Neubau Schulanlage Allmend mit Passerelle Haspelsteg
Die Schulanlage Allmend setzt als öffentlicher Bau ein Zeichen in der «Greencity» und bietet Schulraum für rund 250 Kinder. Mit dem neuen quartiersverbindenden «Haspelsteg» wird eine sichere Querung von Strasse und Geleisen gewährleistet.
- Bauherrschaft
Stadt Zürich - Eigentümervertretung
Immobilien Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung
Amt für Hochbauten - Architektur
Studio Burkhardt GmbH, Zürich - Landschaftsarchitektur
Ganz Landschaftsarchitekt*innen GmbH, Zürich - Bauleitung
GMS Partner AG, Zürich - Bauingenieure
Pirmin Jung Schweiz AG, Sursee
und Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Zürich
- Auswahlverfahren
Architekturwettbewerb im offenen Verfahren nach SIA 142 mit 90 Teams (einstufig, anonym), 2017 - Politischer Prozess
abgeschlossen
- Objektkredit
CHF 57,318875 Mio. - Bauzeit
2020 – 2023
Die «Greencity» auf dem ehemaligen Sihlpapier-Areal wurde ursprünglich mit einem wesentlich höheren Arbeitsplatzanteil geplant, heute dominiert aber die Wohnnutzung. Zusätzlich zu den rund 730 Wohnungen in der «Greencity» selber sind auch zwischen Allmendstrasse und Sihl über 700 neue Wohnungen entstanden oder in der Entstehung begriffen. Das Quartier Manegg und die «Greencity» sind für Familien attraktiv und die Zahl von Kindern im schulpflichtigen Alter entsprechend hoch. Mit dem Neubau der Schulanlage Allmend ist Schulraum für eine Tagesschule mit neun Primarschulklassen, drei heilpädagogischen Klassen und zwei Kindergartenklassen entstanden. Ergänzt wird das Angebot mit einem Verpflegungs- und Betreuungsbereich für rund 250 Schüler*innen. Für den Schulsport gibt es eine Sporthalle und einen Gymnastikraum. Der Allwetterplatz und der mit Pflanzinseln ausgestaltete Pausen- und Aufenthaltsbereich auf dem Dach stehen ausserhalb der Unterrichtszeiten bis 22 Uhr auch der Quartierbevölkerung zur Verfügung und können als Begegnungsort für Spiel und Sport genutzt werden. Mit der neuen Passerelle «Haspelsteg» steht den Schulkindern und der Quartierbevölkerung zudem eine sichere Wegverbindung zwischen dem Quartier Manegg und der Greencity zur Verfügung.
Baudokumentation
Erfahren Sie mehr über die Schulanlage Allmend. Die Baudokumentation gibt einen Einblick in das Bauen in der Dichte und den wegweisenden Umgang mit der Ressource Raum anhand der baulichen Umsetzung.
Schulhaus als Identitätsstiftender Mittelpunkt
Das Schulhaus Allmend tritt als eigenständiger öffentlicher Bau in dem sehr dichten Quartier in Erscheinung. Der schmale, kompakte, dreigeschossige Längsbau fügt sich gut ein in seine Umgebung. Die Einfachsporthalle mit Gymnastikraum mit Garderoben, Duschen und sanitären Anlagen sowie Lager-, Putz- und Technikräume sind im Untergeschoss angesiedelt. Über Fenster im Erdgeschoss wird die Sporthalle natürlich belichtet und wird ein Sichtbezug hergestellt. Die beiden Kindergärten sowie die Betreuung, Verpflegung und der Mehrzwecksaal mit Musikräumen sind im Erdgeschoss angeordnet. Die Schulcluster befinden sich im 1. und 2. Obergeschoss.
Das neue Schulhaus ist ein Holzbau mit einer logischen und robusten Grundstruktur, die auch zukünftige Wandlungen einfach zulässt. Die helle und natürliche Materialisierung der Unterrichtsräume schafft für die Schüler*innen und Lehrer*innen eine freundliche und hoffentlich möglichst entspannte Atmosphäre.
Manuel Burkhardt, Studio Burkhardt Zürich
Rund um den schmalen Baukörper bietet das Schulhaus zudem vielfältige öffentliche Aussenräume – eine doppelte Baumreihe in der Längsachse im Osten sowie ein mit verschiedenartigen Laubbäumen bepflanzter Pausenplatz und Vorplatz zum «Haspelsteg» im Westen. Die neu gepflanzte Allee mit 27 mittelgrossen Bäumen wertet den öffentlichen Aussenraum auf und leistet zusammen mit den unversiegelten Flächen einen Beitrag zur lokalen Hitzeminderung. Mit einem vom Gemeinderat gesprochenen «Grünkredit» wurden auf den beiden Lifttürmen des Haspelstegs Aufbauten aus mineralischem Gestein als Lebensraum für Wildbienen realisiert und in den Pflanzinseln beim Aufenthaltsbereich auf dem Dach – in Anlehnung an die Vegetation im Sihltal – eine Art «Waldzimmer» gestaltet. Damit hat das Dachgeschoss das Potenzial, zu einem weiteren öffentlichen Herzstück von «Greencity» zu werden.
Schulhaus mit nachhaltigem Gebäudekonzept auf dem 2000-Watt-Areal
Das Schulhaus Allmend ist eines der ersten nach Minergie-A-ECO zertifizierten Schulhäuser des Kantons Zürich. Nebst dem aus Recycling-Beton erstellten Untergeschoss und den beiden massiven Treppenhäusern wurde das Schulhaus in Holzsystembauweise (Design for Disassembly) erbaut. Durch die modulare Bauweise mit hohem Vorfabrikationsgrad konnte der Rohbau in relativ kurzer Zeit errichtet werden. Geschickt wurde je nach Einsatzbereich unter Berücksichtigung von Kosten/Nutzen-Faktoren ein wirkungsvoller Mix von verschiedenen Hölzern gewählt. Das Dach besteht aus einer Stahlkonstruktion und eigens dafür entwickelten Glasmodulen mit integrierter Photovoltaik. Die grosse Photovoltaik-Anlage produziert mit über 500 Solarmodulen auf einer Fläche von 1300m² und einer Leistung von 172kWp mindestens gleich viel Strom, wie die Schulanlage in einem Jahr verbraucht. Die Energie für Raumwärme, Warmwasser, Lüftung und Kühlung des Schulhauses wird durch das auf dem Areal bereits bestehende Netz (Erdsonden und Grundwasser) bereitgestellt.
Architekturwettbewerb
Zur Qualitätssicherung von Neubauten setzt das Amt für Hochbauten auf den Architekturwettbewerb.
SALTO
1. Rang | 1. Preis
Antrag zur Weiterbearbeitung
- Architektur
Studio Burkhardt, Zürich - Bauingenieurwesen
Pirmin Jung Holzbauingenieure AG, Rain - Beratung Landschaft
Fructus Vereinigung zur Förderung alter Obstsorten, Wädenswil - Beratung Photovoltaik
Ertex Solartechnik, Amstetten (A)