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Was bedeutet Spielen für Kinder?

Spielen ist wichtig für Kinder, weil sie dadurch die Welt entdecken und immer wieder Neues dazulernen. Dabei stehen die Erfahrungen, die das Kind beim Spielen macht, im Mittelpunkt.

Kinder spielen draussen

Eine allgemein gültige Definition für das Spiel gibt es nicht. Es ist jedoch bekannt, dass Kinder spielend die Welt entdecken und durch fortwährendes Ausprobieren lernen. Fast alles, was Kinder tun, in den Händen halten, sehen, fühlen und hören, kann zum Spiel werden: Ein Korb kann als Hut dienen, metallene Behälter werden zu Musikinstrumenten oder leere Kartonschachteln zum Versteck. Kinder sind ganz in ihr Spiel involviert. Dabei geht es ihnen um die Erfahrung im Moment des Erlebens. Das erreichte Ziel oder Produkt ist weniger wichtig. In diesem Sinne gilt eine Aktivität dann als Spiel, wenn Kinder aus eigenem Antrieb machen, worauf sie gerade Lust haben.

Durch Erfahrungen beim Spiel lernen

Kinder lernen kontinuierlich. Sie spielen und entdecken etwas Neues oder üben gerade Verstandenes mit Freude und machen damit immer wieder neue Erfahrungen. Wenn ein Kind einen Turm baut, dann sind die Position der Klötze im Raum, das Gleichgewicht des Turms, die Platzierung des obersten Klotzes oder das Runterfallen der Teile ebenso wichtig – wenn nicht gar wichtiger – für das Kind als die Höhe des Turms, die wir als Eltern und Beobachter*innen oft im Blick haben.

Da das Kind im Spiel seine Fähigkeiten übt, erprobt, erforscht, lernt und begreift, spiegelt der Umgang des Kindes mit Gegenständen seine aktuellen kognitiven Fähigkeiten wider. Spielerisch setzt sich das Kind mit physikalischen Eigenschaften, räumlichen Dimensionen und Kategorien von Materialien, Formen, Beschaffenheiten sowie deren möglichen Funktionen auseinander. Durch Beobachtung des kindlichen Spiels und der verschiedenen Spielformen können deswegen Rückschlüsse über den Entwicklungsstand eines Kindes gezogen werden.

Variabilität und Geschlechtsunterschiede im Spielverhalten

Jedes Kind spielt ein bisschen anders. Gewisse Verhaltensweisen treten bei einigen Kinder früher und bei anderen später auf und sehen nicht bei allen gleich aus. Auch Geschlechtsunterschiede sind immer wieder zu erkennen. Eine englischen Studie von Todd et al. aus dem Jahre 2017 zeigt, dass Kinder geschlechtstypische Spielzeuge wählten,  unabhängig vom Alter, Land und ob Erwachsene beim Spiel anwesend waren.

Geschlechtsspezifische Unterschiede scheinen primär biologisch bedingt zu sein und werden im Verlauf der Zeit durch soziale Prozesse verstärkt.

Quelle: Bonhoeffer J, Jenni O. Das frühkindliche Spielverhalten… Pädiatrie up2date 2018; 13: 303–321

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