Die Stadt Zürich sieht Kunst im öffentlichen Raum als essenziell für das urbane Leben. Skulpturen, Installationen und temporäre Kunstprojekte prägen das Stadtbild, schaffen neue Perspektiven und Begegnungsorte. Sie fördern den Dialog, machen städtische Identität und Kultur erlebbar und regen zur Reflexion über gesellschaftliche Themen an.
Temporäre Projekte
Die städtische Fachstelle Kunst im öffentlichen Raum (KiöR) initiiert und realisiert gemeinsam mit der Kommission KiöR Kunstprojekte im öffentlichen Raum. Neben temporären Formaten zur Umsetzung der Strategien begleitet KiöR Veränderungen im städtischen Raum mit grösseren und kleineren Projekten.

Realisierung von Kunstprojekten im öffentlichen Raum
Falls Sie mehr zu den Verfahren für KiöR-Projekte erfahren möchten oder selbst eine temporäre Installation im öffentlichen Raum planen, finden Sie alle relevanten Informationen hier.
Aktuelle Ausschreibungen werden auf dieser Seite veröffentlicht.
Kunstwerke im Bestand
KiöR ist für die Dokumentation, Pflege und den Erhalt von rund 400 Kunstwerken im öffentlichen Raum der Stadt Zürich verantwortlich. Durch ihre Arbeit bleibt das kulturelle Erbe Zürichs lebendig und verleiht dem urbanen Raum ein inspirierendes, dauerhaftes künstlerisches Gesicht. Besonderes Augenmerk liegt darauf, der Stadtbevölkerung und den Gästen Zürichs einen kontinuierlichen Zugang zu historischer und zeitgenössischer Kunst zu ermöglichen und den Stadtraum als offene Bühne für kulturelle Begegnungen zu gestalten.

Aktuell
Kunst ist ein prägender Bestandteil der Europaallee, wo permanente Kunstinstallationen die Öffentlichkeit zur Reflexion und Interaktion mit ihrer Umgebung einladen.
Seit September 2020 ist die Klanginstallation «Harmonic Gate» des Künstlerduos Bruce Odland (USA) und Sam Auinger (AT) am Europaplatz zu erleben. Das Kunstwerk lädt ein, die Stadt aus einer hörenden Perspektive wahrzunehmen: Drei Mikrofone fangen die vielfältigen Geräusche des Platzes ein – das Rauschen der Sihl, vorbeieilende Schritte, Zugansagen, Trams und Flugzeuge. Diese Klänge werden in einem virtuellen Resonanzrohr zu harmonischen Obertonreihen verarbeitet und direkt über Lautsprecher zurück in den Raum gespielt. So verändert sich das Klangbild dynamisch mit dem Trubel und der Ruhe des Platzes und lässt den Europaplatz zu einer ständig wandelnden Klanglandschaft werden, die das urbane Leben reflektiert und hörbar macht.

Seit 2021 ergänzt das Lichtkunstwerk «ALWAYS A WAY ALWAYS AWAY» von Brigitte Kowanz (AT) die Europaallee. Das Werk befindet sich auf dem Dach des Gebäudes am Europaplatz und sendet stündlich in Morsezeichen die Botschaft «ALWAYS A WAY ALWAYS AWAY». Diese leuchtende Nachricht, die über LED-Bänder in dreieckigen Formen übermittelt wird, spielt mit der Symbolik der Morsetelegrafie, die einst entlang von Bahnlinien verlegt wurde und so auch auf den Standort zwischen Bahngleisen und Sihlpost verweist. Die Installation spiegelt das Netz aus Stützen und Oberleitungen der Bahntrassen wider und thematisiert Kommunikation als Verbindung und Trennung zugleich. Die leuchtende Botschaft lädt Passanten dazu ein, innezuhalten und über die Art und Weise nachzudenken, wie wir uns durch digitale Technologien verbinden – gleichzeitig physisch hier und virtuell stets auch «woanders» zu sein.

Beide Werke sind zentrale Bestandteile des kuratorischen Gesamtkonzepts «Space» der Europaallee. Schon während der Bauzeit von 2011 bis 2019 brachte dieses Konzept Kunst in den öffentlichen Raum und rückte die Baustelle durch temporäre Interventionen von Künstler*innen wie Michael Günzburger, Grrrr & Big Zis und Heinrich Lüber in den Fokus.
Langfristig soll das Konzept Kunst im neuen Stadtteil verankern und die Europaallee als einen Ort der Begegnung und Reflexion gestalten.
In den letzten Jahren hat sich in der Öffentlichkeit ein starkes Interesse für einen neuen Umgang mit Denkmalkultur ausgebildet. Es wird vermehrt die Frage gestellt, ob die bestehenden Denkmäler den aktuellen Kriterien einer inklusiven Gesellschaft noch genügen. In Zürich wie auch in anderen schweizerischen Städten dominiert eine stark eurozentrische, hetero-normative Denkmal- und Erinnerungskultur. Themen abseits dieser bestimmenden Vorstellungen werden im öffentlichen Raum nicht oder kaum abgebildet. Sowohl mit der «MeToo»-Debatte als auch mit der in den USA entstandenen «Black Lives Matter»-Bewegung (BLM) wurden die Diskussionen um Repräsentation im öffentlichen Raum sowie um den Umgang mit Erinnerung beschleunigt. Parallel dazu gehen in Zürich immer wieder Anfragen seitens Politik und Bevölkerung für neue Denkmäler ein.
Die KiöR hat dieses Thema aufgenommen und vom Stadtrat den Auftrag erhalten, gemeinsam mit dem städtischen Koordinationsgremium Erinnerungskultur (KoGE) Strategien im Umgang mit bestehenden und künftigen Denkmälern zu entwickeln. Als erster Schritt und als Grundlage der bevorstehenden Reflexionen wurde eine Bestandsaufnahme veranlasst.
Ende 2020 wurde der Historiker Georg Kreis mit der Überprüfung von 38 Denkmalobjekten der Stadt Zürich beauftragt. Unter den zahlreichen Publikationen des emeritierten Professors für Geschichte an der Universität Basel findet sich mit der Publikation «Zeitzeichen für die Ewigkeit – 300 Jahre schweizerische Denkmaltopografie» ein Grundlagenwerk zur schweizerischen Denkmalkultur. Georg Kreis war u. a. Mitglied der Bergier-Kommission und Präsident der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus.
Die vorliegende historische Aufarbeitung der Denkmäler und die mit diesen Kunstwerken im öffentlichen Raum verbundenen biografischen Kurzbeschreibungen bieten eine gute Grundlage, um das kritische Bewusstsein für die Denkmäler zu wecken.

Kunstwerke der Stadt Zürich online entdecken
Online-Datenbank
Die Website «Kunstbestand der Stadt Zürich» zeigt die Werke der «Kunst im öffentlichen Raum» ebenso wie jene der städtischen Kunstsammlung und des Bereichs «Kunst und Bau».
Kunst auf dem Stadtplan
Auf ZüriPlan sind alle öffentlich zugänglichen Kunstwerke im Stadtraum verzeichnet. Unter dem Icon «K» auf der digitalen Stadtkarte finden Sie rund 400 Werke, die den öffentlichen Raum Zürichs bereichern.
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