Kriterien für die Erstellung und Auswahl von Fotos
Bei der Auswahl oder Erstellung eines Stadt-Zürich-Bildes müssen bestimmte Kriterien berücksichtigt werden. Die folgenden Hinweise helfen, die gewünschte Wirkung zu erzielen.
Licht und Farben
Ziel: Durch realistische Beleuchtung und naturgetreue Farben ein einladendes Gefühl zu vermitteln. Jegliche Filter, die von künstlicher Bearbeitung zeugen, entsprechen nicht der Anforderung von Authentizität und sind zu vermeiden.
Do:
- Wann immer möglich sollen natürliches Licht oder Techniken, die natürliches Licht simulieren, verwendet werden.
- Vermeiden Sie grelle Glanzlichter.
- Die Fotos sollen einen hohen Dynamikbereich aufweisen – das heisst, einen möglichst grossen Unterschied zwischen dem hellsten und dem dunkelsten Bereich des Motives. Highlights und Schatten in einem Foto halten jedoch Form und Detail.
- Die Bilder sollten natürlich weiss ausbalanciert und nicht stilisiert aussehen.
- Schwarz-weiss-Fotografien sind nur zulässig, wenn es sich um historisches Material handelt.





Don’t:
Perspektive
Ziel: Als objektiv beobachtende Person die Stadt in ihrem «Ist-Zustand» und in ihrer schönsten Form darzustellen. Dazu gibt es zwei verschiedene Betrachtungswinkel: «Eye Level» (Augenhöhe) und «Aerial» (Vogelperspektive).
Do:
- Stellen Sie sich vor, Sie selbst sind die Kamera. Und dokumentieren die Stadt so, wie Sie sie erleben: authentisch, auf Augenhöhe und aus natürlichen Blickwinkeln. Zum Beispiel steht die fotografierende Person auf einer Brücke und fängt den Ausblick ein.
- Manchmal hilft es einen Schritt zurückzutreten und den Kontext miteinzufangen: so erhalten wir einen Gesamteindruck – the big picture.
- Natürliche Blickwinkel schaffen eine Kommunikation auf Augenhöhe.
- Die Betrachtenden soll sich mittendrin fühlen, über Situationen die aus dem alltäglichen Stadtleben stammen.
- Durch die Vogelperspektive zeigen wir die Stadt aus einer anderen, ungesehenen Perspektive. Wir nehmen sie gesamtheitlich wahr, erhalten ein eindrückliches Porträt des Stadtraums.




Don’t:
Komposition
Ziel: Durch eine bewusste Bildkomposition ein klares Bild mit spannender Aussage schaffen. Die Bildkomposition ist die bewusste Anordnung einzelner Motive innerhalb einer Szene.
Do:
- Eine gedankliche Einteilung des Formats in Bereiche (zum Beispiel 1/3 oder 1/2) ist eine gute Möglichkeit, eine spannende Komposition zu schaffen.
- Setzen Sie den Hauptfokus im Bild bewusst zentral oder dezentral, sodass der Fokus die Aussage unterstützt.
- Die Verwendung von Negativraum im Bild lenkt das Auge schnell auf den Hauptfokus.
- Beziehen Sie grosszügig Negativraum um das Kern-Motiv herum mit ein, um die Platzierung zusätzlicher Gestaltungselemente innerhalb des Bildes zu ermöglichen, zum Beispiel Textelemente.
- Wird ein Sujet für verschiedene Anwendungen und Kanäle benötigt (zum Beispiel eine Kampagne), sollten Sie vertikale und horizontale Formate umsetzen oder genügend Negativraum miteinbeziehen (Formatadaptionen).
- Heben Sie das Thema oder die Aktivität hervor, indem Sie die Komposition einfach halten.
- Koordinieren Sie die Auswahl von Location, Hintergründen und Styling, um eine visuelle Einfachheit zu schaffen.
- Besser Sie vereinfachen eine Situation, als eine zu geringe Tiefenschärfe (starke Unschärfen) zu verwenden.





Don’t:
Tiefenschärfe
Ziel: Bei der betrachtenden Person den Eindruck erwecken, direkt bei einer Situation dabei zu sein.
Do:
- Möglichst der gesamte Bildbereich sollte im Fokus stehen, so sind auch Details gut erkennbar.
- Eine grosse Tiefenschärfe ermöglicht, dass der (Aussen-)Raum als Ganzes zur Geltung kommt.
- Eine natürliche Unschärfe – zum Beispiel durch extreme Distanz oder Bewegung im Hintergrund – betont den Kontext.
- Dieser gezielte Einsatz von Tiefenschärfe verstärkt den Eindruck einer dynamischen, lebendigen Stadt, wirkt authentisch und schafft Nähe zu den Betrachtenden.




Don’t:
Interaktionen
Ziel: Dokumentieren, wie unsere Arbeit für ein angenehmes, reibungsloses und fröhliches Stadtleben sorgt.
Motive: Stadtbewohner*innen und -angestellte, Menschen im Zentrum, Emotionen zeigen anstatt rein erklärender Bilder zum Sachverhalt.
Do:
- Die Akteur*innen erleben Momente und Situationen voller Energie. Dies erzielt eine positive emotionale Wirkung.
- Aufnahmen von Einzelpersonen oder Gruppen sollen sich wie spontan «aus dem Moment heraus» anfühlen. Das wirkt natürlicher.
- Zeigen, wie der Stadtraum erlebt wird. Die Schauplätze sind nicht nur Kulissen. Die Personen interagieren mit ihrer Umgebung: sie geniessen zum Beispiel das schöne Wetter in einer Parkanlage, ein*e Pfleger*in bewegt sich durch ein Alterszentrum, eine Gruppe schlendert durch ein Quartier, die Bevölkerung nimmt Teil an einer öffentlichen Veranstaltung wie beispielsweise dem Züri-Fest oder Sechseläuten.
- Zeigen Sie, wie die Stadt Zürich die Menschen zusammenbringt und die Gemeinschaft und das lebendige, gemeinsame Leben in den Städten fördert. Zum Beispiel: die öffentliche Infrastruktur, Lebensqualität und Angebote (Badeanstalten, Sportanlagen, Parkanlagen, Museen und so weiter).




Don’t:
Casting (Models/Personen)
Ziel: Ein breites Spektrum von Personen unabhängig von Alter, Ethnie, Geschlecht, sexueller Orientierung, Fähigkeit, Klasse, Körperbau, usw. abzubilden, das die gesamte Stadtbevölkerung repräsentiert und die Menschen nicht in vordefinierte Rollen zwängt.
Do:
- Die Akteur*innen sollen nicht wie professionelle Models aussehen.
- Die Akteur*innen sind im Idealfall echte Stadtbewohner*innen und -angestellte. Sollten keine gefunden werden können, können Modelle gebucht werden, die wie echte Stadtbewohner*innen und -angestellte aussehen.
- Kleid, Haare und Make-up sollten sich authentisch für die Stadtumgebung anfühlen und die Vielfalt Zürichs widerspiegeln.
- Setzen Sie Menschen mit ausdrucksstarken und offenen Persönlichkeiten ein.







Locations
Ziel: Unser Stadtleben und die Arbeit der Stadtverwaltung zu erfassen, indem wir uns auf stadt-typische oder themenspezifische Orte konzentrieren.
Do:
- Wählen Sie Locations, die vom Look, Charakter und Gefühl zu Ihrem Thema und Ihrer Aussage passen.
- Die Locations müssen nicht direkt identifizierbar sein und können Menschen von verschiedenen Stadtteilen vertraut erscheinen, das heisst, Stadtquartiere müssen nicht erkennbar sein.
- Vermeiden Sie unübersichtliche oder visuell überladene Elemente, die vom Thema ablenken.
- Die Akteur*innen sollten sich mit ihrer Umgebung auseinandersetzen und nicht nur vor ihr posieren.









Don’t:
Bildproportionen und -formen
Bildproportionen: Bilder sollen möglichst in gewöhnlichen Format verwendet werden, beispielsweise 3:4 oder 3:2. Auf diese Proportionen hin sind die meisten Fotos komponiert. Extreme Bildschnitte wie sehr breite Querformate zerstören diese Komposition und haben keinen harmonischen Auftritt im Layout.
Bildformen: Fotografien werden als Rechteck im Layout platziert. Andere Formen wie beispielweise Kreise sind nicht vorgesehen.
Bildredaktion
Nicht nur bei der Beauftragung von Fotos, sondern auch bei der Recherche in Bilddatenbanken ist auf Diversität und CD-Konformität zu achten.
Bilddatenbanken
Es gibt viele Bildagenturen auf dem Markt, ihr Angebot ist teils kostenpflichtig, teils kostenfrei unter bestimmten Auflagen. Die Logins sind abteilungs- bzw. departementsintern zu lösen.
Die Stadt betreibt keine zentrale Bilddatenbank. Einige Dienstabteilungen pflegen eigene Bilddatenbanken.
Die Sammlung E-Pics des Baugeschichtlichen Archivs der Stadt Zürich bietet rund 100 000 Bilder öffentlich und kostenlos zum Herunterladen an. Bei E-Pics handelt es sich um eine Plattform der ETH-Bibliothek für Bilder und Fotografien. Die Nutzung bzw. das Herunterladen ist kostenlos, verlangt wird lediglich eine Quellangabe.
Im Teams-Raum können Sie eine (nicht abschliessende) Auflistung von Bilddatenbanken einsehen.
Kein Budget?
Steht kaum Budget zur Verfügung für die visuelle Kommunikation, gibt es mehrere Ansätze
- Das CD gibt die Möglichkeit, wirkungsvoll ohne Bilder zu kommunizieren. Setzen Sie auf die Auffälligkeit von Typografie und Farbpalette.
- Entscheiden Sie sich für weniger Bilder. Mehr Bilder sind anforderungsreicher – budgetmässig, aber auch in der Bildauswahl. Vor allem wenn die Bilder aus verschiedenen Quellen stammen, ist es anspruchsvoll, einen durchgängigen Bildstil zu erreichen.
- Verwenden Sie Bilder von Bildagenturen, die kostenfrei nutzbar sind.
Bilder mit KI
Sie interessieren sich für die Erstellung von Bildern mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI)? Lesen Sie die Informationen zum Einsatz von künstlicher Intelligenz.