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Bedeutungsstufen

Mit den vier Bedeutungsstufen werden unterschiedliche Raumtypen charakterisiert, die sich nicht trennscharf abgrenzen lassen, aber sich hinsichtlich ihrer Nutzenden, Nutzungen und räumlichen Bedingungen gruppieren lassen. Die Zürcher Stadträume unterscheiden sich in ihrer Charakteristik wie folgt:

Internationale/Landesweite Bedeutung

Die international und landesweit bedeutenden Stadträume sind der freiräumliche Rahmen für die bekanntesten und identitätsstiftenden Sehenswürdigkeiten und Attraktionen Zürichs, welche die Stadt national und international repräsentieren. Dazu gehören landschaftliche Höhepunkte wie die Seeuferanlagen mit dem Blick auf das Alpenpanorama, das innerstädtische Limmatufer und der Lindenhof, aber auch die weltberühmte Bahnhofstrasse mit dem Bürkli- und dem Paradeplatz, die Kulturstätten am Heimplatz, das Nachtleben in den Kreisen 4+5, Zürich West und der Veranstaltungs- und Messecluster in Oerlikon. Diese Räume gehören auch zu den meistfrequentierten der Stadt. Auf der sozialen Ebene dominiert das pulsierende, vielfältige Stadtleben – man begegnet vor allem unbekannten Personen. Einwohnende, Pendler und Touristen treffen in diesen Räumen zusammen, teilweise gibt es aber auch ein lokales Quartierleben, das von Anwohnenden geprägt wird.

Beim Beispiel Sechseläutenplatz wurde ein internationaler Wettbewerb durchgeführt und es besteht ein Nutzungskonzept für die verschiedenen Grossveranstaltungen. Der Platzbelag, die Möblierung und der Brunnen sind Elemente, die zum Bauzeitpunkt in Zürich exklusiv nur auf dem Sechseläutenplatz eingesetzt wurden.

Regionale/Stadtweite Bedeutung

Ein Netz von regional und stadtweit bedeutenden Räumen durchzieht die Stadt: Die grossen, verkehrsreichen Achsen schaffen Orientierung, binden die Stadt an die Region an und verbinden die Quartierzentren untereinander. Die Fortbewegung spielt eine zentrale Rolle auf ihnen, sie sind aber oft auch die bekannten Einkaufs- und Ausgehmeilen der Stadt. Die grossen Plätze und Parkanlagen sowie die Naherholungsgebiete und Uferbereiche der grossen Gewässer ergänzen dieses Netz. Einwohnende, Zupendelnde und Besuchende aus der Region begegnen sich in diesen Räumen, man ist noch weitgehend unter unbekannten Personen unterwegs.

Beim Beispiel Lindenplatz wurde im Einladungsverfahren ein externes Planerteam mit der Sanierung und Umgestaltung beauftragt. In Zusammenarbeit mit interessierten Quartierbewohnerinnen und -bewohnern wurde ein Workshop durchgeführt und deren Bedürfnisse so weit als möglich berücksichtigt. Die identitätsstiftende Materialisierung sowie bestehende Ausstattungselemente des denkmalpflegerisch schützenswerten Stadtplatzes wurden erhalten und sorgfältig erneuert.

Quartierweite Bedeutung

Abseits der grossen Verkehrsachsen, aber dennoch als zentrale Verbindungslinien funktionieren die quartierweit bedeutenden Räume. Auf den Plätzen und in den Grünanlagen finden die Quartierfeste und Alltagsszenen ihren Raum, hier ist die Bühne für den sozialen Austausch zwischen den Anwohnenden und im Quartier Arbeitenden. In den Geschäften findet man mehrheitlich Produkte und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs, die Restaurants und Bars sind eher auf das Quartier ausgerichtet. Die Räume werden von Leuten aus dem Quartier frequentiert, die sich teilweise auch in Vereinen engagieren.

Die Umgestaltung Röschibachplatz erfolgte zusammen mit der Quartierbevölkerung in einem umfassenden partizipativen Prozess. Das freiwillige Mitwirkungsverfahren dauerte rund 2 Jahre, und wurde von einer 14-köpfigen «Spurgruppe» bestehend aus Vertretern der involvierten städtischen Ämter, des Quartiervereins sowie Anwohnenden und Gewerbebetreibenden begleitet. Abgesehen von der abgerundeten, chaussierten Platzintarsie kamen Möblierungselemente aus dem städtischen Standardkatalog zur Anwendungen.

Nachbarschaftliche Bedeutung

Räume von nachbarschaftlicher Bedeutung sind vor allem Wohngebiete, in denen nur vereinzelt andere Nutzungen angesiedelt sind. Teilweise ist die Verkehrsbelastung so gering, dass die Fahrbahnen auch als Spiel- und Aufenthaltsbereiche genutzt werden können. Man trifft auf bekannte Gesichter und kennt die eine oder andere Person auch mit Namen.

Die Martastrasse als untergeordnete Erschliessungsstrasse wurde im Rahmen der flankierenden Massnahmen zur Westumfahrung aufgewertet. Die ehemalige Westtangenten-Transitachse West-/Sihlfeld-/Bullingerstrasse und deren Ausläufer wurden basierend auf den Prinzipien und Möblierungselementen des städtischen Standardkatalogs verkehrsberuhigt gestaltet. Die Gestaltung und Umsetzung erfolgte durch verschiedene externe Planer im Direktauftrag.

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