In unmittelbarer Nachbarschaft zum Stadion Letzigrund ist eine neue Siedlung mit 46 gemeinnützigen Wohnungen für rund 140 Menschen, fünf Gewerberäumen und einem städtischen Kindergarten entstanden. Im Quartier Hard liegt der Anteil gemeinnütziger Wohnungen mit knapp 44 Prozent zwar deutlich über dem städtischen Durchschnitt. Die neue Siedlung leistet jedoch – mit Blick auf das Drittelsziel – gesamtstädtisch einen weiteren Beitrag zur Erhöhung der Zahl gemeinnütziger Wohnungen. 2018 bewilligten die Stimmberechtigten einen Kredit von 28,6 Millionen Franken, der mit dem Bau eingehalten wird.
Familienwohnungen und Gewerberäume
Von den 46 Wohnungen werden 39 zur Vermietung ausgeschrieben, die Bewerbungsfrist be-ginnt am 16. November um 7 Uhr und endet am 23. November 2020 um 24 Uhr. Interessierte informieren und bewerben sich unter stadt-zuerich.ch/herdern-mieten. Fünf Wohnungen werden vor dem Vermietungsstart an bisherige städtischen Mieterinnen und Mieter direkt vermietet, die eine unterbelegte Wohnung freigeben, sowie zwei Wohnungen an Menschen mit Behinderungen. Mietbeginn ist der 1. April 2021.
Den Hauptanteil der familienfreundlichen Siedlung machen die 4,5-Zimmer-Wohnungen (19 Wohnungen) aus. Dazu kommen je neun 2,5-, 3,5- und 5,5-Zimmer-Wohnungen. Der Bruttomietzins für eine freitragende 4,5-Zimmer-Wohnung mit einer Fläche zwischen 98 und 103 Quadratmetern beträgt zwischen 1675 und 1754 Franken, eine subventionierte Wohnung des gleichen Typs kommt auf 1440 bis 1470 Franken zu stehen. Bei einem Drittel der Wohnungen wird die Miete durch Subventionen verbilligt, was die Wohnungen um rund 15 Prozent günstiger macht
Künftig werden gut 140 Menschen in der 56. städtischen Siedlung leben, davon etwa 65 unter 20 Jahren. Der Wohnflächenverbrauch pro Kopf wird bei der angestrebten Belegung rund 29 Quadratmeter betragen – im städtischen Durchschnitt sind es 39, im Durchschnitt des Kreises 4 knapp 37 Quadratmeter. Den Bewohnenden stehen 145 Veloplätze zur Verfügung, ausserdem 18 Parkplätze im nahe gelegenen Parkhaus Hardau II. Für Bewohnende mit Gehbehinderung sind auf dem Areal zwei Behindertenparkplätze geplant.
Wie bereits bei der Erstvermietung der Wohnsiedlung Hornbach im Seefeld werden die Wohnungen in der Wohnsiedlung Herdern über den städtischen Online-Service «Mein Konto» ausgeschrieben. Interessierte bewerben sich online für die Teilnahme an einer Besichtigung, der Zufallsgenerator wählt 234 Personen aus, die an einem der Termine eine Musterwohnung besichtigen können. In einem zweiten Schritt können Interessierte dann ebenfalls über «Mein Konto» die Bewerbung für die Wohnung einreichen. Die Vermietung erfolgt nach den Vorgaben der seit 2019 geltenden «Verordnung über die Grundsätze der Vermietung von städtischen Wohnungen».
Zeitgemässe Grundrisse und Synergien
Mit der Nähe zur Schule Hardau und dem integrierten Kindergarten ist die neue Siedlung für Familien ideal gelegen. Die 46 Wohnungen haben grosszügige Wohnküchen und sind trotz des geringen Wohnflächenverbrauchs gut für Familien zugeschnitten. Sämtliche Wohnungen in den Regelgeschossen sind mit mindestens einem Balkon ausgestattet, die 4½- und 5½-Zimmer-Wohnungen im Dachgeschoss verfügen über Terrassenbereiche. Den Kindern der Wohnsiedlung steht der Aussenspielplatz des Kindergartens ausserhalb der Betriebszeiten zur Verfügung, umgekehrt kann der Kindergarten die Aussenflächen mitnutzen.
Neubau im Sinne der 2000-Watt-Gesellschaft
Das Projekt von Nimbus Architekten ging aus einem offenen Architekturwettbewerb hervor. Die den Blockrand ergänzende Wohnsiedlung an der Ecke Bullinger-/Herdernstrasse leistet einen Beitrag zur Erreichung der Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft. Sie wird durch den Anschluss an das bestehende Fernwärmenetz des Energieverbunds Hardau (sogenanntes Energie-Contracting) mit Energie versorgt. Wie bei den neuen kommunalen Wohnsiedlungen üblich, wurden die Kennwerte von Minergie-P-ECO und die Vorgaben der kantonalen Wohnbauförderung eingehalten. Der Strom aus der Photovoltaik-Anlage wird in einer Eigenverbrauchsgemeinschaft von den Mietenden im Haus und für den Betrieb der Siedlung verwendet. Daneben bieten die begrünten Dachflächen unterschiedlichen Pflanzen- und Tierarten einen geschützten Lebensraum.
Das Kunst-und-Bau-Werk «Wand Ding» der Künstlerin El Frauenfelder auf der Brandmauer der Wohnsiedlung trägt zur Aufenthaltsqualität an diesem Ort bei. Die Wandmalerei arbeitet mit der Raumwirkung des Bildes, mit verschiedenen Farbtönen, dem Material und dem Ort. Die Rottöne nehmen dabei etwa die Farbigkeit des Stadions Letzigrund, des Kamins des Schlachthofs oder das Licht der Morgensonne auf und setzen das Bild in der Umgebung fort.