Die Velovorzugsrouten.

Das Netz der Velovorzugsrouten nimmt den Auftrag der Stimmbevölkerung auf, die im September 2020 die Initiative «Sichere Velorouten für Zürich» mit einem herausragenden Ergebnis angenommen hat.

In Zürich wird in den nächsten Jahren ein durchgehendes, sicheres und sichtbares Netz von Velorouten entstehen, wobei der Fokus auf den Velovorzugsrouten liegt. Das Netz wird über 130 Kilometer umfassen, mindestens 50 Kilometer werden im Sinne der Volksinitiative «Sichere Velorouten für Zürich» umgesetzt.

Das Netz der Velovorzugsrouten in Zürich

Das Netz der geplanten Velovorzugsrouten ist auf dem Stadtplan der Stadt Zürich einsehbar und wird laufend aktualisiert. Der kommunale Richtplan Verkehr wurde vom Stimmvolk der Stadt Zürich am 28. November 2021 mit 57,4% Ja-Stimmen angenommen. In einem nächsten Schritt bedarf es einer Teilrevision des regionalen Richtplans.

Die Velovorzugsrouten sind auch als Geodatensatz im Datenkatalog von Open Data Zürich erfasst. 

Hier sehen Sie den Umsetzungstand der Velovorzugsrouten gemäss dem Bericht «Velo in Zürich 2023». (Stand November 2023)

Umsetzungsstand der Velovorzugsrouten
Umsetzungsstand der Velovorzugsrouten
Umsetzungsschritte Velovorzugsrouten
Erläuterungen zum jeweiligen Projektstatus der Velovorzugsrouten.

In Etappen zum Ziel

Ein solches Netz in einer dicht besiedelten Stadt mit wenig verfügbarem Platz umzusetzen, ist ein komplexes Unterfangen. Auch die Vielzahl an anderen Verkehrsmitteln und Ansprüchen muss dabei berücksichtigt werden. 

Damit die ambitionierten Ziele erreicht werden können, gehen wir in den nächsten Jahren jeweils in Etappen vor. Zuerst sollen die Routen signalisiert und mit Markierungen sichtbar gemacht werden. Der bestehende Platz in den Strassen soll dabei optimal genutzt werden. Weitere Massnahmen umfassen unter anderem die Aufhebung des Rechtsvortritts an Kreuzungen oder die Aufhebung respektive Versetzung von Parkplätzen. So soll das Velofahren sicherer und einfacher werden.

Auf Abschnitten, auf denen die Umsetzung von Vorzugsrouten anspruchsvoller ist, erfolgt danach die Aufwertung für die Velofahrenden im Rahmen von Strassenbauprojekten.

Sicher und einfach durchs Quartier

Der Schlüssel zu gelungenen Velovorzugsrouten liegt in den Quartieren. Denn die Quartierstrassen bieten die besten Voraussetzungen für eine Velovorzugsroute und erlauben allen Velofahrenden ein sicheres und einfaches Vorwärtskommen.

Einerseits liegen sie oft parallel zu Hauptachsen und bieten sich so als alternative Verbindung für die Velofahrenden an. Andererseits herrscht auf ihnen schon heute oft Tempo 30. Der Anteil an Autos ist tief und wird für die Umsetzung der Velovorzugsrouten weiter reduziert, so dass die Quartierstrassen frei von Durchgangsverkehr sein werden. Ein grünes Band und grosse Piktogramme am Boden werden die Velovorzugsrouten einfach sichtbar machen.

Auszug aus dem Stand der Umsetzung einzelner Routen

Stand: 12. November 2024

Velovorzugsroute Juchhof – Vulkanstrasse – Bahnhof Altstetten

Auf der Vulkanstrasse soll auf rund 1,8 Kilometern eine Velovorzugsroute entstehen. Die öffentliche Planauflage nach §13 des Strassengesetzes erfolgte vom 11. Oktober bis zum 11. November 2024. Die Stadt prüft derzeit die Einwendungen.

Velovorzugsroute Bullingerplatz – See

Vom Bullingerplatz bis zum See wird auf rund 2,7 Kilometern eine Velovorzugsroute entstehen. Die öffentliche Planauflage nach §16 des Strassengesetzes erfolgt voraussichtlich Ende 2024 oder Anfang 2025. 

Die Stadt informierte die Bevölkerung am 23. September 2024 über den Planungsstand. Dieser ist in der Präsentation unterhalb zu finden. 

Velovorzugsroute Glattpark – Andreasstrasse

An der Thurgauerstrasse zwischen Glattpark und der Andreasstrasse ist ein 910 Meter langer Abschnitt des Velovorzugsroutennetzes geplant. Die Planauflage nach Artikel 16 StrG findet voraussichtlich im ersten Quartal 2025 statt. 

Die Stadt informierte die Bevölkerung am 18. Juni 2024 über den Planungsstand. Dieser ist in der Präsentation unterhalb zu finden. Zudem wurde eine Medienmitteilung publiziert. 

Velovorzugsroute Kilchbergstrasse – Wollishofen – Brunau – Selnau

Im Abschnitt von der Stadtgrenze bis zur Mutschellenstrasse soll auf 2,2 Kilometern eine Velovorzugsroute entstehen. Im Februar/März 2023 fand die öffentliche Planauflage nach Artikel 13 StrG statt. Es gingen zahlreiche Einwendungen ein, die aktuell geprüft werden. Die öffentliche Planauflage nach Artikel 16 StrG soll bis Ende 2024 stattfinden. Die voraussichtliche Umsetzung des Projekts ist für 2026 geplant.  

Weitere Informationen zum Verkehrskonzept Brunaugebiet.

Am 16. April 2024 fand der zweite Informationsanlass für die Bevölkerung statt. Die Präsentation finden Sie nachstehend. Während der Informationsveranstaltung fiel die Frage nach der Unfallhäufigkeit in der Kilchbergstrasse. In den letzten 23 Jahren seit der Einführung von Tempo-30 gab es auf der Kilchbergstrasse zwei Selbstunfälle mit Velos auf der Strecke und zwei Unfälle im Kreuzungsbereich mit der Albisstrasse. Für die Stadt hat aber die Verbesserung der Sicherheit trotz dieser tiefen Unfallzahlen einen hohen Stellenwert. Entscheidend ist bei den Velovorzugsrouten nebst der in Zahlen erhobenen objektiven Sicherheit auch die subjektive Sicherheit. Das bedeutet, wie sicher sich die Velofahrenden auf der Strecke fühlen, zum Beispiel dass sie nicht vor sich plötzlich öffnenden Autotüren überrascht werden. 

Velovorzugsroute Mühlebachstrasse – Zollikerstrasse

Von der Stadtgrenze bis zum Stadelhoferplatz hat die Stadt auf der Mühlebachstrasse und der Zollikerstrasse auf 2,5 Kilometern eine Velovorzugsroute umgesetzt. Im Januar 2021 wurden die Verkehrsvorschriften für die Signalisation und die Markierung publiziert. Ende August 2021 hat der Stadtrat das Projekt festgesetzt und einen Objektkredit von 1,12 Millionen Franken bewilligt, siehe dazu die Medienmitteilung vom 25. August 2021. Die Umsetzung hätte im 2021 beginnen sollen. Gegen die Verkehrsanordnungen wurden Rechtsmittel ergriffen, wodurch der Baustart blockiert wurde. Nachdem der Statthalter die Rekurse abgelehnt hat, wurde die Umsetzung des Projektes geplant. Die Umsetzung der Velovorzugsroute begann am 9. Oktober 2023. Bis Ende 2023 war die Velovorzugsroute für die Velofahrer*innen weitgehend bereit, siehe dazu die Medienmitteilung vom 5. Oktober 2023. Am 4. April 2024 haben die Stadträtinnen Simone Brander und Karin Rykart die zweite Velovorzugsroute eröffnet. 

Velovorzugsroute Altstetten – HB

Von der Altstetterstrasse bis zur Feldstrasse gibt es auf rund drei Kilometern eine Velovorzugsroute. Sie verläuft über die Baslerstrasse und die Bullingerstrasse. Im Frühling 2022 wurden die Verkehrsvorschriften für die Signalisation und die Markierung publiziert, siehe dazu die amtliche Mitteilung. Es gab keine Einsprachen. Detaillierte Informationen zur Route finden Sie hier. Am 9. März 2023 haben die Stadträtinnen Simone Brander und Karin Rykart einen ersten Umsetzungsschritt des Velovorzugsroutennetzes eingeweiht. 

Im Abschnitt von der Stauffacherstrasse bis zur Kasernenstrasse soll auf 1,3 Kilometern eine Velovorzugsroute entstehen. Am 29. März 2023 wurden die Verkehrsanordnungen im städtischen Amtsblatt publiziert. Die öffentliche Planauflage nach Paragraph 16 erfolgte am 31. März 2023. Gegen die öffentliche Planauflage und die Verkehrsanordnungen gab es Einsprachen, die derzeit bearbeitet werden. Wie lange der Rechtsmittelprozess dauert, ist ungewiss, weshalb kein Umsetzungszeitpunkt kommuniziert werden kann.

Velovorzugsroute Lengg – Hochschulen – Oerlikon

Die beiden Stadträtinnen Karin Rykart und Simone Brander waren am 27. März 2023 zusammen mit Thomas Jesel, dem Leiter Planung und Projektierung des Tiefbauamtes, in Oberstrass zu Gast. Sie haben der interessierten Bevölkerung die geplante Velovorzugsroute vom Franklinplatz bis an die Forchstrasse erklärt und Fragen beantwortet.

Von der Forchstrasse bis zum Franklinplatz in Oerlikon soll auf rund sieben Kilometern eine Velovorzugsroute entstehen. Am 28. Juni 2023 wurden für den Abschnitt Forchstrasse – Gloriastrasse die Verkehrsanordnungen im städtischen Amtsblatt publiziert. Die öffentliche Planauflage nach Paragraph 16 folgte am 30. Juni 2023. Die Verkehrsvorschriften der weiteren Abschnitte wurden am 16. August 2023 im städtischen Amtsblatt publiziert: Abschnitt Gloriastrasse – Irchelstrasse und Abschnitt Irchelstrasse – Franklinplatz. Die öffentliche Planauflage nach Paragraph 16 erfolgte am 18. August 2023. 

Gegen die öffentliche Planauflage und die Verkehrsanordnungen gab es Einsprachen, die derzeit bearbeitet werden. Wie lange der Rechtsmittelprozess dauert, ist ungewiss, weshalb kein Umsetzungszeitpunkt kommuniziert werden kann.

Am 27. März 2023 fand in der Kirche Oberstrass eine Informationsveranstaltung statt. Unterhalb finden Sie die Präsentation zum Anlass. 

Velovorzugsroute Affoltern – Oerlikon

Im Abschnitt von der Zehntenhausstrasse bis Oerlikonerstrasse soll auf 3,5 Kilometern eine Velovorzugsroute entstehen. Am 15. Juni 2022 wurden die Verkehrsanordnungen im städtischen Amtsblatt publiziert. Die öffentliche Planauflage nach Paragraph 16 erfolgte am 17. Juni 2022 und wurde mit einer Medienmitteilung kommuniziert.

Gegen die öffentliche Planauflage und die Verkehrsanordnungen gab es Einsprachen, die derzeit bearbeitet werden. Wie lange der Rechtsmittelprozess dauert, ist ungewiss, weshalb kein Umsetzungszeitpunkt kommuniziert werden kann.

Velovorzugsroute Höngg – Meierhofplatz – Wipkingerbrücke

Im Abschnitt von der Stadtgrenze bis zur Hönggerstrasse soll auf 3,8 Kilometern eine Velovorzugsroute entstehen. Am 15. Juni 2022 wurden die Verkehrsanordnungen im städtischen Amtsblatt publiziert. Die öffentliche Planauflage nach Paragraph 16 erfolgte am 17. Juni 2022 und wurde mit einer Medienmitteilung kommuniziert. Gegen die öffentliche Planauflage und die Verkehrsanordnungen wurden Rechtsmittel ergriffen und an das Statthalteramt weitergezogen. Wie lange der Rechtsmittelprozess dauert, ist ungewiss, weshalb derzeit kein Umsetzungszeitpunkt kommuniziert werden kann.

Velovorzugsroute Stettbach/Wallisellen – Bhf Oerlikon via Schwamendingen

Im Abschnitt vom Bahnhof Stettbach bis zum Schwamendingerplatz soll auf 2,2 Kilometern eine Velovorzugsroute entstehen. Am 15. Juni 2022 wurden die Verkehrsanordnungen im städtischen Amtsblatt publiziert. Die öffentliche Planauflage nach Paragraph 16 erfolgte am 17. Juni 2022 und wurde mit einer Medienmitteilung kommuniziert. Gegen die öffentliche Planauflage und die Verkehrsanordnungen wurden Rechtsmittel ergriffen und an das Statthalteramt weitergezogen. Wie lange der Rechtsmittelprozess dauert, ist ungewiss, weshalb derzeit kein Umsetzungszeitpunkt kommuniziert werden kann.

Häufige Fragen zu den Velovorzugsrouten

Allgemein

Markierungen, Signalisationen und Sicherheit

Autoverkehr

Parkplätze

Das grüne Band

Das grüne Band dient nur der Orientierung.
Das grüne Band dient nur der Orientierung.

Die Velovorzugsrouten sollen sich visuell vom übrigen Velonetz abheben. Deshalb haben wir nach einem Element gesucht, welches über die ganze Route immer wieder erkennbar ist und uns für ein 40 cm breites, grünes Farbband entschieden. Es dient nur zur Orientierung. Die Velofahrenden müssen nicht darauf fahren, sie müssen auch keinen Mindestabstand dazu halten.

Nach der Eröffnung der ersten Velovorzugsroute an der Basler- und Bullingerstrasse haben wir im Frühling und Herbst 2023 eine Wirkungskontrolle durchgeführt. Einerseits befragten wir Velo-, Bus- und Autofahrende. Andererseits beobachteten wir während 15 Stunden mittels Videoanalyse die Fahrlinien von 1200 Velofahrenden an der Baslerstrasse: 

  • 900 Velos waren korrekt zwischen der grünen Linie und dem Velostreifen unterwegs.
  • 200 fuhren direkt auf dem grünen Band. Oft gab es diese Fahrlinie, wenn zwei Velos nebeneinander fuhren oder aber ein Velo ein anderes überholte.
  • 100 Velos fuhren auf der Fahrbahn zum Überholen. 
  • Ganz wenige Velofahrende fuhren auf dem Trottoir. Es ist davon auszugehen, dass dies Kinder unter 12 Jahren waren.

Die Wirkungskontrolle zeigt, dass das grüne Farbband allen Verkehrsteilnehmer*innen aufgefallen ist. Es trägt zur Erkennbarkeit der Velovorzugsrouten bei und hilft den Velofahrer*innen, sich mit den Velopiktogrammen mit Zielangaben zu orientieren.

Die Bedeutung der grünen Farbbänder ist allen Verkehrsteilnehmer*innen noch zu wenig bekannt. Es ist zu erwarten, dass sie ihre Funktion als Erkennungsmerkmal und Orientierungshilfe mit zunehmendem Einsatz auf weiteren Velovorzugsrouten besser erfüllen können und dann auch von allen Verkehrsteilnehmer*innen besser verstanden werden.

Verkehrszählungen

Gerät zur Verkehrsmessung von Swisstraffic
Gerät zur Verkehrsmessung von Swisstraffic

Zusammen mit Swisstraffic setzen wir in den nächsten fünf Jahren komplexe Verkehrserhebungen auf den künftigen Velovorzugsrouten um. Wir erheben den Durchgangsverkehr mit Kennzeichenerfassung und mit Videoerfassung werden die Verkehrsströme an den Kreuzungen gemessen. Zudem werden die Querschnittsbelastungen und Geschwindigkeiten mit Seitenradargeräten erfasst.

Auf diesem Weg können wir das Verkehrsaufkommen vor und nach den Massnahmen zur Umsetzung der Velorouten vergleichen.

Sämtliche Erhebungen sind datenschutzrechtlich unbedenklich. Die erfassten Kennzeichen werden codiert und auf den Videos sind keine Nummernschilder und keine Gesichter erkennbar. Die Auswertung erfolgt über eine künstliche Intelligenz und die Daten werden nach der Auswertung gelöscht.