Mis Züri. Mis Spital.
Gemeinsam gegen den Brustkrebs
Die Food- und Reisejournalistin Beatrice Käser ist 57 Jahre alt, als sie die Diagnose Brustkrebs erhält. Nie zuvor ist sie ernsthaft krank oder gar im Spital gewesen. Was ihr während der Behandlung am meisten Kraft gegeben hat, erzählt sie uns hier.
Es ist ein schöner Sommertag. Das Zürifest ist in vollem Gange, und auch Beatrice Käser ist dort, um ein paar unbeschwerte Stunden zu erleben. Es ist der Tag, an dem sich ihr Leben komplett verändern wird. Der Tag, an dem sie in ihrer linken Brust einen Knoten spürt.
Eine Zyste, meint ihr Gynäkologe. Nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste. Doch die Journalistin macht sich Sorgen. Nach einer Mammographie und der Entnahme und Untersuchung einer Gewebeprobe durch die Frauenarztpraxis steht die Diagnose fest: Brustkrebs im Frühstadium. Der Frauenarzt empfiehlt eine sofortige Operation. Dafür lässt sich Beatrice Käser ins Triemli überweisen. Die Operation verläuft gut und Beatrice Käser ist erleichtert, dass sie dem Krebs den Kampf angesagt hat. Doch bei einem Nachsorgegespräch teilt ihr ihre Chirurgin mit, dass bei der Operation weitere bösartige Zellen gefunden wurden.
Haben sich bereits Metastasen gebildet?
Hat der Krebs nicht gestreut, erklärt ihr die betreuende Chirurgin, muss sie eine weitere intensive Therapie beginnen, bestehend aus einer zweiten Operation, 20 Wochen Chemotherapie, sechs Wochen Bestrahlung und einer Antihormontherapie. Hat der Brustkrebs gestreut, könne man den Krankheitsverlauf zwar etwas aufhalten, eine Heilung sei dann aber praktisch ausgeschlossen.
«Wir machen Sie wieder gesund.»
Der Körper von Beatrice Käser wird komplett gescannt. Drei Tage später steht das Ergebnis fest: Die Krebszellen sind nur lokal nachweisbar. «Wir machen Sie wieder ganz gesund», sagt die Chirurgin. «Ich habe vor Freude geheult», erinnert sich Beatrice Käser und sagt sich: «Ich habe es jetzt in der Hand. Die Leute hier machen alles, damit du wieder gesund wirst. Das Vertrauen, dass diese Leute dir geben, habe ich auch in sie.» Der Ratschlag ihrer Chirurgin, die Chemotherapie nicht als Feind, sondern als hilfreiches Schutzschild zu sehen, das ihren Körper schützt, habe ihr sehr geholfen.
Heute, rund zweieinhalb Jahre nach Ende ihrer Therapie, ist Beatrice Käser vollkommen gesund und zurück im Leben. Ein Leben, das wieder von ihrer Reiseleidenschaft und ihrem Engagement für ihr Tourismusportal Teddy B bestimmt wird. Trotzdem hat sich vieles verändert. «Ich bin dankbarer geworden, aber auch konsequenter und habe mich von Leuten getrennt, die mich nicht unterstützt haben.» Anderen Krebspatientinnen und -patienten rät sie, nie nach ihrem Krebs zu googeln. Zu allgemein und widersprüchlich seien die Informationen aus dem Internet. «Jeder Mensch ist anders. Jeder Krebs ist anders. Vertraut den Ärztinnen und Ärzten, die euch begleiten. Ich habe mich von meiner Ärztin im Triemli vom ersten Gespräch bis zur letzten Bestrahlung gut abgeholt und aufgehoben gefühlt. Das gilt für alle Spital-Mitarbeitenden – über sämtliche Hierarchiestufen hinweg. Sie bewiesen viel Menschlichkeit und Empathie, was mich heute noch mit grosser Dankbarkeit erfüllt!»