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Erkrankungen der Speiseröhre (Oesophagus)

Wir bieten das gesamte diagnostische und therapeutische Spektrum der Speiseröhrenbehandlung. Unsere erfahrenen Experten sind ausgewiesene Spezialisten in diesem komplexen Bereich der Chirurgie.

Speiseröhrendivertikel

An Stellen mit schwach angelegter Muskulatur kann sich bei entsprechender Veranlagung und durch lokale Überbelastung mit der Zeit die Speiseröhrenwand ausweiten. Diese Ausbuchtungen werden als Divertikel bezeichnet. Sie entstehen hauptsächlich unterhalb des Rachens nach Abgang der Luftröhre. Die Ausbuchtungen an sich sind ungefährlich.

Häufig verursacht ein Divertikel lange Zeit keine Beschwerden oder der Grund für die Beschwerden wird anderweitig gesucht. Patienten beklagen ein Klossgefühl und Mühe beim Schlucken. Hat das Divertikel eine gewisse Grösse überschritten, können sich Speiseanteile darin verfangen und später zum Erbrechen führen. 

Der wenig belastende Eingriff

Die chirurgische Therapie des Speiseröhrendivertikels besteht darin, dieses über einen kurzen Schnitt an der linken Halsseite aufzusuchen und abzutragen. Für diesen wenig belastenden Eingriff verbringt man 2–3 Tage im Spital. Die Haut im Bereich des Halses zeigt i. d. R. eine sehr gute Narbenbildung, so dass die Narbe nach abgeschlossener Wundheilung kaum mehr sichtbar ist. In besonderen Fällen kann ein Divertikel der Speiseröhre auch direkt durch den Mundraum abgetragen werden.

Bösartige Tumorerkrankungen (Speiseröhrenkrebs)

Als Risikofaktoren für bösartige Tumoren der Speiseröhre (Ösophaguskarzinom) gelten Rauchen, regelmässiger Alkoholkonsum, stark gewürzte Speisen und Übergewicht. Ein weiterer Risikofaktor ist der Säurerückfluss aus dem Magen, der über eine chronische Schädigung der Schleimhaut zur bösartigen Entartung führen kann.

Beschwerden erst im späteren Verlauf bemerkbar

An Beschwerden beklagt der Patient Schluckbeschwerden und immer wiederkehrendes Verschlucken. Nicht selten hat der Tumor bis zu diesem Zeitpunkt schon eine beträchtliche Grösse erreicht, da die Speiseröhre aufgrund ihrer Dehnbarkeit eine Einengung lange kompensieren kann.

Abklärung und Untersuchungen

Für die Abklärung ist eine ganze Reihe von Untersuchungen notwendig: Neben einer Computertomographie (Radiologie) von Brustkorb und Bauchraum benötigen wir eine Magenspiegelung (Gastroenterologie) mit Zellproben aus dem Tumor. Weiter stellen wir durch eine Ultraschalluntersuchung direkt in der Speiseröhre (Gastroenterologie) die Eindringtiefe des Tumors fest und suchen nach allfälligen tumorverdächtigen Lymphknoten. Je nach Tumorart ist auch eine diagnostische Bauchspiegelung unabdingbar, hier sollen Ableger im Bauchraum ausgeschlossen werden und allenfalls gleichzeitig die Ernährungssituation verbessert werden.

Das Zusammentragen der Befunde und die interdisziplinäre Besprechung ist für das Festlegen des Therapieablaufes unabdingbar (interdisziplinäre Tumorboards). Je nach Lokalisation, Grösse, Eindringtiefe und Vorliegen von tumorverdächtigen Lymphknoten kann vor der operativen Therapie eine vorbereitende Strahlen- und bzw. oder Chemotherapie (Link auf Darmkrebszentrum) notwendig sein. Diese verbessert die Möglichkeit, den Tumor ohne Rückstände chirurgisch zu entfernen.

Chirurgische Behandlung

Das chirurgische Vorgehen richtet sich nach der Lokalisation und Ausdehnung des Tumors:

  • Liegt der Tumor im Übergangsbereich von Speiseröhre zu Magen, mit Ausdehung Richtung Bauchraum, erfolgt die vollständige Entfernung des Magens und des unteren Teils der Speiseröhre. Dies erfolgt über einen Eingriff von der Bauchhöhle her (transhiatal erweiterte Gastrektomie). Die Verbindung des Magendarmtraktes erfolgt durch hochziehen des Dünndarms mit einer Verbindung an die Speiseröhre.
  • Bei höher gelegenen Lokalisationen des Tumors bzw. Ausdehung vom Übergang nach oben muss die Speiseröhre von der Brusthöhle her und der oberste Teil des Magens entfernt werden. Zur Wiederherstellung der Kontinuität wird ein Schlauch geformt aus dem Rest-Magen in den Brustkorb hochgezogen. Hier erfolgt die Verbindung mit der Speiseröhre. Es handelt sich hier um einen Zweihöhleneingriff (Brust- und Bauchraum), der den Körper stark belastet. Vor der Operation setzen wir alles daran, die Ernährungs- und Abwehrsituation zu optimieren, damit der Patient den komplexen Eingriff möglichst gut toleriert.

Nach dem Eingriff

Allfällige Komplikationen im Bereich der Nahtstelle zwischen dem Magenschlauch und der verbliebenen Speiseröhre erfordern rasches Handeln. Darum erfolgt die Überwachung nach der Operation während den ersten Tagen auf der Intensivstation.

Um die Nahtstelle zu entlasten, erfolgt die Ernährung während den ersten Tagen nach der Operation auf künstlichem Weg. Ist eine dichte Verbindung sichergestellt, kann vorsichtig und behutsam mit dem Essen begonnen werden.

Reduziertes Magenreservoir bedingt mehrere kleine Mahlzeiten 

Durch den Eingriff wird das Fassungsvermögen des Magens sehr viel kleiner. Das Essverhalten muss deshalb lebenslang geändert werden, so dass mehrere, kleine Mahlzeiten, über den Tag verteilt eingenommen werden. Zudem sollte jeweils mit hochgelagertem Oberkörper gegessen werden. Andernfalls kann es zum Rückfluss der Magensäure und des Mageninhaltes kommen.

Nachbehandlung und Kontrolle 

Bei komplikationslosem Verlauf nach der Operation ist i. d. R. ein Spitalaufenthalt von ca. 10 Tagen notwendig. In aller Regel verbringen die Patienten vor dem Weg nach Hause noch 2–3 Wochen in einer Rehabilitationsklinik, um sich optimal auf die neue Situation vorzubereiten.

Ob eine Folgetherapie notwendig ist, wird interdisziplinär nach der abschliessenden mikroskopischen Auswertung beurteilt. Auch diesen Entscheid passen wir an die individuelle Situation des Patienten an.

Um das Wiederauftreten von Tumoren frühzeitig zu erkennen, sind regelmässige Kontrollen notwendig. 

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