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Ihr Kind gewöhnt sich an Regeln

Kinder brauchen klare Orientierung und Informationen, welches Verhalten in bestimmten Situationen erwünscht oder unerwünscht ist. Eine verlässliche Beziehung, aktiver Dialog, Aufmerksamkeit und Geduld von beiden Seiten begünstigen das Erlernen sozialer Kompetenzen.

Kinder streiten

Das allmähliche Anpassen an gesellschaftliche Regeln wird als Sozialisation bezeichnet. Die primäre Sozialisation in den ersten zwei Lebensjahren findet vorwiegend im Elternhaus statt mit Eltern, Grosseltern und Freunden. Durch familiale Interaktionen lernen Kinder elementare Verhaltensweisen und bilden kognitive und emotionale Grundstrukturen heraus. Der Familie kommt als frühester Ort sozialer Erfahrung eine wichtige Rolle zu. Haben Sie Vertrauen, dass Ihr Kind lernen möchte, sich angemessen zu verhalten und in die Gemeinschaft einzufügen, auch wenn es viele Umwege geht. Lassen Sie Ihr Kind an Ihren Gedanken und Absichten teilhaben. Begleiten Sie Ihr Kind geduldig, schrittweise und mit viel Nähe und Zuneigung. Eine tragfähige Bindung, ein respektvoller Umgang untereinander und positive Selbsterfahrungen wirken sich günstig auf die frühe Sozialisation aus.

Konflikte unter den Kindern

Konflikte gehören zum Zusammenleben dazu. Wir können sie nicht verhindern, aber wir können aussuchen, wie wir sie am besten lösen. Für Kinder gehören sie zum Lernprozess und sind in einem gewissen Mass nützlich, sofern sie gut begleitet werden und die Atmosphäre nicht beherrschen. In Kleinkindergruppen erstaunt es Leiter*innen immer wieder, wie kompetent ein- bis zweijährige Kinder bereits Konflikte selbständig lösen können. Es ist hilfreich, den Kindern zur Seite zu stehen, nicht aber sofort einzugreifen. Beide Parteien sollen angesprochen werden, die Begleitperson lässt die Kinder spüren, dass sie ihre jeweiligen Gefühle versteht. Wenn trotz aller Bemühungen keine akzeptable Lösung gefunden wird, kann die Begleitperson der*dem «Verlierer*in» helfen, Kompensation in einem anderen Spiel zu finden. Das Kind darf zornig, böse oder wütend sein. Es muss aber deutlich gemacht werden, dass es nicht richtig ist, ein anderes Kind zu kränken oder ihm weh zu tun. Jede Konfliktsituation ist einzigartig. Der*die Erwachsene muss immer wieder neu entscheiden, welche Worte und Gesten möglicherweise hilfreich sein könnten.

Das Aufräumen

Eine Situation, die in Familien häufig zu Konflikten führt. Es bewährt sich, wenn nicht mehr Dinge im Spielbereich vorhanden sind, als die*der Erwachsene gerne selber wieder ordnet. Sobald Kinder verstehen, kann ein Zuviel gemeinsam vermieden werden. Fragen Sie Ihr Kind «was ist dir wichtig, was kann für eine Weile weggeräumt werden?» Die Eigeninitiative des Kindes wird dabei respektiert. Verlangen Sie von Ihrem Kind nichts, wozu es noch nicht reif ist. Was Pflichten sind, verstehen Kinder erst ab Kindergartenalter. Beginnen wir ganz selbstverständlich mit Aufräumen ohne Erwartungen an das Kind, befreien wir es von Druck. Im Bewegungsraum freuen wir uns über das Mitwirken, wenn die knapp zweijährigen helfen, Bälle ins Netz zu versorgen. Es entsteht eine natürliche Befriedigung und Freude am gemeinsamen Tun. 

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