Neubau Schulanlage Thurgauerstrasse
Die Schulanlage Thurgauerstrasse schafft einen neuen Begegnungsort im Quartier. Sie bildet den Auftakt in der Entwicklung des «Areals Thurgauerstrasse» zu einem lebendigen und gut durchmischten Quartierteil für rund 1800 Menschen.
- Bauherrschaft
Stadt Zürich - Eigentümervertretung
Immobilien Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung
Amt für Hochbauten - Architektur
Bollhalder Walser Architektur, Zürich - Bauingenieurwesen
Borgogno Eggenberger + Partner AG, St. Gallen - Landschaftsarchitektur
Pauli Stricker GmbH, Landschaftsarchitekten, St. Gallen
- Auswahlverfahren
Projektwettbewerb im offenen Verfahren nach SIA 142 (einstufig, anonym) mit 79 Teams und anonymer Überarbeitung, 2017 - Politischer Prozess
abgeschlossen - Ausführungskredit
CHF 59,274 Mio. - Bauzeit
2021 – 2024
Auf dem rund 65 000 Quadratmeter grossen städtischen Areal an der Thurgauerstrasse soll ein neuer Quartierteil entstehen. Geplant sind nebst der Schulanlage und einem Quartierpark rund 800 gemeinnützige Wohnungen, Angebote für das «Wohnen im Alter» sowie Flächen für Gewerbe, Dienstleistung und Gemeinschaft. Entsprechend ist der Bedarf an neuem Schulraum in diesem wachsenden Quartier gross. In der Schulanlage Thurgauerstrasse wurde Schulraum für rund 440 Schulkinder geschaffen.
Eine Schule fürs Quartier
Die neue Schulanlage Thurgauerstrasse fügt sich dank der flachen L-Form und dem Ausnützen der Höhenstaffelung des Grundstücks gut in die Umgebung ein. Zum Ein- und Mehrfamilienhausquartier hin sind die Neubauten mit ihren drei Geschossen tief gehalten. Das Schulraumangebot umfasst Räume für 18 Primar- und zwei Kindergartenklassen im Tagesschulbetrieb, eine Doppelsporthalle sowie Aussenanlagen mit einem Rasenspielfeld als Teil des Quartierparks und einem Allwetterplatz.
Der langgestreckte Aussenraum im Westen ist mein Lieblingsort. Dieser Freiraum ist Pausen- und Spielplatz, Schulgarten und Rückzugsort in einem. Über ihn verbindet sich das neue Schulhaus auf eine selbstverständliche Art und Weise mit dem Quartier und bereichert dieses durch einen neuen öffentlichen Raum.
Christian Walser, Bollhalder Walser Architektur
Die Unterrichtsbereiche mit Räumen für das Lehrpersonal sowie Archiv und Büros sind im 1. und 2. Obergeschoss in Schulraumclustern organisiert. Gemeinschaftliche Nutzungen (wie z.B. Musikschule, Therapie, Hausdienst, Bibliothek, WC-Anlagen) wie auch die beiden Kindergärten mit Aussenräumen sind im Erdgeschoss angeordnet. Die natürlich belichtete Doppelsporthalle liegt im Untergeschoss und wird über einen separaten Eingang von der Thurgauerstrasse her erschlossen. Sie steht ausserhalb der Unterrichtszeiten auch Vereinen aus dem Quartier zur Verfügung. Die Mensa und der Mehrzweckraum befinden sich im Kopfbau hin zum neuen Quartierpark. Sie können für grössere Veranstaltungen zusammengeschlossen und gemeinsam genutzt werden. Der eigentliche Haupteingang sowie die Eingänge zu den einzelnen Klasseneinheiten befinden sich auf dem Pausenplatz auf dem Niveau der Grubenackerstrasse. Ein weiterer Eingang liegt im Bereich der Thurgauerstrasse. Als quartierverbindendes Element ist ein Weg für den Fuss- und Veloverkehr über das Areal geplant.
Ressourcenschonende Energieversorgung
Der Neubau aus Recyclingbeton hält den Minergie-P-ECO-Standard ein. Die Versorgung mit erneuerbarer Energie für Raumwärme, Warmwasser, Lüftung und sanfte Kühlung wird über eine Erdsonden-Wärmepumpe abgedeckt. Die Dachflächen sind begrünt und bieten einen geschützten Lebensraum für unterschiedliche Pflanzen- und Tierarten. Eine von ewz errichtete und betriebene Photovoltaik-Anlage am Dachrand und an einigen Fassadenteilen liefert Strom für den Eigenverbrauch. Während der sommerlichen Hitzeperioden sorgt das sog. «Geocooling» zusammen mit dem sommerlichen Wärmeschutz an der Fassade für ein angenehmes Raumklima in den Schulzimmern.
Hitzeminderung und Biodiversität
Je grösser die Artenvielfalt der Blütenpflanzen auf den begrünten Dächern, desto höher ist die Zahl der Bienen und anderer Kleintiere, die sich dort ansiedeln. Auf den Dachflächen wurde zur Förderung der Biodiversität daher eine vielfältige Bepflanzung angelegt. Die Aussenräume rund ums neue Schulhaus sind abschnittsweise mit Bäumen, Sträuchern oder Pflanztrögen bepflanzt. Besondere Massnahmen zur Hitzeminderung wurden in den kleinen Zwischenhöfen vorgesehen – über das Gebäude und die Rankpflanzen, die aus Pflanztrögen entlang von Spannseilen bis zum Dachrand wachsen, werden diese beschattet und bieten an heissen Tagen eine gute Aufenthaltsqualität. In der Umgebung wurden 45 Bäume gepflanzt, die zu einem guten lokalen Klima und zur Hitzeminderung beitragen.
Architekturwettbewerb
Zur Qualitätssicherung von Neubauten setzt das Amt für Hochbauten auf den Architekturwettbewerb.
NEPOMUK
1. Rang | 1. Preis
Antrag zur Weiterbearbeitung
- Architektur
Bollhalder Walser Architektur, Zürich - Landschaftsarchitektur
Pauli I Stricker GmbH, Landschaftsarchitekten BSLA, St. Gallen