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Hundebisse bei Kindern verhindern

Hunde beissen zu, wenn Sie sich selbst, oder ihre Ressourcen (z.B. Futter, Spielzeug, etc.) bedroht sehen. Hundebisse bei Kindern und Kleinkindern können verhindert werden, wenn mit dem Hund ein artgerechter Umgang gepflegt wird, wenn Kind und Hund eigene Rückzugsorte haben und wenn die Kommunikation zwischen Mensch und Hund gelingt.

Mensch und Hund sprechen nicht dieselbe Sprache

Kind mit Hund

Diverse Studien belegen, dass die Fähigkeit, die hündische Mimik und Gestik richtig interpretieren zu können, nicht angeboren ist. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass Kleinkinder die Körpersprache der Hunde nicht korrekt deuten können. Ein zähnefletschender Hund kann von einem unerfahrenen Kind zum Beispiel als lachender und fröhlicher Hund interpretiert werden. Es braucht viele Jahre an Erfahrung, bis ein Mensch in der Lage ist, die Körpersprache eines Hundes korrekt zu erfassen.

Auch der Hund muss das menschliche Verhalten und die Sprache zuerst kennenlernen, um die Menschen durch Erfahrungen korrekt deuten zu können. Kleinkinder sind für Hunde eine noch grössere Herausforderung als alle anderen Altersgruppen. Denn Kleinkinder sind in ihrer Sprache, ihrem Verhalten und ihrem Bewegen noch nicht eindeutig genug, damit der Hund die Absichten des Kindes immer adäquat erfassen kann. Zudem verhalten sich Kleinkinder aus Sicht des Hundes in vielerlei Situationen nicht korrekt und der Hund empfindet das Kind als zu nahe, zu grob, zu laut oder zu schnell. So kommt es, dass sich der Hund vom Kind bedroht fühlen kann und möglicherweise zubeisst.

Knurren ist oft die letzte Stufe einer Reihe von Signalen, welche der Hund über seine Mimik und Gestik sendet, bevor er als letzte Konsequenz zubeisst. Zum Schutz Ihres Kindes muss ein Knurren von Ihnen und dem Hundehalter zwingend ernst genommen werden, auch wenn der Hund vielleicht schon oft geknurrt, aber noch nie zugebissen hat.

Hundehalter als Orientierungshilfe

Kann der Hund sich an einem souveränen Halter orientieren, nimmt der Hund die "Unberechenbarkeit" eines Kleinkindes eher mit Gelassenheit hin und verfällt nicht direkt in eine Überforderung oder Stress. Bei ängstlichen und/oder unsicheren Hunden ist dies aber nicht immer gegeben.

Es braucht einen Hundehalter, der seinen Hund kennt und die Signale des Hundes versteht. Fühlt sich der Hund unwohl im Umgang mit Ihrem Kind, ist es am Hundehalter bzw. der Hundehalterin, die Situation zu entschärfen und gegebenenfalls den Hund aus der Situation zu nehmen. Dann müssen Sie ihrem Kind auch deutlich vermitteln, dass der Hund jetzt in Ruhe gelassen werden muss.

Artgerechten Umgang mit Hunden lernen

Ihr Kind braucht Begleitung und Unterstützung, um den korrekten Umgang mit Hunden erlernen zu können. Um Kinder ab 4 Jahren für den richtigen Umgang mit Hunden sensibilisieren zu können, hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen eine Broschüre namens «Tapsi, komm…» publiziert.

Schauen Sie sich die Broschüre zusammen mit ihrem Kind an. Die Broschüre unterstützt Sie dabei, auf eine kindgerechte Weise zu vermitteln, wie Ihr Kind auf bekannte und unbekannte Hunde reagieren soll.

Lassen Sie ihr Kleinkind bitte NIE mit einem Hund alleine und begleiten Sie es im direkten Kontakt mit dem Hund. Dabei ist es irrelevant, ob es ein fremder Hund ist, Sie den Hund kennen,  oder der Hund sogar Ihr eigener ist.

Präventionskampagnen im Kanton Zürich

Im Kanton Zürich gibt es die Präventionskampagnen «Codex Hund» und «Prevent a bite». Nebst vielen Informationen um Hundebissunfälle zu verhindern, helfen auch ausgebildete Mensch-Hund-Teams dabei, Kinder ab Kindergartenalter im Umgang mit dem Hund zu sensibilisieren. 

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