Stickoxide (NOx) entstehen beim Verbrennen von Benzin, Diesel, Kohle und Erdgas. Sie sind unerwünschte Nebenprodukte.
Bei der Verbrennung reagiert Stickstoff (N2) aus der Luft mit Sauerstoff (O2). Zuerst entsteht Stickstoffmonoxid (NO). In der Atmosphäre wird NO in das giftigere Stickstoffdioxid (NO2) umgewandelt. NO und NO2 zusammen nennt man NOx.
Belastung
In der Stadt Zürich verursachen Autos, Motorräder und Lastwagen den grössten Teil der Stickstoffdioxid-Belastung. Die NOx-Emissionen wurden stark reduziert: dank vieler Massnahmen von Stadt, Kanton und Bund.
Zwischen 1990 und 2000 sanken die NOx-Emissionen in Zürich um etwa 50 Prozent. Seitdem sinken sie langsamer. 2022 betrugen die NOx-Emissionen noch etwa 20 Prozent des Wertes von 1990.
Strengere Abgasvorschriften für Motorfahrzeuge sind der Hauptgrund für die Reduktion der Stickoxide: zum Beispiel der 3-Wege-Katalysator für Benzinautos. Auch die Sanierung von Heizungen mit Low-NOx-Feuerungen nach Züri-Norm half. Zudem hat man die Kehrichtheizkraftwerke mit DeNOx-Anlagen ausgestattet.
Überschreitungen Tagesmittelgrenzwert
Zwischen 2000 und 2019 nahmen die Diesel-Personenwagen in der Schweiz stark zu. Ihr Anteil stieg auf 29 Prozent. Seitdem nimmt er wieder leicht ab.
Diesel-Fahrzeuge stossen acht- bis zehnmal mehr Stickoxide aus als Benzinfahrzeuge mit Katalysator. Die Abgasgrenzwerte für Dieselautos waren lange weniger streng als für Benzinautos. Erst mit der EURO 6-Norm, gültig seit dem 1. September 2014, wurden Stickoxide auf 80 Milligramm pro Kilometer begrenzt. Messungen zeigen aber, dass Euro-6-Diesel-Fahrzeuge rund dreimal mehr Stickoxide ausstossen als erlaubt. Das verschlechtert die Luftqualität.
Passivsammler-Methode
Neben kontinuierlichen Messungen nutzt die Stadt Zürich Passivsammler, um die Langzeitbelastung durch Stickstoffdioxid an verschiedenen Orten zu messen. Die Daten dazu können über Externer Link:Open Data Stadt Zürich bezogen werden.
Wirkung
Die Stickoxide NOx gehören zu den wichtigsten Luftschadstoffen. NO2 verursacht Erkrankungen der Atemwege und greift die Schleimhäute an.
Stickoxide helfen bei der Bildung von Ozon in der unteren Atmosphäre. Sie verursachen auch sauren Regen (Salpetersäure). Sie erhöhen die Feinstaub-Belastung. Ausserdem gefährden sie Ökosysteme durch Überdüngung mit Stickstoff.
Grenzwerte
Die schweizerische Luftreinhalte-Verordnung (LRV) legt Grenzwerte für Stickstoffdioxid (NO2) fest:
- Langzeitgrenzwert: 30 Mikrogramm pro Kubikmeter (μg/m³) im Jahresmittel.
- Kurzzeitgrenzwert: 80 Mikrogramm pro Kubikmeter (μg/m³) im 24-Stunden-Mittel (maximal 1 Überschreitung pro Jahr).