Schwamendingen Diagonal 2021
Am 1. Februar 2021 fand das «Schwamendingen Diagonal» zum vierten Mal statt. Aufgrund der Corona-Pandemie fand das Diagonal nicht im gewohnten Format vor Ort, sondern für einmal per Livestream. Die Stadträte André Odermatt und Richard Wolff informierten die Quartierbevölkerung über aktuelle Bau-, Planungs- und Freiraumprojekte.
André Odermatt erläuterte sieben aktuelle Bauprojekte im wachsenden Stadtteil Schwamendingen: Den Anfang machte das Schwamendinger Dreieck der Baugenossenschaft Glattal. Für diese Genossenschaft steht auch der Baubeginn der Siedlung Riedacker im April 2021 an – innert zwei Jahren sollen dort 83 neue gemeinnützige Wohnungen entstehen. Auch andere Genossenschaften sind in Schwamendingen sehr aktiv: Die ASIG Wohngenossenschaft plant die Erneuerung ihres Areals Dreispitz, die Baugenossenschaft Milchbuck wiederum den Neubau der Siedlung Herzogenmühle.
Unter den vorgestellten städtischen Projekten stach der Neubau des Schulhaus Saatlen hervor: Er soll ab 2027 24 Primar- und 12 Sekundarklassen sowie 13 Klassen für Kinder und Jugendliche mit Körper- und Mehrfachbehinderungen ein schulisches Zuhause bieten. Der Wettbewerb für den Neubau des dereinst grössten Stadtzürcher Schulhauses konnte am 21. Januar 2021 abgeschlossen werden. Das Siegerprojekt überzeugte auch mit seinen Fassadenbegrünungen und grosszügigen Freiräumen.
Stadtrat Richard Wolff eröffnete seine Ausführungen mit einer von Grün Stadt Zürich durchgeführten Baumanalyse. Dem Verlust von 1200 Bäumen in Schwamendingen zwischen 2006 und 2019 müsse man mit intensiven Bemühungen entgegenwirken: «Wir müssen es schaffen, dass die Bäume mitgedacht werden bei Planungen», so Stadtrat Wolff. Die Stadt müsse und werde – auch mithilfe der Fachplanung Stadtbäume – mit gutem Beispiel vorangehen. Es brauche aber für starke Grünräume auch eine enge Kooperation zwischen Privaten, Genossenschaften und der Verwaltung.
Mit den Grünflächen und den kühlenden und Schatten spendenden Bäumen verbindet sich thematisch direkt die Fachplanung Hitzeminderung. «Sie ist eine Antwort auf die Klimaerwärmung in einer sich verändernden, wachsenden Stadt», so Wolff. Die Fachplanung Hitzeminderung fokussiert besonders auf die Hitzeinseln in der Stadtmitte und die Erhaltung der wertvollen Kaltluftströme. Die Erkenntnisse aus dieser Fachplanung fänden bereits Eingang in alle laufenden Bauprojekte des Hoch- und Tiefbaus der Stadt Zürich – wie auch in den kommunalen Richtplan, so Richard Wolff weiter.
Im Anschluss erläuterte Wolff noch verschiedene Strassenbauprojekte. Eines davon: An der Altwiesenstrasse soll 2021 eine Trottoir-Verbreiterung entstehen. Zum Schluss folgte dann der Überlandpark: Während unter der Überdachung der Autobahnverkehr rollt, soll sich auf dem Deckel der Autobahn ab 2024 die Bevölkerung erholen und vergnügen können. Der dann begehbare Grünraum wird durch Aufgänge in Form von Rampen, Treppen und Liften erschlossen und verbindet so die beiden Schwamendinger Quartiere Saatlen und Mitte. Über das Zukunftsprojekt für Schwamendingen wird die städtische Stimmbevölkerung an der Abstimmung vom 7. März 2021 entscheiden.