Allgemeinanästhesie (Vollnarkose)
Die sogenannte Allgemeinanästhesie oder Vollnarkose kann grundsätzlich für jeden Eingriff angewendet werden. Sie ist zwingend bei grossen Operationen vor allem an Herz, Lunge, im Magendarmtrakt und am Gehirn.
Die Vollnarkose führt zu einem schlafähnlichen Zustand, wobei das Schmerzempfinden und das Bewusstsein für die gewünschte Dauer mit verschiedenen Medikamenten ausgeschaltet werden. Das ständig anwesende Anästhesieteam – mindestens eine*n Ärzt*in sowie eine Pflegefachperson – überwacht alle lebenswichtigen Körperfunktionen wie Herztätigkeit, Kreislauf und Atmung ununterbrochen und verabreicht wenn nötig auch Medikamente. Dauert der Eingriff länger als eine Stunde, wird in der Regel ein Beatmungsschlauch (Tubus) zur Sicherung der Atmung in die Luftröhre eingeführt (Intubation).
Mögliche Beschwerden nach der Vollnarkose
Die Allgemeinanästhesie kann nach der Operation Beschwerden wie Heiserkeit, Schluckweh, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Frösteln, Schwierigkeiten beim Wasserlösen und Schmerzen im Operationsgebiet auslösen. Diese Beschwerden sind gegenüber früher viel seltener geworden und werden durch entsprechende Massnahmen auch sofort gezielt behandelt. Es ist daher wichtig, dass die Patient*innen die jeweiligen Beschwerden und Empfindungen mitteilen.
Komplikationen selten
Die Allgemeinanästhesie ist zu einem sehr sicheren Verfahren geworden. Statistisch gesehen ist es wesentlich gefährlicher, ins Spital zu fahren, als dort operiert und anästhesiert zu werden! Trotzdem können, wenn auch selten, Komplikationen auftreten:
- Zahnschäden, Verletzung der Lippen durch die Intubation
- Aspiration (Eintritt von Mageninhalt in die Luftwege) bei Patient*innen mit entsprechendem Risiko (Darmverschluss, voller Magen, Schwangerschaft, saures Aufstossen in der Vorgeschichte etc.)
- Zusätzliche Risiken bestehen, wenn spezielle Massnahmen wie Katheter oder Bluttransfusionen etc. notwendig werden.