Global Navigation

Tipps und Tricks in der Trotzphase

Es ist nicht immer einfach, sich in anspruchsvollen Situationen richtig zu verhalten. Mit diesen Denkanstössen zeigen wir Ihnen, was in der Trotzphase helfen kann und wie Sie Ihr Kind dabei unterstützen. Durch Ihre einfühlsame Begleitung lernt Ihr Kind, dass auch negative Gefühle ihren Platz haben dürfen und dass es seinen sicheren Hafen behält.

Anregungen, die in der Trotzphase helfen können.

Symbolbild

1. Nehmen Sie es nicht persönlich

Nehmen Sie das Verhalten Ihres Kindes keinesfalls persönlich und denken Sie nicht, dass es Sie nicht mehr liebhat. In dieser Entwicklungsphase kann es vorkommen, dass Kinder mit starker Ablehnung und Beleidigungen reagieren, hauen oder beissen. Versuchen Sie, der Wut Ihres Nachwuchses gelassen zu begegnen. Bleiben Sie authentisch und sagen Sie ihrem Kind auch, dass Sie das nicht möchten.

2. Beweisen Sie Geduld und bleiben Sie ruhig

Um als Eltern eine anspruchsvolle Situation gut begleiten zu können, braucht es eine grosse Portion Geduld und Gelassenheit. Bleiben Sie verfügbar, ruhig und zugewandt.

3. Räumen Sie Freiheiten ein

Durch Freiheiten wird das Kind selbstbewusster und selbständiger und kann so auch besser mit Frustrationen umgehen. Dies gelingt nur, wenn es die Möglichkeit hat, Dinge in seinem eigenen Tempo auszuprobieren. Beziehen Sie das Kind altersentsprechend in Ihre täglichen Aktivitäten mit ein.

4. Legen Sie die Grundregeln fest

Zu viele Verbote und Regeln erschweren Eltern die Trotzphase. Halten Sie sich deshalb an einigen wenigen Grundregeln fest. Besprechen Sie diese in der Partnerschaft. Bleiben Sie bei diesen Grundregeln konsistent, denn nur so werden Regeln und Grenzen verinnerlicht, was wiederum die Selbstregulationsfähigkeit Ihres Kindes fördert.

5. Richten Sie eine «Ja-Umgebung» ein.

Schaffen Sie eine «Ja-Umgebung». Das heisst, alles, was dem Kind gehört oder frei zugänglich sein soll, auf der Höhe des Kindes aufbewahren und alles andere nach oben räumen.  

6. Bieten Sie Alternativen

Vor allem jüngere Kinder im 2. und 3. Lebensjahr sind mit zu vielen Wahlmöglichkeiten rasch überfordert. Bieten sie maximal zwei Wahlmöglichkeiten in Bereichen an, in denen das Kind selbst entscheiden möchte und eine Wahlmöglichkeit sinnvoll ist. (z.B. Auswahl der Kleidung, des Buches, eines Teils der Mahlzeit etc.)

7. Nehmen Sie den Willen Ihres Kindes ernst

Trotz ist in der frühkindlichen Entwicklung ein Zeichen von Selbstbestimmung und Unabhängigkeit. Nehmen Sie deshalb den Willen ernst, zeigen Sie aber die Grenzen des Machbaren auf und helfen Sie ihrem Kind, im Bereich des Machbaren selbstwirksam zu sein und eigene Entscheidungen treffen zu dürfen.

8. Vermeiden Sie Zeitdruck

Ein Kind lebt im Augenblick. Es ist darauf eingestellt, eine Handlung so lange auszuführen, bis das Gehirn zufriedenstellend stimuliert ist. Wenn wir das Kind unterbrechen, ist es frustriert. Planen Sie genügend Zeit ein, wenn sich eine Situation abzeichnet, die nur schwer abrupt beendet werden kann.

9. Ablenkung ist die halbe Miete

Gerade in der Öffentlichkeit kann es hilfreich sein, Ihr Kind abzulenken, um einen Wutanfall zu vermeiden. Oft stecken auch Hunger oder Müdigkeit hinter einem Wutanfall. Sorgen Sie für regelmässige Mahlzeiten und genügend Schlaf. Es ist hilfreich, wenn Sie stets ein Bilderbuch oder ein anderes Spielzeug dabei haben, um Ihr Kind abzulenken. Verzichten Sie bei Kindern unter drei Jahren auf den Einsatz von Mobiltelefonen oder Tablets.

10. Gewalt ist tabu

Versuchen Sie niemals, einen Wutanfall mit Gewalt zu beenden. Auch Bestrafung durch Liebesentzug und Ignorieren ist Gewalt und schadet der Beziehung zu ihrem Kind.

11. Tauschen Sie sich aus

Trotzphasen können sehr belastend sein – Sie sind nicht allein damit. Suchen Sie den Austausch unter gleichgesinnten Eltern und achten Sie auf Ihre eigenen Grenzen und Bedürfnisse.

Es geht vorbei!

Manchmal ist ein «Trotzanfall» so schnell vorbei, wie er gekommen ist. Oft weiss das Kind gar nicht mehr, was es eigentlich wollte. Vielleicht will es einfach nur getröstet und in den Arm genommen werden. Gehen Sie auf die Bedürfnisse Ihres Kindes ein. Vielleicht mag es - nachdem es sich beruhigt hat - mit Ihnen ein Buch anschauen, das den Umgang mit starken Gefühlen thematisiert. Auf dieser Seite finden Sie passende Buchtipps.

Weitere Informationen