Das Schulhaus Herzogenmühle wurde 1955 durch den Architekten Ernst Rüegger als erstes Oberstufenschulhaus von Schwamendingen erbaut. Die Anlage steht in engem Bezug zur Schulhaus- und Freibadanlage Auhof auf der gegenüberliegenden Strassenseite. Die städtebauliche Situation mit den öffentlichen Bauten in einer Grünzone gründet in der Planung des damaligen Stadtbaumeisters Albert Heinrich Steiner.

Das Grossschulhaus besteht aus zwei Y-förmigen Trakten, welche durch eine verglaste Pausenhalle miteinander verbunden sind. Die typische Architektursprache der 50er-Jahre lebt vom Wechsel der Oberflächenmaterialien und der Farbgebung. Klassen- und Spezialräume sind nach funktionalistischen Kriterien in unterschiedlichen Flügeln untergebracht. Eine Deckenmalerei von Max Hegetschweiler, ein Wandmosaik von Lea Zanolli und der Pausenbrunnen von Armin Wanger werten die Anlage auf.

Die zwei- und dreigeschossigen Gebäudeteile verfügen über flachgeneigte Satteldächer ohne Aufbauten. Die südseitigen Dachflächen wurden mit grossen rechteckigen PV-Anlagen bestückt und mit genügend Abstand zu Traufe, First und Grat montiert. Durch die Abstände zum Dachrand und mithilfe von dunklen, nicht reflektierenden PV-Modulen und farblich angepasster Unterkonstruktion, treten die Felder als ruhige, dunkle Flächen in Erscheinung. Da es sich um eine Aufdach-Anlage handelt, bleiben die darunterliegenden schützenswerten homogenen Ziegeldächer weiterhin als solche lesbar und die Anlage erscheint optisch als additives, technisches und reversibles Element.

Die PV-Anlage verfügt über eine Leistung von rund 140 kWp und weist eine durchschnittliche Jahresproduktion von circa 160'000 kWh/a auf. Dies entspricht dem Strombedarf von etwa 60 bis 70 Haushalten.  

• Adresse: Herzogenmühlestrasse 50, 52, 60, 62
• Kreis / Quartier: 12 / Schwamendingen
• Inventar: kommunal
• Baujahr: 1955
• Architektur: Ernst Rüegger

• Bauherrschaft: Stadt Zürich, ewz
• Planung: Energie Netzwerk GmbH
• Ausführung: 2019