Ein stationärer Aufenthalt ist für ältere Patient*innen ein einschneidendes Ereignis. Er birgt die Gefahr, dass sie durch die akute Erkrankung oder einen Unfall mit Verletzungsfolgen und die damit verbundene Bettlägerigkeit ihre Mobilität und andere funktionelle Fähigkeiten verlieren. Die Geriatrische Akutrehabilitation (GAR), beginnend bereits im Akutspital, verhindert, dass die funktionellen Fähigkeiten und Selbständigkeit während des Spitalaufenthaltes zu stark abnehmen.
Die Patient*innen profitieren von einer umfassenden, ganzheitlichen Behandlung, die sie optimal im Heilungsverlauf unterstützt und auf die Zeit nach dem Spitalaufenthalt vorbereitet.
Die geriatrische Akutrehabilitation (GAR) ist ein spezialisiertes medizinisches Programm für ältere Menschen, das parallel zur akutmedizinischen Behandlung verläuft. Ziel ist es, die Patient*innen bei ihrer Genesung zu unterstützen, ihre Funktionsfähigkeit zu verbessern und ihre Rückkehr zu einem möglichst selbstständigen Leben zu fördern.
Die Patient*innen erhalten regulär 10 Therapieeinheiten (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Ernährungsberatung, u.a.) pro Behandlungswoche, die auf ihre individuellen Bedürfnisse und das Austrittsziel zugeschnitten sind. Sie lernen z.B., die notwendige Anzahl an Treppen zu steigen, damit sie wieder nach Hause zurückkehren können. Neben den Therapien spielt die aktivierende Pflege eine wesentliche Bedeutung, da sie die Patient*innen unterstützt, alltägliche Aufgaben (Zähneputzen, Körperpflege usw.) bereits im Spital wieder selbständig durchzuführen. Am Anfang und am Schluss des Spitalaufenthaltes findet ein umfassendes geriatrisches Assessment statt, mit dem der aktuelle funktionelle Zustand erfasst wird (Mobilität, Kognition, Ernährung, mentale Gesundheit). Die Behandlung erfolgt in einem interprofessionellen Team, das eng zusammenarbeitet und sich regelmässig austauscht.
Die geriatrische Akutrehabilitation dauert je nach Bedarf 7 oder 14 Tage. Danach erfolgt der Austritt entweder nach Hause, in eine Übergangspflege oder in eine Rehabilitation.
Die wesentlichen Vorteile der geriatrischen Akutrehabilitation bestehen aus:
Die Akutrehabilitation umfasst medizinische, pflegerische und therapeutische Massnahmen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten abgestimmt sind.
Ein Team aus Ärzt*innen, Pflegekräften, Physiotherapeut*innen, Ergotherapeut*innen, Logopäd*innen, Psycholog*innen und Sozialarbeiter*innen arbeitet zusammen, um eine umfassende Versorgung sicherzustellen.
Basierend auf einer gründlichen Bewertung der körperlichen, geistigen und sozialen Situation der Patient*innen wird ein massgeschneiderter Behandlungsplan erstellt.
Die Akutrehabilitation beginnt oft mit der Stabilisierung der gesundheitlichen Situation, z.B. der Kontrolle von Schmerzen, der Anpassung von Medikamenten oder der Behandlung von Begleiterkrankungen.
Durch gezielte physiotherapeutische und ergotherapeutische Massnahmen werden die Mobilität, Kraft und Selbstständigkeit der Patient*innen gefördert.
Psychologische Betreuung und kognitive Therapien helfen bei Bedarf, mentale Fähigkeiten zu stärken und emotionale Herausforderungen zu bewältigen.
Patient*innen werden durch aktivierende Pflege unterstützt, alltägliche Aktivitäten wieder selbstständig auszuführen, z.B. Anziehen, Essen oder Körperhygiene.
Unser Sozialdienst ist früh in die Abklärung involviert für eine optimale Planung der Rückkehr nach Hause oder einer weiteren Rehabilitationsmassnahme bzw. den Übertritt in eine Pflegeeinrichtung. Notwendige Hilfsmittel und Unterstützung für zuhause werden rechtzeitig organisiert.
Zusammenfassend ist die geriatrische Akutrehabilitation darauf ausgerichtet, die Lebensqualität älterer Menschen nach einer akuten Erkrankung oder einem Krankenhausaufenthalt zu verbessern, ihre Selbstständigkeit zu fördern und erneute Krankenhausaufenthalte zu vermeiden.