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Brunnen, 1959, Silvio Mattioli

stadt-zuerich.ch/artloop12-mattioli2
Silvio Mattioli, «Brunnen», um 1959, Foto: zVg, Kunstsammlung Stadt Zürich

Kubus mit Katze

Ernst Gisels 1958 vollendete, zusammen mit dem angrenzenden Freibad konzipierte Schulanlage Auhof ist eine Weiterentwicklung der Sekundarschule Letzi (1954-56), seinem ersten Schulhausbau. Das Herzstück dieses mehrteiligen Backsteinbaus ist der grosse quadratische Pausenhof, den vier schlichte, zum Teil durch Laubengänge verbundene Trakte einrahmen und dem Ganzen ein lichtes, geradezu südliches Gepräge verleihen.

Der Architekt Ernst Gisel (1922 geboren) hat im Lauf der Jahrzehnte viele Kunstschaffende zur Mitgestaltung beigezogen, darunter immer wieder die Plastiker Otto Müller (1905-1993) und Silvio Mattioli (1929-2011). Diese beiden kamen auch bei der Primarschule Auhof zum Zug.

Wie bereits bei der Schule Letzi hat der Eisenplastiker Mattioli auch für dieses Schulhaus einen Brunnen entworfen. Er steht auf dem Pausenplatz und passt sich in seiner kubischen Grundform der ihn umgebenden Architektur perfekt an, gibt sich aber auch gleich als skulpturales Werk zu erkennen. Funktionales und Gestalterisches bedingen sich gegenseitig. So hat Mattioli den Sandsteinkubus auf drei Seiten durch kubische «Auswüchse» aufgelockert und die Oberfläche mit den Ablaufrinnen in eine dreidimensionale Zeichnung verwandelt. Der Wasserspender ist eine auf dem Trog sitzende Eisenplastik, die mit ihren zwei ausgreifenden Röhren beziehungsweise Armen einer sprungbereiten Katze gleicht. Dass diese Assoziation durchaus gewollt war, beweist der in einiger Entfernung aufgestellte, als Sitzstein dienende Sandsteinkubus, dessen Oberfläche mit einem Relief versehen ist, das allerdings erst auf den zweiten Blick die Umrisse einer Katze erkennen lässt.

Caroline Kesser
© Kunstsammlung Stadt Zürich / Fachstelle Kunst und Bau

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