Das Labor
Das Labor für Dendroarchäologie der Stadt Zürich ist ein Kulturträger der besonderen Art: Es gehörte zu den weltweit ersten Labors, die für die Anwendung der Dendrochronologie in der Archäologie gegründet wurden.
Gegründet wurde das Labor 1969 unter Leitung von Ulrich Ruoff. In diesen vier Jahrzehnten wurden weit über 40.000 Holzproben in unserem Labor gemessen. Auch heute kommen jedes Jahr viele weitere hundert Proben dazu.
Standards
Woran erkennt man einen guten dendrochronologischen Bericht? Woher weiss man, wie verlässlich die Ergebnisse sind? Verschiedene Labors in der Schweiz und des benachbarten Auslandes haben sich Ende 2024 auf Mindeststandards geeinigt, welche Informationen ein Bericht enthalten und welche Informationen / Daten an die Auftraggeber zurückfliessen sollten, damit ein Bericht transparent und das Datum nachvollziehbar ist.
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Pfahlbauten und Vorgeschichte
Von Beginn an lag der Schwerpunkt auf der intensiven Zusammenarbeit mit der Zürcher Taucharchäologie. Die Inventarisation und Erforschung der «Pfahlbauten» an den Schweizer Seeufern bildet noch immer einen Schwerpunkt Unterwasserarchäologie.
Der stetig wachsende Fundus jahrgenauer Daten erlaubt uns heute einen detaillierten Blick sowohl in die langfristigen Entwicklungen, als auch in kürzeste Prozesse und Dynamiken in der Vorgeschichte.
Häuser, Kunst, Historie
Langjährige intensive Zusammenarbeit mit der Haus- und Geschichtsforschung ermöglichte es uns, viele exakte Daten zur Regionalgeschichte verschiedener Landschaften in der Nordostschweiz zu gewinnen.
Besondere Sorgfalt und Erfahrung verlangen auch historische Kunstobjekte. Immer häufiger suchen Kunsthändler die Sicherheit einer unabhängigen Datierung.
Ein hölzernes Kulturarchiv
Über diesen langen Zeitraum vielfältiger Betätigung hinweg wurde ein beachtliches Archiv von Holzproben aufgebaut, denn in den meisten Fällen verbleibt eine Probe der gemessenen Hölzer im Labor. Neben den gemessenen Hölzern lagern hier auch eine Reihe nicht untersuchter Hölzer.
Diese Proben für die Zukunft zu bewahren ist eine wichtige Aufgabe: Holz ist eine Art natürliche Festplatte. Es speichert in seinem Gewebe Informationen über seine klimatischen und ökologischen Lebensumstände.
Das Erkenntnispotential ist noch lange nicht ausgeschöpft und es wird mit dem Fortgang der Forschung stetig grösser. Damit zukünftige Forschergenerationen auf diese einmaligen Datenträger zugreifen können, führen wir ein Lager und überprüfen regelmässig den Zustand der Proben.
Aktivitätszentren
Unser Datenbestand und unsere aktuellen Projekte konzentrieren sich auf die Nordostschweiz mit den Kantonen Zürich, Schaffhausen, Zug, Thurgau, St. Gallen, Glarus, Schwyz, Luzern, Aargau, Basel und Nidwalden.