suchanfragen pro Tag. In Europa hat Google einen Marktanteil von rund 90 Prozent.
Soziales Netzwerk mit weltweit rund 2 Milliarden Mitgliedern, welche die Seite einmal im Monat besuchen. Beliebt bei Erwachsenen, rückläufige Tendenz bei Jugendlichen.
Youtube
Videoportal, das kostenlos alle Arten von Videoclips zeigt (Musikvideos, Film-Trailers, Lern- und Informationsvideos, aber auch Werbe-, Propaganda- und Gewaltvideos.) Youtube ist seit 2006 eine Tochter von Google.
Messaging-Dienst, über den Benutzer Texte, Bilder und Ton austauschen können. Sehr beliebt bei Jugendlichen. Gehört Facebook.
SMS
Ermöglicht das Versenden von Kurznachrichten und Fotos. Hat seit dem Aufkommen von Messaging-Diensten wie Whatsapp an Bedeutung verloren.
Mikroblogdienst, auf dem Nutzer Kurznachrichten verbreiten. Beliebt in Fach- und Medienkreisen sowie in der Politik.
Online-Dienst für kostenloses Teilen von Fotos und Videos. Sehr beliebt bei Jugendlichen. Tochter von Facebook.
Snapchat
Gerade bei Jugendlichen beliebter Messaging-Dienst. Erlaubt das Teilen von Fotos und anderen Medien mit Freunden. Das Besondere: Die Botschaften sind nur für eine beschränkte Zeit sichtbar und verschwinden danach wieder (wobei sie sich relativ einfach wiederherstellen lassen).
Tik Tok
Vormals musical.ly. Sehr beliebt bei Kindern und Jugendlichen und insbesondere bei Mädchen. Die «Muserinnen» singen und tanzen zu einem Playback-Lied und teilen das Video.
Spotify
Mit rund 160 Millionen Usern der vielleicht bekannteste Dienst, um Musik zu hören respektive zu streamen.
Weitere Informationen
- Suchtprävention Kanton Zürich Informationen und Selbsttest zu Online-Konsum und Internet-Sucht
- Jugend und Medien Informationsportal zur Förderung von Medienkompetenzen bei Jugendlichen