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Grossereignisse

In den Kantonen Zürich und Schaffhausen trägt Schutz & Rettung Zürich (SRZ) die Verantwortung für die Bewältigung von nicht planbaren sanitätsdienstlichen Grossereignissen. SRZ stellt die Führungsorganisation und hält besondere ergänzende Einsatzmittel für die Ereignisbewältigung bereit. Ausserdem unterstützt SRZ die Kantone Schwyz und Zug.

Durch gemeinsame Absprachen mit Feuerwehr, Polizei und weiteren Organisationen wird das Vorgehen für eine erfolgreiche Ereignisbewältigung festgelegt.  Die oberste Priorität hat dabei die bestmögliche Versorgung der verletzten Personen, so schnell und so lange wie möglich nach den Kriterien der Individualmedizin, immer unter Berücksichtigung der Sicherheit der Einsatzkräfte.

Sanität, Feuerwehr und Polizei besprechen den Einsatz

Massenanfall von Verletzten/Erkrankten (MANV)

Für die Alarmierung von personellen und materiellen Einsatzressourcen ist es sinnvoll, von der Patientenzahl auszugehen. SRZ hat für seinen Verantwortungsbereich vier MANV-Stufen festgelegt, welche bei einem «Massenanfall von Verletzten/Erkrankten» wirksam werden.

MANV 0-5

MANV 0­-5 ist die erste von insgesamt vier Stufen, die sich an der Patientenanzahl orientieren. SRZ geht davon aus, dass jeder Rettungsdienst im Kanton Zürich ein Ereignis dieser Stufe selber führen und mit den eigenen, im dienststehenden Einsatzmitteln (eventuell mit Partnerhilfe) bewältigen kann. Ein Ereignis dieser Grössenordnung beeinträchtigt die laufenden Aufträge des im Einsatz stehenden Rettungsdienstes und die SRZ-Einsatzleitzentrale nicht allzu stark.

MANV 6-10

6 bis 10 Patienten lösen die zweite Stufe aus: MANV 6-10. Es werden rund 50 Personen per Pager alarmiert, darunter eine Führung vor Ort und jemand, der die Transportmittel koordiniert. SRZ geht davon aus, dass einige Rettungsdienste im Kanton Zürich ein solches Ereignis zwar selber führen können, dass der Bedarf an Einsatzmitteln (inkl. Partnerhilfe) die eigenen Möglichkeiten aber übersteigen. Deshalb stellt SRZ bei Bedarf einige Mittel standardisiert zur Verfügung.

MANV 11+

Die dritte der MANV-Alarmstufen wird bei einer Patientenzahl von 11 bis 50 ausgelöst. Damit die benötigte Infrastruktur personell betrieben und nutzbringend eingesetzt werden kann, wird standardmässig ein Grossalarm beim Rettungsdienst von SRZ und dem betroffenen Rettungsdienst ausgelöst. Dies entspricht etwa 370 Alarmierungen von dienstfreien Mitarbeitenden.

MANV 50+

Mit einer voraussichtlichen Anzahl von über 50 Patienten wird die höchste MANV-Alarmstufe ausgelöst. Die Einsatzleitzentrale von Schutz & Rettung alarmiert über 500 dienstfreie Mitarbeitende. Zudem werden sämtliche verfügbaren Katastrophenmittel sowie alle verfügbaren Rettungsfahrzeuge in der ganzen Region aufgeboten. Auch die Unterstützung von Milizfeuerwehr und Kata-Samariter wird bei dieser Alarmstufe angefordert. Und bei einem Ereignis dieser Grössenordnung wird der Führungsraum (TOC) in Betrieb genommen.

Schadenplatzorganisation

Die Möglichkeiten der Bewältigung eines nicht planbaren Grossereignisses ist immer abhängig von der jeweiligen Örtlichkeit. Deshalb ist eines der obersten Ziele von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst, die Organisation auf einem Schadensplatz gemeinsam zu strukturieren und diese dynamisch dem Ereignis anzupassen. Die Grundstruktur  wird durch sechs Absprachepunkte gelegt.

Sanitätshilfsstelle (SAN Hist)

Eine Sanitätshilfsstelle (SAN Hist) dient zur Aufnahme von verletzten Personen im Schadensraum. Sie kann in Zelten oder gut zugänglichen Räumen erstellt werden, um die individualmedizinische Betreuung in einem geschützten Bereich zu ermöglichen. Mit einer SAN Hist wird die medizinische Patientenversorgung früh sichergestellt und die Spitäler werden entlastet. Die Patiententransporte in die Zielspitäler können geordnet und koordiniert durchgeführt werden.

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