HISTORIA - Schweizer Geschichtswettbewerb 2019-2021
Für die Wettbewerbsrunde 2019-2021 des Schweizer Geschichtswettbewerbs für Jugendliche wurde das Thema «Historische Spurensuche / Jugend in Bewegung» ausgewählt. Einsendeschluss ist der 28. März 2021.
Das Stadtarchiv Zürich verfügt über verschiedenste Unterlagen zu diesem Thema, wovon nachfolgend einige Beispiele näher umschrieben werden. Gerne können Sie als Einstieg in unserer Bibliothek Literatur oder Dokumentationsmaterial, vor allem Zeitungsausschnitte, konsultieren. Daneben bieten unsere Archivbestände einen weiteren, direkten Zugang zum Thema.
Opernhauskrawall und Jugendunruhen in Zürich
Freiraum für uns und unsere Kultur!
Die Suche nach einem Treffpunkt für Jugendliche, möglichst ohne Aufsicht durch Erwachsene, prägt die Geschichte der Jugendbewegungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Schweiz und insbesondere in Zürich:
Während im Jahr 1980 ein Kredit von 60 Millionen Franken für die Renovation des Opernhauses gesprochen wurde, lehnte der Zürcher Stadtrat gleichzeitig die Forderungen nach einem autonomen Jugendzentrum ab. Am 30. Mai 1980 eskaliert eine zunächst gewaltfreie Demonstration vor dem Opernhaus, als unerwartet 30 Polizisten in Kampfausrüstung aus dem Opernhaus heraustreten. Es ist der Beginn der Jugendunruhen, die Zürich und auch andere Schweizer Städte zwischen 1980 bis 1982 in Atem halten.
Quellen im Stadtarchiv Zürich:
V.B.a.44. Interessengemeinschaft Rote Fabrik. Protokoll der Vorstandssitzungen
V.B.c.84.:10.9.9. Medien, Fabrikzeitung
V.L.132. Globuskrawall, Zürcher Unruhen 1968. Dokumentation
V.L.135. Opernhauskrawall und Jugendunruhen in Zürich. Dokumentation
Rn 37 Jahresberichte Verein Zürcher Jugendhaus
Mobilität und Arbeit
Zieh aus und lerne!
Im Zuge der Industrialisierung und dem Ausbau der Eisenbahn war die Mobilität der Arbeitskräfte gross. Junge Frauen und Männer vom Land zogen in die Stadt und suchten Arbeitsstellen etwa als Dienstmädchen und Arbeiter. Dazu wurden eigens Vereine gegründet, die sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen der zugezogenen jungen Menschen engagierten, diese Unterstützungsleistung aber auch mit moralischer Erziehung verbanden. Um die jungen Frauen beispielsweise vor den Gefahren und vermeintlichen Verführungen der Grossstadt zu bewahren, bot der «Verein Freundinnen junger Mädchen» Stellenvermittlungen und günstige Wohngelegenheiten in den eigenen Martha-Heimen an. Der «Schweizerische Verein der Freunde des jungen Mannes» wiederum nahm sich den männlichen Rechtsbrechern, Arbeits- und Orientierungslosen an. Aber auch die Stadt Zürich bot Hand mittels Angeboten wie Schulentlassenenhilfe, Lehrlingsheimen, Stipendienvergabe, Berufsausbildungsbeiträgen, Berufsberatung oder über die Stellenvermittlung des Jugendamtes.
Quellen im Stadtarchiv Zürich:
Rh Schweizerischer Verein der Freunde des jungen Mannes (Jahresberichte 1914-1926)
Rh 20 Hilfe für arbeitslose Jugendliche (Jahresberichte 1932-1935)
Rh 24 Verein der Freundinnen junger Mädchen (Jahresberichte 1955-1998)
Rh 26 Zürcher Arbeitsgemeinschaft für Jugendprobleme (Jahresberichte 1977-2001)
Rh 29 Töchterheim Hirslanden (Jahresberichte 1976-2016)
V.F.b.203. Arbeitsamt. Stellenangebote für Lehrlinge und Lehrtöchter 1900-1904
V.F.b.206. Arbeitsamt. Stellengesuche von Lehrlingen und Lehrtöchtern 1900-1904
V.J.c.903. Berufsberatung der Stadt Zürich. Drucksachen 1929-2017
VII.54. Lehrlingspatronat Zürich. Akten und Drucksachen 1893-1929
Zeitungsausschnittsammlung (Stichwort «Jugend»)
V.B.a.13. Stadtratsprotokolle (bis ins Jahr 1937)
V.B.b.41. Geschäftsberichte der Stadt Zürich
Schule und Erziehung
Armbrustschiessen und Völkerball
Auf körperliche Bewegung wurde im Rahmen der Schule schon vor über 100 Jahren Wert gelegt. Die Routen der Schulreisen und insbesondere der Turnunterricht unterschieden sich jedoch grundlegend vom heutigen Lehrplan: Schiessübungen an Gewehr und Armbrust gehörten während des 1. Weltkriegs ebenso zum Turnunterricht wie Völkerball. Überhaupt sollte der Turnunterricht dazu dienen, kräftige und wackere Soldaten für das Militär auszubilden. Dies war auch die ursprüngliche Absicht des Knabenschiessens, an dem die Jungs ab 1809 institutionalisiert ihr Können zeigten. Mädchen dürfen erst seit 1991 teilnehmen.
Quellen im Stadtarchiv Zürich:
V.H.a.57. Kommission für den freiwilligen Turnunterricht. Protokolle
V.H.c.62. Schulwesen. Akten betreffend Schulreisen 1895-1900
V.H.c.70.: Schulwesen. Akten zum erweiterten Turnunterricht 1915-1924
V.L.5. Knabenschiessen. Allgemeine Dokumentation und Jahresdokumentation, 1803-