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Eltern trennen und stärken sich

Die Trennung der Eltern ist nicht entscheidend für das Wohlbefinden der Kinder. Viel wichtiger ist, dass die Elternschaft nicht mit Partnerschaftsthemen belastet wird. Die Trichtermethode kann Eltern in Trennung dabei helfen, erfolgreich als Team zusammenzuarbeiten.

Wenn Eltern ihre Partnerschaft auflösen, kann dies verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel unterschiedliche Bedürfnisse und Visionen, Konflikte, Krisen oder eine dysfunktionale Paarbeziehung. Für Kinder ist nicht die Trennung an sich entscheidend für ihr Wohlbefinden und ihre weitere Entwicklung, sondern die Qualität der Elternschaft, der Eltern-Kind-Beziehung und der Betreuung und Begleitung. Konflikthafte Familiensituationen und solche, die den Bedürfnissen und dem Befinden der Kinder nicht gerecht werden, können Störungen auslösen, zum Beispiel in ihrem Selbstbewusstsein, in ihrer Lebensfreude, in ihrem Sozialverhalten und in ihren schulischen Leistungen. Gemäss Studien sind diese Störungen meist auf jahrelange, ungünstige familiäre Rahmenbedingungen zurückzuführen.

Stärken erkennen und Belastungen abbauen

Um die Elternschaft bei einer Trennung nicht mit Themen der damaligen Paarbeziehung zu belasten, ist ein gegenseitiges Verständnis hilfreich. Damit ist gemeint, dass Eltern lernen, die eigenen Stärken und Schwierigkeiten sowie diejenigen des anderen Elternteils zu verstehen. Indem Eltern die jeweiligen Stärken (z. B. besondere Fähigkeiten in der Reflexion, in der Planung, in der Kommunikation, in der Umsetzung usw.) auf Elternebene erkennen, können sie diese gezielt im Sinne eines Teams einsetzen. Verhindern Belastungen diese Teamarbeit, so sind diese in einem ersten Schritt abzubauen. Eine Möglichkeit, das gegenseitige Verständnis zu stärken, ist die Trichtermethode. Diese Methode unterstützt Eltern dabei, ihr Befinden und Erleben transparent zu machen. Erst auf der Basis dieses gemeinsamen Verständnisses (was ging im anderen vor, warum war die Situation so belastend), ist es möglich, den anderen Elternteil und dessen Reaktionen besser zu verstehen, und bei der Bewältigung der Schwierigkeit angemessen und konstruktiv zu unterstützen.

Die Trichtermethode

  1. Kurze sachliche Schilderung der Ausgangssituation (was ist geschehen?).
  2. Fragen zum emotionalen Erleben in der Situation («wie ging es dir in dieser Situation?»).
  3. Breites Sammeln von Gefühlen, die in dieser Situation erlebt wurden respektive von Gedanken, die dem anderen Elternteil durch den Kopf gingen.
  4. Zusammenfassende Darstellung der genannten Gefühle und Gedanken.
  5. Frage nach dem wichtigsten oder stärksten Gefühl/Gedanke in dieser Situation.
  6. Fokussierung auf tiefer liegende Gefühle und Gedanken.
  7. Reflexion der Wirkungszusammenhänge zwischen Gedanken und Gefühlen.

Quellen:

Heinrichs/Bodenmann/Hahlweg 2008: 18. Prävention bei Paaren und Familien. Hogrefe.

Heinrichs/Bodenmann/Hahlweg 2008: 19, 67-68. Prävention bei Paaren und Familien. Hogrefe.

Kanton Zürich Gesundheitsdirektion. Prävention und Gesundheitsförderung. MMI Förderung der psychischen Gesundheit in der frühen Kindheit

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