Strategische Planung des Finanzdepartements 2023–2026
Das Finanzdepartement deckt eine Vielzahl zentraler Themen für die Bevölkerung und die Stadtverwaltung ab. Mit der Strategischen Planung legt es seine Handlungsfelder und Ziele fest.
«Strategien Zürich»
Der Stadtrat hat mit den «Strategien Zürich 2040» die Dachstrategie für die Stadt Zürich festgelegt. Die Handlungsfelder des Finanzdepartements knüpfen daran an. Das Finanzdepartement ist vor allem bei den Programmen Wohnpolitik und «Digi+» involviert.
Digitalisierung
Die Stadt Zürich setzt seit Jahren stark auf Digitalisierung und hat deshalb im März 2024 die Digitalisierungsstrategie verabschiedet. Mit der neuen Strategie will der Stadtrat die digitiale Transformation der Stadtverwaltung weiter voranbringen. Dazu gehören noch mehr digitalisierte Services für die Bevölkerung und die Wirtschaft sowie die Vereinfachung verwaltungsinterner Prozesse.
Bereits 2021 hatte der Stadtrat das Programm «Digi+» (STRB Nr. 464/2021) beschlossen: Auf fünf Jahre befristet können die Dienstabteilungen über «Digi+» zusätzliche fachliche und personelle Unterstützung beziehen, um das Potenzial der Digitalisierung für sich besser zu nutzen sowie Prozesse und Dienstleistungen zu digitalisieren.
Die Stadt beteiligt sich zudem als Vereinbarungspartnerin von egovpartner aktiv beim Vorantreiben der Digitalisierung im Kanton Zürich.
- Die wichtigsten städtischen Leistungen stehen der Bevölkerung und den Unternehmen als Online-Services zur Verfügung und deren Nutzung nimmt jährlich zu.
- Eine vorausschauende und ökologisch sinnvolle Erneuerungsplanung der IT-Infrastrukturen sichert den zuverlässigen Betrieb.
- Mit der Digitalisierungsoffensive werden stadtinterne Prozesse weiter vereinfacht und effizienter gestaltet und die Digitalisierungskompetenz der städtischen Angestellten in den Departementen und Dienstabteilungen weiter gesteigert.
- Die Datenbestände des Finanzdepartements sind unter Einhaltung des Daten- und Persönlichkeitsschutzes im Sinne von Open Data zugänglich.
- Eine städtische Datenplattform ermöglicht Analysen von bestehenden Datenbeständen.
- Die Stadt setzt sich im politischen Prozess auf kantonaler und nationaler Ebene für die rasche Einführung der elektronischen Identität (e-ID) sein.
- Die städtische IT-Infrastruktur wird aktiv auf Sicherheitsrisiken überwacht, das Abwehrdispositiv laufend überprüft und bei Bedarf werden adäquate Gegenmassnahmen ergriffen.
- Die Stadt forciert bei Digitalisierungsvorhaben des Kantons und von egovpartner aktiv den Fortschritt und die Entwicklung im Sinne der städtischen Bedürfnisse und Anforderungen.
- Die notwendigen Digitalisierungsplattformen und innovativen Technologien werden bedarfsgerecht evaluiert, eingesetzt und zukunftsfähig gehalten.
Wohnen, Gewerbe, Land
Bis 2050 soll ein Drittel aller Mietwohnungen gemeinnützig sein, also von gemeinnützigen Wohnbauträgerschaften auf Basis der Kostenmiete bewirtschaftet werden. Neben der Nachfrage nach Wohnraum im tiefen bis mittleren Preissegment und dem Bevölkerungswachstum erfordern neue Angebote, geänderte Raumbedürfnisse und eine verbesserte Freiraumversorgung zusätzliche Flächen für öffentliche Bauten und Anlagen.
Die Stadt Zürich trägt mit ihren Geschäftsräumen zur guten Versorgung der Quartiere mit Waren und Dienstleistungen, zur Schaffung attraktiver Arbeitsplätze und zur Stärkung des Quartierlebens bei. Sie führt zu diesem Zweck ein Angebot an preisgünstigen Verkaufs-, Produktions-, Dienstleistungs- und Gastronomieflächen. Sie berücksichtigt dabei gemeinnützige und kulturelle Institutionen sowie ertragsschwache Kleingewerbebetriebe.
- Eine vorausschauende und sozialverträgliche Erneuerungsplanung und eine professionelle Bewirtschaftung stellen die Qualität und den langfristigen Erhalt des gemeinnützigen Wohnbauportfolios sicher.
- Der Ausbau des städtischen Wohnportfolios wird aktiv vorangetrieben.
- Die Nutzung vorhandener Verdichtungspotenziale in Wohnsiedlungen für Ergänzungs- und Ersatzneubauten schafft bezahlbaren Wohnraum.
- Eine gute, möglichst sozial gemischte Nachbarschaft fördert die Wohnqualität.
- Die Vermietung von gewerblichen Flächen zur Dienstleistungserbringung sowie zum Verkauf von Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Bedarfs stellt die Nahversorgung für das Quartierleben sicher.
- Gastronomiebetriebe, die der Quartierversorgung dienen oder zu einem vielfältigen Quartierleben beitragen, werden gefördert und ihre Vergabe erfolgt transparent.
- Bei Neubau- und Sanierungsprojekten ist der Flächenverbrauch pro Person dank Innenverdichtung reduziert.
- Die Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Bauträgerschaften leistet einen substantiellen Beitrag zur Erreichung des Drittelsziels.
- Der subventionierte Wohnraum bei den städtischen Wohnbauträgern und den Genossenschaften ist gesichert und ausgebaut.
- Der gemeinnützige Wohnungsbau und die Sicherstellung des Bedarfs an städtischen Infrastruktur- und Verwaltungsflächen ist durch den Erwerb von grösseren Baulandparzellen und strategiekonformen Liegenschaften unterstützt.
- Mittels (quartierorientierten) Zwischennutzungen in Gebäuden und auf Freiflächen bei Landreserven, die erst kommenden Generationen dienen, werden Freiräume ermöglicht.
- Das Portfolio Parkierungsbauten wird zukunftsgerichtet bewirtschaftet.
Arbeitgeberin Stadt Zürich
Die Stadt Zürich ist eine der grössten öffentlich-rechtlichen Arbeitgeberinnen der Schweiz. Sie setzt sich zum Ziel, eine attraktive Arbeitgeberin zu sein und dabei ihre Dienstleistungen laufend an die sich wandelnden Ansprüche der Bevölkerung anzupassen.
Die Stadt Zürich hat in den letzten Jahren bereits den Personalgewinnungsprozess, den Zielvereinbarungs- und Beurteilungsprozess sowie die neue Lohnsteuerung mittels cloudbasierten Lösung digitalisiert und standardisiert.
Zur Abfederung des demographischen Wandels und des Mangels an qualifizierten Mitarbeitenden sind ein aktives Generationenmanagement sowie gezielte Massnahmen der Personalgewinnung und -bindung unabdingbar. Zudem wird dem Thema «Führung in der neuen Arbeitswelt» viel Bedeutung zugemessen, um die Führungspersonen bei aktuellen und zukünftigen Entwicklungen und Herausforderungen zu unterstützen. Entsprechende Ziele und Massnahmen sind in der vom Stadtrat verabschiedeten HR-Strategie 2023-2026 beschrieben.
- Die wettbewerbsfähigen Anstellungsbedingungen stellen die stadtweite Gleichbehandlung der Mitarbeitenden sicher und positionieren die Stadt Zürich als faire und transparente Arbeitgeberin.
- Generationsspezifische Massnahmen, wie z.B. der flexible Altersrücktritt oder ein verstärkter Fokus auf Young Professionals, begleiten den demographischen Wandel erfolgreich.
- Gezielte Massnahmen der Personalgewinnung und -bindung (z.B. stadtweite Positionierung der Arbeitgeberin, Weiterentwicklung Rekrutierungsprozess, Marketing- und Sichtbarkeitskampagnen, lebenslanges Lernen) wirken dem Mangel an qualifizierten Mitarbeitenden aktiv entgegen.
- Die Anwendungssicherheit und die Nutzung der 2021/2022 eingeführten weiterentwickelten Führungsinstrumente (Zielvereinbarungs- und Beurteilungsgespräch, Städtisches Lohnsystem, Mitarbeitendenbefragung 2022) sind durch Schulungs- und Unterstützungsangebote stabilisiert und das Reporting liefert relevante Kennzahlen.
- Das städtische Bildungsangebot unterstützt das lebenslange Lernen der Mitarbeitenden zur Sicherstellung der Arbeitsmarktfähigkeit.
- Städtische Führungskräfte sind beim Bestreiten aktueller Entwicklungen und Ansprüche, wie z.B. flexible Arbeitsbedingungen und Mobiles Arbeiten, mit Weiterbildungsangeboten und Sensibilisierungsmassnahmen unterstützt.
- Städtische Führungskräfte und Mitarbeitende bedienen digitale Instrumente effizient und sind fit für die digitalisierte Arbeitswelt. Die Stadt Zürich stellt den Mitarbeitenden dazu moderne Arbeitsgeräte und digital unterstützte Prozesse zur Verfügung und stärkt damit die Arbeitgeberattraktivität.
Finanzen und Steuern
Die Stadt Zürich kann die Finanzierung ihrer Dienstleistungen und Investitionen jederzeit gewährleisten und würde auch einen wirtschaftlichen Abschwung finanziell verkraften. Mit dem soliden Eigenkapital und den nochmals reduzierten langfristigen Schulden hat die Stadt die Substanz, um die erforderlichen Ausgaben finanzieren zu können.
Der Stadtrat ist gewillt, auch in den kommenden Jahren die notwendigen Ausgaben und Investitionen für einen attraktiven Wohn- und Wirtschaftsstandort zu tätigen. Er setzt sich weiter für ein prosperierendes Zürich mit einer hohen Standortattraktivität ein. Damit die Stadt Zürich attraktiv bleibt, sind auch künftig hohe Investitionen erforderlich.
Die Kosten, die sich aus politischen Krisen, einem veränderten Zinsumfeld, dem Bevölkerungswachstum und resultierenden Anforderungen an die Infrastrukturen und kommunalen Leistungen ergeben, sind eine grosse Herausforderung für den städtischen Finanzhaushalt. Auch die in der Gemeindeordnung verankerten Ziele in den Bereichen Kinderbetreuung, Wohnen, nachhaltige Entwicklung und Netto-Null bis 2040 erfordern ein starkes finanzielles Engagement.
- Die finanzpolitischen Grundsätze und Richtwerte werden mittelfristig eingehalten.
- Der Stadtrat verfügt über die benötigten Entscheidungsgrundlagen für eine vorausschauende finanzielle Steuerung.
- Durch Vertretung in Interessenverbänden und Kontakten mit den übergeordneten politischen Ebenen setzt sich die Stadt Zürich aktiv für ihre finanz- und steuerpolitischen Interessen ein.
- Bevorstehende Gesetzesänderungen werden auf ihre Auswirkungen auf Steuersubstrat, Finanzplanung und Budget analysiert und Informationen den relevanten Instanzen zeitnah zugestellt.
- Die langfristige Investitionsplanung führt zur Erhöhung der Planungsgenauigkeit und besserer Transparenz über die Auswirkungen von Investitionen.
- Standardisierte Prozesse und Instrumente im städtischen Beschaffungswesen verbessern die Transparenz und (Kosten-)Effizienz.
- Die systematische, transparente Steuerung und Aufsicht über die städtischen Beteiligungen sowie weitere Institutionen, auf welche die Stadt massgebenden Einfluss hat, ist sichergestellt.
- Das Monitoring der städtischen Entwicklung der Planstellen und der Personalkosten ist als wichtiges Steuerungsinstrument etabliert.
Klima und Umwelt
Die Stadt Zürich hat klare Ziele bezüglich Nachhaltigkeit (2000-Watt-Gesellschaft) und setzt diese gemäss den Strategien Zürich 2035 und den Masterplänen Energie und Umwelt um. Zudem will die Stadt Zürich bis 2040 klimaneutral werden. Dieses Ziel hat angesichts der Diskussion über das Risiko einer Strom- und Gasmangellage im Winter 2023 zusätzliches Gewicht erhalten.
Der Stadtrat hatte 2019 entschieden, den Klimaschutz in sechs Massnahmenbereichen voranzutreiben. Dazu wird der Klimaschutz in Projekten noch stärker bewertet und die Umsetzung von Massnahmen im Klimaschutz beschleunigt. Auch das Finanzdepartement ist diesbezüglich aktiv und alle Dienstabteilungen leisten einen Beitrag zur gesamtstädtischen Klima- und Umweltpolitik.
- Die Liegenschaften der LSZ werden im Einklang mit den städtischen Umweltzielen ressourceneffizient, durchgrünt, biodivers und bauökologisch wertvoll gebaut, saniert, unterhalten und bewirtschaftet.
- Die Umstellung auf klimaschonende Energieträger ist beschleunigt, damit alle Liegenschaften der LSZ bis 2035 CO2-neutral versorgt sind.
- Die Mitarbeitenden der Stadt Zürich nutzen den öffentlichen und Velo-Verkehr durch den personalrechtlich verankerten Fringe Benefit «Mobilität» wesentlich mehr.
- Klima- bzw. energierelevante Kriterien sind beim Erneuerungszyklus, der Beschaffung und Entsorgung von Gütern, Dienstleistungen und IT-Mitteln priorisiert. Die ökologisch vorbildliche Beschaffung leistet einen substantiellen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen der Stadt.
- Die Stadt Zürich betreibt ihre Rechenzentren ökologisch und energieeffizient. Dabei erfolgt die Kälteerzeugung möglichst umweltfreundlich und die Abwärme wird genutzt.
- Anleihen der Stadt Zürich am Kapitalmarkt sind vermehrt als grüne Investitionen (Green Bonds) positioniert.