Harnleitertumore sind in der Regel bösartig und gehören zur Kategorie der Urothelkarzinome, da sie sich aus den Zellen des Urothels, dem Übergangsepithel, entwickeln, das die Harnwege auskleidet.
Harnleitertumore entstehen hauptsächlich aus Urothelzellen, die eine hohe Regenerationsfähigkeit besitzen. Risikofaktoren für die Entwicklung eines Harnleitertumors umfassen unter anderem das Rauchen, genetische Faktoren und Vorerkrankugen wie zum Beispiel der Harnblasenkrebs.
Die Symptome eines Harnleitertumors können unspezifisch sein und folgende Symptome beinhalten:
- Hämaturie: Blut im Urin ist das häufigste Symptom.
- Flankenschmerzen: Schmerzen im Bereich der betroffenen Niere oder des Harnleiters mit Hydronephrose (Erweiterung des Nierenbeckens)
- Dysurie: Schmerzen oder Beschwerden beim Wasserlassen.
Die Diagnose eines Harnleitertumors erfolgt durch eine Kombination aus bildgebenden Verfahren und endoskopischen Untersuchungen:
- Bildgebung mittels Ultraschall, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT)
- Ureteroskopie: Endoskopische Untersuchung des Harnleiters, bei der auch Biopsien entnommen werden können.
- Urinzytologie: Untersuchung des Urins auf bösartige Zellen.
Die Behandlung hängt vom Stadium des Tumors, dem allgemeinen Gesundheitszustand des*der Patient*in und anderen individuellen Faktoren ab. Zu den gängigen Therapien gehören:
1. Chirurgische Behandlung
Grössere Eingriffe führen wir in der Regel laparaskopisch, roboterassistiert durch Da-Vinci durch.
- Nephroureterektomie: Standardtherapie für lokal begrenzte Tumoren. Dabei werden die betroffene Niere und der komplette Harnleiter entfernt.
- Segmentale Ureterektomie: Entfernung eines Teils des Harnleiters, um die Funktion der Niere zu erhalten.
- Endoskopische Resektion mit dem Laser: Bei kleineren, weniger aggressiven Tumoren kann eine minimalinvasive Entfernung erwogen werden.
2. Systemische Therapie mit Immuntherapie oder Chemotherapie
Bei lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Tumoren kann zusätzlich zur Operation oder auch als alleinige Therapie eine medikamentöse Therapie erforderlich sein.
Die Prognose bei Harnleitertumoren hängt stark vom Stadium bei der Diagnose und vom Ansprechen auf die Therapie ab. Früh erkannte und behandelte Tumoren haben eine relativ gute Prognose, während fortgeschrittene Stadien eine schlechtere Prognose aufweisen. Regelmässige Nachsorgeuntersuchungen sind nach Behandlung wichtig um Rezidive frühzeitig zu erkennen.
Harnleitertumoren sind seltene, meist bösartige Neubildungen, die in den Harnleitern entstehen. Die Behandlung richtet sich nach dem Tumorstadium und kann chirurgische Eingriffe oder medikamentöse Therapien umfassen. Die Prognose hängt stark von der frühzeitigen Diagnose und dem Behandlungserfolg ab.