Gezielt und erfolgreich übersetzen
Innerhalb der Zürcher Stadtverwaltung werden einige Informationen nicht immer von allen Bevölkerungsgruppen verstanden. Wann macht eine Übersetzung Sinn? Hier finden Sie wichtige Fragen und Antworten zu diesem Thema. Vertiefte Informationen finden Sie im untenstehenden PDF-Dokument (Arbeitsmaterialien 3)
Zusätzliches Angebot zu leicht verständlichen Informationen auf Deutsch
Grundsätzlich ist es sinnvoll, möglichst viele Personen mit leicht verständlichen Informationen auf Deutsch zu erreichen. Darüber hinaus lohnt es sich aber auch, eine allfällige Übersetzung zu prüfen. Wie viel und was übersetzt werden soll, kann je nach Ausgangslage anders entschieden werden. Eine sorgfältige Abwägung der Vor- und Nachteile von Übersetzungen hilft bei der Entscheidungsfindung.
Alle Einwohner*innen verstehen die Informationen
Im Sinne der Chancengerechtigkeit haben alle Anspruch auf verständliche Informationen.
Im Interesse der Verwaltung
Verständliche Informationen garantieren eine reibungslose Kommunikation und haben weniger Rückfragen zur Folge.
Insbesondere für Neuzugezogene wichtig
Es gibt Informationen, die nicht warten können, bis alle Zielgruppen ausreichend Deutsch verstehen, z. B. wie der Abfall entsorgt wird oder wie man den Führerschein umschreiben muss.
Anerkennung
Durch die Bereitstellung von Informationen in mehreren Sprachen erfährt die fremdsprachige Bevölkerung Anerkennung seitens der Verwaltung.
Inhaltliche Verluste
Jede Übersetzung geht mit inhaltlichen Verlusten einher. Gewisse Ausdrücke können in übersetzter Form zu Missverständnissen führen
Teuer und aufwändig
Übersetzungen abzuwickeln ist aufwändig und teuer. Einmal übersetzte Texte müssen bei Aktualisierungen angepasst werden.
Falsche Erwartungen
Möglicherweise antworten Personen aus dem Zielpublikum in ihrer Sprache, weil sie meinen, dass diese von den Empfänger*innen verstanden wird.
Motivation zum Deutschlernen
Übersetzungen können zu Diskussionen führen, ob beim fremdsprachigen Zielpublikum dadurch die Motivation zum Deutschlernen gehemmt wird.
Vorteil
Durch Programme wie DeepL oder Google Translate kann man in kürzester Zeit Texte in eine andere Sprache übertragen und dies je nach Abo kostenlos oder günstig. Vor allem bewährt haben sich maschinelle Übersetzungen beim Verstehen von Emails oder anderen Informationen.
Nachteil
Ein grosses Problem bei frei zugänglichen Übersetzungstools ist, dass der Datenschutz nicht garantiert werden kann. In der Regel verlassen die Informationen zur Übersetzung die internen Server. Sensible Daten und als hoch riskant eingestufte Inhalte (wie z. B. persönliche Daten) sollten grundsätzlich nicht mit solchen Tools bearbeitet werden. Ein weiteres Risiko besteht in der mangelnden Genauigkeit, vor allem bei weniger verbreiteten Sprachen. Wenn Texte nach aussen gehen, wird der Ruf des Unternehmens oder der Verwaltung tangiert. In diesen Fällen lohnt es sich, einen entsprechenden und klärenden Zusatz anzubringen (wurde mithilfe von x übersetzt). Emotionen und sprachliche Besonderheiten können von menschlichen Übersetzenden besser angepasst werden. Auch bei sehr fachspezifischen Terminologien stossen maschinelle Übersetzungssoftwares aktuell noch an ihre Grenzen.
Nach Häufigkeit
Die Wahl der Zielsprachen kann nach verschiedenen Kriterien erfolgen. Man entscheidet sich beispielsweise für die fünf oder zehn meistgesprochenen Sprachen.
Englisch als Brückensprache
Da immer mehr Personen Englisch verstehen, bietet sich Englisch als Brückensprache an, um einen grossen Anteil der mehrsprachigen Bevölkerung zu erreichen. Dabei muss z.B. aber auch berücksichtigt werden, dass dies insbesondere auf die ältere Migrationsbevölkerung nicht zutrifft.
Symbolische Bedeutung
Eine Übersetzung in viele verschiedene Sprachen drückt mitunter auch die Willkommenskultur der Stadt aus und zeigt die Offenheit der Dienstabteilung gegenüber allen Stadtbewohner*innen.