Was hat sich ab 2018 verändert, seit Sie im Adipositaszentrum des Stadtspitals Zürich, am Standort Triemli und im Waid, gemeinsam adipöse Menschen behandeln?

Die Behandlung im Spital, die Vorabklärungen sowohl in der ambulanten Sprechstunde, als auch bei den Hausärzten sowie die Nachsorge wurden alle vereinheitlicht. Das hat zu einer Straffung der Abläufe geführt. Dies förderte letztendlich eine effizientere und raschere Behandlung. Zudem konnten wir unsere Position auf dem Markt stärken und die Behandlungszahlen sind gestiegen.

Welche Bedeutung hatte diese deutliche Steigerung der Operationszahlen?

Es ist ganz wichtig, dass wir unseren Marktanteil sichern und halten können. Die Gesundheitsdirektion erteilt Leistungsaufträge aufgrund der Marktanteile an Operationen und Anzahl behandelter Patientinnen und Patienten. Dies gilt übrigens nicht nur in der Übergewichtschirurgie. Wir sind hocherfreut, dass uns die Dachorganisation SMOB aufgrund der Steigerung der Fallzahlen zum Referenzzentrum mit höchster Einstufung ernannt hat.

Welche Voraussetzungen sollten Patient*innen mitbringen, damit sie sich an das Adipositaszentrum wenden können?

Alle Übergewichtigen mit einem Body Mass Index über 30 können wir abklären. Gemeinsam suchen wir dann nach der besten Behandlungsmethode mit Ernährungsberatung, Medikamenten oder mit einer Operation. Grundsätzlich sollte eine Zuweisung durch den Hausarzt oder die Hausärztin erfolgen, da diese bei unserem Konzept stark in die Vor- und Nachsorge mit eingebunden sind.

Was reizt Sie persönlich, in diesem speziellen Bereich der Bauchchirurgie zu arbeiten?

Starkes Übergewicht ist eine Krankheit. Wenn es gelingt, diesen Menschen zu helfen und wir sie gemeinsam in ein «leichteres Leben» führen können, ist das für mich sehr befriedigend. Und die Patient*innen sind sehr dankbar dafür. Chirurgie-technisch sind unsere bariatrischen Operationen sehr komplex und stellen eine grosse Herausforderung dar. Das reizt mich ebenfalls.