Kantonale Wahlen vom 24. März 2019 – Überblick über die Beteiligung
Am 24. März 2019 fanden die Kantons- und Regierungsratswahlen im Kanton Zürich statt. Rund 36 Prozent der Wahlberechtigten in der Stadt Zürich nahmen am Urnengang teil. Besonders hoch war die Beteiligung am Zürichberg, in Ober- und Unterstrass, Wipkingen und Höngg. Wahlberechtigte aus Hirzenbach, Schwamendingen-Mitte und Saatlen beteiligten sich hingegen vergleichsweise selten. Jüngere Personen und Frauen nahmen seltener am Urnengang teil als ältere Menschen und Männer – jedoch deutlich häufiger als noch vor vier Jahren. Die folgende Auswertung beruht auf den abgegebenen Stimmrechtsausweisen in der Stadt Zürich. (17. April 2019 – Tina Schmid, Philipp Möhr)
88,5 Prozent (74 190 Personen) reichten ihre Wahlunterlagen brieflich ein. Rund 9600 Personen (11,5 %) wählten an der Urne – deutlich weniger als 2015. Damals gaben noch 18,0 Prozent der Wahlberechtigten ihre Wahlunterlagen an der Urne ab.
Die Beteiligung an den Kantonsratswahlen lässt sich nicht mit jener an den Gemeinderatswahlen vom letzten Jahr vergleichen. Am Wahltag der Gemeinderatswahlen fanden mehrere Abstimmungen auf kommunaler, kantonaler und nationaler Ebene statt. Dies führt in der Regel zu einer grösseren Mobilisierung.
In Oberstrass ging fast die Hälfte wählen, in Hirzenbach weniger als ein Viertel
Die höchste Beteiligung resultierte im Stadtquartier Oberstrass. 49,2 Prozent der Wahlberechtigten beteiligten sich am Urnengang. Die Beteiligung im Kreis 6 und am Zürichberg war insgesamt hoch. So gaben im Quartier Fluntern 44,0 Prozent der Stimmberechtigten ihren Stimmrechtsausweis ab, in Hottingen waren es 39,1 Prozent und in Oberstrass 43,4 Prozent. Am tiefsten war die Beteiligung in Hirzenbach (23,1 %), Saatlen (26,4 %) und Schwamendingen-Mitte (26,5 %). Auch in Seebach und Affoltern beteiligten sich vergleichsweise wenig Stimmberechtigte am Urnengang.
Leichter Anstieg der Beteiligung bei jungen Frauen und Männern
Mit zunehmendem Alter steigt die Beteiligung am Urnengang. Diese Aussage gilt bis zum Alter von 77 Jahren – 58,7 Prozent der 77-jährigen Männer und 48,2 Prozent der 77-jährigen Frauen haben ihre Stimme abgegeben. Bei den älteren Jahrgängen nimmt die Beteiligung wieder ab.
Junge Menschen haben generell seltener am Urnengang teilgenommen als ältere. Unter den 18-Jährigen waren es 25,1 Prozent der Frauen und 22,6 Prozent der Männer – ihre Beteiligung lag über derjenigen der 19- und 20-Jährigen, d.h., die Beteiligung nimmt kurz nach Erlangung des Stimmrechts wieder leicht ab und steigt dann wie erwähnt erneut an. Dieses Muster zeigt sich bei beiden Geschlechtern.
Ältere Männer beteiligten sich am häufigsten
Ab dem 26. Lebensjahr liegt die Beteiligung der Frauen etwas tiefer als bei den Männern. Mit zunehmendem Alter akzentuiert sich die Geschlechterdifferenz. Bedenkt man, dass die Frauen in Zürich erst ab 1970 auf kantonaler Ebene wählen und abstimmen durften, lässt sich dies vermutlich mit einem Generationeneffekt erklären. Die gleichen Muster zeigten sich auch bei den Gemeinderats- und Nationalratswahlen.
Im Vergleich zum Jahr 2015 hat die Beteiligung der jungen Frauen und Männer einen leichten Anstieg erlebt. So hatten sich noch 2015 19,6 Prozent der 18-jährigen Frauen am Urnengang beteiligt – 2019 lag der Wert bei 25,1 Prozent: ein Plus von 5,5 Prozentpunkten. Bei den 18-jährigen Männern ist die Beteiligung um 3,6 Prozentpunkte auf 19,0 Prozent gestiegen. Detaillierte Auswertungen zur Veränderung der Beteiligung zwischen den Kantons- und Regierungsratswahlen 2015 und 2019 werden im Webartikel «Frauen und Junge häufiger an der Urne» dargestellt.
Höhere Beteiligung bei den Eingebürgerten
Am 24. März 2019 konnten rund 53 000 Personen zum ersten Mal in der Stadt Zürich an kantonalen Wahlen teilnehmen. Sie sind im Zeitraum zwischen den letzten Kantonsratswahlen im April 2015 und den diesjährigen kantonalen Wahlen volljährig geworden (9019 Personen), eingebürgert worden (9560 Personen) oder neu nach Zürich gezogen (34 924 Personen).
Am höchsten lag die Beteiligung unter den Eingebürgerten. Ein Drittel (33,1 %) dieser Personengruppe beteiligte sich am Urnengang. Im Jahr 2015 lag dieser Wert noch bei 22,6 Prozent. Etwas tiefer lag die Beteiligung der neu Zugezogenen (27,3 %) sowie der volljährig Gewordenen (21,2 %).
Die Analyse beruht auf den eingereichten Einmalstimmrechtsausweisen (ESRA). Auf diesen ist ein persönlicher Code aufgedruckt. Dieser wurde mit einem Auszug aus dem Personenregister verglichen, der alle stimmberechtigten Personen enthält. Die ESRA werden getrennt von den Wahl- und Abstimmungsdokumenten erfasst und die gewonnenen Daten anonymisiert. Auf diese Art lässt sich bestimmen, wer am Urnengang teilgenommen hat, nicht aber, ob diese Personen an den Kantonsrats- oder Regierungsratswahlen teilgenommen haben. Auch ist nicht ersichtlich, ob und wen sie gewählt haben.
Beteiligung am Urnengang
Die Beteiligung am Urnengang stellt den Prozentanteil der abgegebenen gültigen und ungültigen Stimmrechtsausweise an allen Stimmberechtigten dar.
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