Untersuchungen und Eingriffe
Empfehlungen für Zuweisende
In der Schweiz gibt es derzeit keine nationalen Empfehlungen oder Programme zur Unterstützung von Zuweisern bei der Wahl der geeignetsten Untersuchungsmodalität für die individuellen Patientinnen und Patienten. Das Institut für Radiologie und Nuklearmedizin empfiehlt unseren Zuweisenden folgende Empfehlungen für den Einsatz der Bildgebung bei einer spezifischen Fragestellung:
www.imagingpathways.health.wa.gov.au
https://www.ssk.de/SharedDocs/Beratungsergebnisse/2019/2019-06-27Orientie.html?nn=2241514
https://sgr-ssr.ch/wp-content/uploads/2016/09/SGR-SSR_Empfehlungen_CT-Untersuchungen.pdf
Der folgende Link bezieht sich auf die Nuklearmedizin:
Zusätzlich zu diesen Empfehlungen verweisen wir auf die folgenden beiden eigenen Dokumente, welche Hinweise für die Indikationen von CT, MRI und Ultraschall enthalten.
Leitfaden: Indikationen für CT und MRI
Die Wahl des geeigneten Schnittbildverfahrens für die Beantwortung der klinischen Fragestellung ist nicht immer einfach. Der nachfolgende Leitfaden soll Ihnen Aufschluss geben, welche Modalität bei welcher Fragestellung geeignet ist
Leitfaden: Indikationen für Ultraschall (Sonographie)
Serumkreatinin und CT-Untersuchungen
Durch das Verabreichen von intravenösen iodhaltigen Röntgenkontrastmitteln kann es zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion kommen. Bei einer vorbestehend eingeschränkten Nierenfunktion ist das Risiko dafür erhöht. Kommt es nach intravenöser Applikation von Röntgenkontrastmitteln zu einer vorübergehenden oder dauerhaften Einschränkung der Nierenfunktion, wird dies als akute kontrastmittelinduzierte Nephropathie („Post-contrast acute kidney injury“ oder PC-AKI) bezeichnet.
Folgende Konstellationen sind mit einem erhöhten Risiko einer PC-AKI assoziiert (ESUR Guidelines 10.0 www.esur.org/esur-guidelines):
- Vorbestehend eingeschränkte Nierenfunktion (eGFR < 30 ml/min/1.73 m2)
- Intraarterielle K.M.-Gabe (Bei intraarteriellen K.M.-Gaben, bei denen das K.M. direkt in die Nieren gelangen kann, ist das Risiko für eine PC-AKI bereits bei einer eGFR < 45 ml/min/1.73 m2 erhöht).
- Wiederholte K.M.-Gaben (bei einer eGFR < 30 ml/min/1.73 m2 sollten mindestens 48 h zwischen zwei K.M.-Gaben liegen).
Bei folgenden Patienten sollten vor einer K.M.-Gabe die Nierenwerte bestimmt werden:
- Bekannte Niereninsuffizienz (eGFR < 60 ml/min/1.73 m2)
- Zurückliegende Nierenoperation
- Proteinurie
- Hypertension
- Hyperuricaemie
- Diabetes mellitus
Bei akut kranken Patienten oder akuter Verschlechterung einer chronischen Erkrankung sollten die Nierenwerte max. 7 Tage alt sein.
Bei allen anderen Patienten sollten die Nierenwerte max. 3 Monate alt sein.
Bitte vermerken Sie den letzten Nierenwert inklusive Datum der Bestimmung auf dem Anmeldeformular.
Metformin und CT-Untersuchungen
Metformin ist ein orales Antidiabetikum, welches vorwiegend bei Diabetikern Typ 2 eingesetzt wird und renal ausgeschieden wird. Bei einer Verschlechterung der Nierenfunktion im Rahmen einer K.M.-Gabe kann die renale Ausscheidung von Metformin verzögert werden, was zu einer Akkumulation von Metformin und zu einem erhöhten Risiko einer Laktatazidose führen kann.
Einschränkungen bestehen für Patienten, welche eine eGFR < 30ml/min/1.73 m2 haben oder bei welchen eine intraartielle K.M.-Gabe geplant ist, bei der das K.M. direkt in die Nieren gelangen kann. Hier empfehlen wir, Metformin ab dem Zeitpunkt der Untersuchung abzusetzen. Falls eine Kontrolle der Nierenfunktion 48 Stunden nach der Kontrastmittel-Applikation eine unveränderte Nierenfunktion anzeigt, kann die Metformintherapie fortgesetzt werden.