Global Navigation

Lina: Mit Vollgas in die Berufswelt der Stadtgärtnerei

Lina ist im letzten Lehrjahr als Gärtnerin. Die 18-Jährige erzählt von ihren Highlights, Herausforderungen und Zukunftsplänen.

Lina, Gärtnerin in Ausbildung

Was hat dich motiviert, Gärtnerin zu werden?

Zuerst habe ich an eine Büro-Lehre gedacht, was mir meine Schwester aber – zum Glück! - ausreden konnte. Durch Schnuppern in verschiedenen Jobs spürte ich, dass Gärtnerin mein Beruf ist und sich auch problemlos mit meiner Gehörlosigkeit vereinbaren lässt. Als Gärtnerin Fachrichtung Produktion in der Stadtgärtnerei kann ich draussen arbeiten und meine Hände schmutzig machen. Pflanzen sind für mich Lebewesen, um die ich mich kümmern kann – am Ende des Tages sehe ich ein Resultat meiner Arbeit. Das erfüllt mich total.

Hast du dich schnell eingelebt?

Ich kann mich noch sehr gut an meine ersten Tage in der Stadtgärtnerei erinnern. Ich war sehr nervös. Vom Team wurde ich aber herzlich empfangen und meine Kolleg*innen haben sich schnell auf mich und das Lippenlesen eingestellt. Ich war zudem froh, dass wir Lernende nicht einfach ins kalte Wasser geworfen wurden, sondern eine gute Einführung in die Arbeit erhielten. Allgemein nehmen sich die Berufsbildenden viel Zeit und passen sich individuellen Bedürfnissen an. Ich habe mich schnell an die körperlich anstrengenden Tage gewöhnt, weil mir meine Arbeit sehr gefällt. Ich mag, dass die Natur unser Arbeitstempo bestimmt: Im Frühling spriesst alles und wir geben Vollgas. Im Winter wiederum ist weniger zu tun und der Arbeitsalltag entsprechend ruhiger.

Was hat dir bis jetzt besonders gefallen?

Es gab schon viele Highlights! Besonders toll war, als ich das erste Mal selbst entscheiden konnte, wie ich die Rabatten bepflanze. Die einzige Vorgabe, die ich hatte: Wild soll es sein! Allgemein finde ich es schön, dass ich mitdenken und mitwirken darf. Meine Meinung wird ernst genommen und geschätzt. Ich habe zudem die Verantwortung über das Gewächshaus übernommen und kann demzufolge entscheiden, wann gewässert und geschnitten wird. Das fühlt sich gut an.

«Ich kann Verantwortung übernehmen. Das zeigt mir, wie sehr meine Meinung geschätzt wird.»

Was war besonders herausfordernd?

Ich hatte zu Beginn grossen Respekt vor den Arbeitsgeräten. Ich wurde mit meinen Bedenken aber sehr ernst genommen und von den Berufsbildenden gut begleitet. Auch die Namen von über 400 Pflanzen zu lernen, ist schwierig. Das Team bemüht sich aber, uns dabei spielerisch zu unterstützen. Der jährliche Frischbaumverkauf vor Weihnachten gehört definitiv auch zu den Herausforderungen. Dieser wird von uns Lernenden ganz alleine organisiert. So gewinnen wir Erfahrungen in der Kundenberatung. Da kann es schon mal hektisch werden und man muss Ruhe bewahren – als Team können wir uns so aber weiterentwickeln.

Hast du Pläne für die Zukunft?

Zuerst einmal möchte ich die Lehre erfolgreich abschliessen. Ich habe aber schon viele Ideen für die Zukunft! Ein Austauschjahr in England als Gärtnerin fände ich spannend, um eine neue Kultur und Arbeitsumgebung kennenzulernen. Es ist mir wichtig, in verschiedenen Gärtnereien zu arbeiten und deren Systeme zu verstehen. Und vielleicht geht’s mit dem Zug auch mal auf eine Weltreise!

Weitere Informationen