Direktverbindung Limmatzone
Leitungserneuerung und Versorgungssicherheit für die Bevölkerung
Der Bau der Direktverbindung Limmatzone (LiZ) zwischen der Limmat- und Glattzone ist abgeschlossen.
Die Wasserversorgung ist das Kompetenzzentrum für Trinkwasser und versorgt täglich die Stadt Zürich sowie umliegende Gemeinden mit einwandfreiem Trinkwasser.
Das Trinkwasser wird durch ein unterirdisches Leitungsnetz transportiert. Dieses ist aufgrund der Höhenunterschiede in der Stadt in mehrere Druckzonen eingeteilt. Die am tiefsten gelegene und grösste Zone ist die Limmatzone. Die zweitgrösste ist die Glattzone, die primär Zürich-Nord und wichtige Vertragspartner im Glattal mit Trinkwasser versorgt. Die beiden grössten Zonen sind nun direkt miteinander verbunden. Damit ist die Versorgungssicherheit für die nächsten Generationen gewährleistet.
Der Leitungsbau für die Direktverbindung Limmatzone (LiZ) ist neben der jährlichen Leitungserneuerung das grösste Bauvorhaben der Wasserversorgung der Gegenwart. Um die Pumpwerke in das bestehende System einbinden zu können, waren umfangreiche Leitungsbauten notwendig. Dazu benötigte es Schachtbauwerke in der Kronenstrasse und beim Staatsarchiv. Die Leitungen (DN 600 mm) führen stellenweise durch die Werkleitungskanäle des Milchbucktunnels. Beim Staatsarchiv verlässt die Leitung den Tunnel und verläuft durch das Areal der Uni Irchel zum Reservoir Strickhof (Gesamtlänge ca. 2'300m). Ausserdem mussten zur Steuerung der Pumpwerke und der Schachtbauwerke auch Glasfaser- und Kupfersteuerkabel mit einer Gesamtlänge von je 2'500m verlegt werden.
Bauphase
Der Auftakt gab der symbolische Spatenstich: Die Wasserversorgung startete im April 2021 im Beisein von Stadtrat Michael Baumer und Direktor Martin Roth den Bau der direkten Wasserleitungsverbindung.
Beim Reservoir Strickhof und entlang des Schindlerparks wurden zuerst die unterirdischen Trinkwasserleitungen verlegt. Im August 2021 erfolgte der Start für den Bau der beiden Pumpwerke Strickhof und Schindlergut (mit ZüriWC-Anlage).
Geplant war es, Ende 2022 die Glatt- und Hangzone an das Leitungsnetz der LiZ anzuschliessen und die beiden Pumpwerke fertigzustellen. Mit leichter coronabedingter Verspätung beim Bauplatz Schindlergut lief nach Fertigstellung der Aushebung des Startschachtes der Pressvortrieb an. In der Kronenstrasse wurde die Gasleitung umgelegt und der Klappenschacht erstellt. Dies dauerte von Mitte Juli bis Ende August 2022. Reibungslos verlief der Leitungsbau in der Kulisse des Milchbucktunnels. Leichte Verzögerungen gab es aufgrund der Materiallieferungen beim Innenausbau.
Nach einer rund zweijährigen Bauzeit ist das neue Pumpwerk Schindlergut durch Stadtrat Michael Baumer, Vorsteher der Industriellen Betriebe, am Freitag, 30. Juni 2023, offiziell in Betrieb genommen worden.
Tag der offenen Türe
Der Tag der offenen Türe fand nach Fertigstellung der Umgebungsarbeiten am Samstag, 30. September 2023, bei den neuen Pumpwerken im Schindlergut und Strickhof statt.
Fakten
Die Glattzone (GLZ) versorgt Zürich Nord (Affoltern, Oerlikon Schwamendingen) sowie die angrenzenden Vororte (Vertragspartnergemeinden). Diese beziehen einen grossen Teil ihres Trinkwassers ebenfalls aus der Glattzone, dem Reservoir Strickhof.
Projektkosten
- Kredit an der Gemeindeversammlung vom 27.09.2020 von über 24 Mio. Franken zugestimmt mit über 90% Ja Stimmenanteil.
Projektdauer
- Von der ersten Besprechung 2016 bis zur Fertigstellung im Sommer 2023 sind sieben Jahre vergangen. Bauphase Pumpwerk Schindlergut zwei Jahre.
Pumpwerk Schindlergut
- Bis jetzt war die Versorgung der Glattzone nur aus der Hangzone möglich.
- Zur Verbesserung der Versorgungssicherheit wurde das Pumpwerk Schindlergut gebaut.
- Mit dem neuen Pumpwerk kann die Glattzone, mit dem Reservoir Strickhof, auch aus der tiefergelegenen Limmatzone versorgt werden.
- Maximale Förderleistung von 50'000m3/Tag
- 4 Pumpen, 3 in Betrieb 1 Redundanz
- Bau einer ewz Transformatorenstation im Gebäude zur Energieversorgung
- Die neue ZüriWC-Anlage ersetzt die provisorische Toilette im Schindlerpark und wird öffentlich zugänglich und ganzjährig nutzbar sein.
Reservoir und Pumpwerk Strickhof
Im Reservoir Strickhof konnte bis anhin Trinkwasser aus der Hangzone über vier Turbinen bezogen werden. Neu wurde ein Pumpwerk erstellt, damit aus der Glattzone Trinkwasser in die höhergelegene Hangzone gefördert werden kann. Mit diesem Pumpwerk ergibt sich eine weitere Redundanz, um von der Limmatzone das Trinkwasser in die Hangzone zu fördern. Das ergibt mehr Flexibilität, um anstehende Leitungssanierungen durchführen zu können.
- Maximale Förderleistung von 25'000m3/Tag
- 2 Pumpen, 1 in Betrieb