Empathie wird oft (miss)verstanden als ein deckungsgleiches Teilen von Gefühlen und Stimmungen anderer. Tatsächlich verlangt Empathie aber mehr: Sie ist eine graduelle und auch kultivierbare Fähigkeit, Erfahrungen und Perspektiven anderer Menschen und nicht-menschlicher Lebewesen ganzheitlich, das heißt körperlich und geistig, nachzuvollziehen, was aber mehr erfordert als Gefühle mit zu empfinden (und worin bereits eigene Grenzen liegen).
Der Wert in der Empathie liegt dann unter anderem darin, durch einen Perspektivenwechsel andere besser zu verstehen, ihre Erfahrungen, ihr Handeln und Denken sich erklärbar zu machen, sich eine Perspektive zu erschliessen - dabei spielen Ähnlichkeiten im Wesen, den Erfahrungen und in dem jeweiligen persönlichen und kulturellen Kontext eine Rolle. Je fremder uns etwas ist, desto schwieriger mag sich daher der einfühlende Zugang erweisen, das bedeutet aber nicht, dass er unmöglich ist.
Grenzen der Empathie liegen unter anderem in der Schwierigkeit, dass uns die Perspektive anderer oftmals verschlossen bleibt oder dass wir zu sehr von uns selbst auf andere schließen, anstatt uns ganz der Sichtweise der anderen Menschen und den Erfahrungen und Bedürfnissen nicht-menschlicher Lebewesen zu öffnen.
Im Lunch Talk vom 23. Januar wird dazu auf die Wichtigkeit der zwischenmenschlichen Dialoge, des verkörperten Einfühlens, die Begegnung mit der Natur und auch auf den Wert künstlerischer, literarischer und filmischer Narrative für die Überwindung solcher Grenzen eingegangen.
Die Lunch Talks werden online auf Zoom durchgeführt. Teilnahme über Zukunft Stadtnatur. Der spezifische Einladungslink wird bei jeder Veranstaltung hinterlegt und jeweils kurz vor der Veranstaltung freigeschaltet.
Ort: Virtuelle Veranstaltung
Veranstalter: Flurina Gradin