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Analfissur

Hierbei handelt es sich um einen Einriss (Wunde) der Schleimhaut direkt beim Darmausgang (After), häufig ausgelöst durch Verstopfung und damit verbundenem harten Stuhlgang. Dies kann zu starken Schmerzen beim Stuhlgang führen mit Blutauflagerungen am Papier.

Die Therapie erfolgt zuerst immer konservativ mit einer verschreibungspflichtigen Salbe, welche die Durchblutungsverhältnisse der Schleimhaut verbessert und die Wunde zur Abheilung bringt.

Nicht-chirurgische Therapien

Stuhlregulierende Massnahmen

Die Basistherapie für jegliche Behandlung einer Fissur stellen stuhlregulierende Massnahmen dar. Um einen geformten, weichen Stuhlgang zu erzielen, empfehlen wir ballaststoffreiche Ernährung sowie die Erhöhung der täglichen Trinkmenge auf 2–3 Liter. Unterstützend sollten Flohsamen und milde Abführmittel eingesetzt werden. Akute Fissuren heilen unter diesen Massnahmen in den meisten Fällen folgenlos ab.

Nitroglycerin-Crème 0,2%

Die mehrmals tägliche, lokale Applikation von 0,2% Nitroglycerin-Crème führt zur Verminderung des Schliessmuskeldruckes und dadurch zur Erhöhung des Blutflusses im Bereich der Fissur. Diese beiden Effekte resultieren in einer Schmerzfreiheit innerhalb von wenigen Tagen nach Behandlungsbeginn. Die Abheilungsquote liegt bei der akuten Fissur bei bis zu 90% nach acht Wochen Behandlung. Zu beachten ist, dass die Konzentration der Nitroglycerin-Crème 0,2% und nicht – wie handelsüblich – 2% beträgt. Kopfschmerzen können unter Nitroglycerin bereits bei einer Konzentration von 0,2% auftreten.

Nifedipin-Crème 0,2%

Alternativ zur Nitroglycerin-Crème kann Nifedipin-Crème 0,2% eingesetzt werden. Die Wirksamkeit ist höher als bei Nitrogylcerin mit weniger Nebenwirkungen (insbesondere weniger Kopfschmerzen). Nifedipin-Crème 0,2% wird wie Nitroglycerin-Crème 3 mal pro Tag äusserlich auf den After aufgetragen. Nifedipin-Crème 0,2% zusammen mit stuhlregulierenden Massnahmen stellt die Therapie der Wahl bei der Behandlung von akuten Fissuren an unserer Klinik dar.

Chirurgische Therapien

Bei chronischen Fissuren empfiehlt sich eine chirurgische Behandlung. Folgende Operationen kommen zur Anwendung:

Fissurdebridement

Das Fissurdebridement ist die Therapie der Wahl in der Behandlung der chronischen Fissur. Es hat zum Ziel, alle Faktoren zu beseitigen, welche die Heilung der Fissur behindern könnten. Hierzu gehören das vorhandene Narbengewebe, die meist vorhandene Wächtermariske am äusseren Ende und die vergrösserte Analpapille am inneren Ende der Fissur.

Wichtig dabei ist das Ausschneiden der Fissurränder nach aussen gegen die Haut hin, sodass eine nach aussen gerichtete Wunde (in der Haut) entsteht. Dieses sog. Drainagedreieck ermöglicht es, dass Wundsekret vom Operationsgebiet bzw. von der Fissur nach aussen ablaufen kann – ein für die Wundheilung entscheidender Faktor. Dieses Dreieck sollte genügend gross sein, i. d. R. etwa 1–2 cm. Die Wunde heilt üblicherweise in 4–6 Wochen vollständig aus. Die Erfolsrate dieser Operation liegt bei über 80%.

Deckung der Fissur mit einem Hautlappen (sog. V-Y-Flap)

Beim V-Y-Flap handelt es sich um eine Abdeckung des Risses mit einem kleinen Hautlappen aus der Analregion. Wir führen diese Operation meist nach einem Fissurdebridement durch, das nicht zum Abheilen der Fissur geführt hat. Die Erfolgsrate liegt bei etwa 90%. Diese Operation wird – im Gegensatz zum Fissurdebridement – stationär durchgeführt. 

Fissurdebridement: Operationsinformationen

AblaufKurzinfo
Vorbereitungkeine
Anästhesielokal
Operationsdauer15 Minuten
Spitalaufenthaltambulant
Arbeitsunfähigkeit3 Tage
NachbehandlungStuhlregulation, Ausduschen der Wunde

V-Y-Flap: Operationsinformationen

AblaufKurzinfo
Vorbereitungkleiner Einlauf
AnästhesieNarkose (Vollnarkose oder Regionalanästhesie)
Operationsdauer45 Minuten
Spitalaufenthaltstationär
Arbeitsunfähigkeit7 Tage
NachbehandlungStuhlregulation, Ausduschen der Wunde

Häufig gestellte Fragen

Kann eine Fissur trotz Operation erneut auftreten?

Leider ja. Hierfür gibt es mehrere Gründe: Harter Stuhlgang muss unbedingt vermieden werden, da es sonst erneut zu einem Einreissen der Schleimhaut kommen kann. Deshalb empfehlen wir allen Patienten nach der Operation stuhlregulierende Massnahmen. Der zweite Grund liegt in der schlechten Durchblutung der Analregion im Bereich der Fissur. Diese wird beispielsweise durch das Rauchen zusätzlich gemindert, was die Wundheilung stören kann. Für die Zeit der Wundheilung sollte auf das Rauchen ganz verzichtet werden. Nicht zuletzt kann das Wiederauftreten der Fissur aber auch in einer nicht optimalen Operationstechnik liegen. Wichtig ist hier, dass das Drainagedreieck gross genug ausgeschnitten wird, damit das Wundsekret gut ablaufen kann.

Wie lange dauern die Schmerzen nach der Operation?

Die Analgegend ist eine sehr schmerzempfindliche Region. Da beim Fissurdebridement Gewebe entfernt wird, muss man nach der Operation mit Schmerzen rechnen, die einige Tage andauern können. I. d. R. nehmen diese Schmerzen aber rasch ab, sodass nach 1–2 Wochen eine Beschwerdebesserung eintritt.

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