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Lernraum

Raum zum Lernen - ein Lernraum

Wie können wir Lehrpersonen eigentlich unsere Schülerinnen und Schüler dazu animieren, selbständiger zu lernen? Eine Antwort dazu ist eine immer weiterverbreitete Lern- und Arbeitsform – die Lernlandschaften. Spätestens seit der Einführung des Lehrplan 21 und des kompetenzorientierten Unterrichtens machen sich Schulen mehr Gedanken um die Weiterentwicklung ihrer Schulmodelle. Der Fokus wird dabei vermehrt auf individualisiertes, selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Lernen gesetzt.  

Ermöglicht wird die Lernlandschaft durch eine persönliche Lernbegleitung, eine ruhige Lernatmosphäre und den funktional ausgestatteten Lernraum mit einem persönlichen Arbeitsplatz und allen notwendigen Hilfsmitteln. Lernlandschaften bieten somit eine Struktur, welche Individualisierung, Integration und Kompetenzorientierung in höchstem Masse begünstigt, sowie respekt- und vertrauensvolle Begegnungen und Beziehungen fördert und vermehrte Kooperation ermöglicht. Eine vertrauensvolle und arbeitsteilige Kooperation in Teams, welche durch eine gemeinsame pädagogische Haltung bestärkt wird, erleichtert die Bewältigung der an die Schule gestellten hohen Anforderungen. 

Selbstgesteuertes Lernen bedeutet nicht, dass die Lernenden sich selber überlassen werden. Sie arbeiten selbstständig auf vorgegebene Ziele hin, lösen Aufgaben, trainieren Fertigkeiten, erfüllen Rechercheaufgaben und werden dabei von Lehrpersonen in ihrem Lernprozess begleitet und unterstützt. Die Kompetenzen bezüglich Reflexion und Steuerung des eigenverantwortlichen Lernens werden so stetig erweitert und in regelmässigen Coaching-Gesprächen weiterentwickelt. 

In meiner Schule habe ich das Glück, beim Aufbau eines solchen Pilotprojektes dabei zu sein. Dabei hat sich gezeigt, dass der Initialaufwand für die Konzeption und Einführung riesig ist und nur bewältigt werden kann, wenn alle Beteiligten gut zusammenarbeiten. Ziehen alle an einem Strick, ist die Einführung und Aufgleisung nur eine Frage der Zeit und des Willens. Dabei müssen die Schulbehörde und das Schulhausteam dahinterstehen und einen Mehrwert des Systemwechsels erkennen.  

Nach den ersten Monaten kann ich ein durchwegs positives Fazit aus dem Pilotprojekt ziehen. Den Lehrpersonen macht es Spass mit den Schülerinnen und Schüler näher zusammenzuarbeiten und den Schülerinnen und Schüler gefällt vor allem ihre neu gewonnenen Freiheiten sich selbst organisieren zu können. 

Quelle: ZLV, Lukas Kühne
 

Lernlandschaften im Schulhaus Feld 

Im Sekundarschulhaus Feld starteten letzten Sommer die 1. Klassen mit «Lernlandschaften». Neu arbeiten die Schülerinnen und Schüler acht Lektionen pro Woche in einem grossen Lernraum im obersten Stock des Schulhauses an ihren individuellen Lernjobs. Das sind extra entwickelte spannende und motivierende Aufgaben aus verschiedenen Fächern. Mehrere Lehrpersonen unterstützen und beraten die Jugendlichen dabei. Alle zwei Wochen führen die Klassenlehrpersonen mit jeder Schülerin und jedem Schüler ein persönliches Lerngespräch. Traditionellen Klassenunterricht gibt es auch weiterhin, beispielsweise im Zeichnen oder Turnen. Schulleiterin Nina Bucher befragte kürzlich alle Involvierten. Die Rückmeldungen sind sehr positiv. «Die Jugendlichen lieben es, vermehrt selbst über ihr Lernen bestimmen zu können», erzählt sie, «und die persönlichen Lerngespräche sind für beide Seiten ein grosser Gewinn.» 

Quelle: Elternbrief der Präsidentin der Schulbehörde Limmattal

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