Im Stadtspital Triemli (STZ) stehen verschiedene bauliche Investitionen an. Sie sind aus betriebswirtschaftlicher Sicht nötig, damit Abläufe für Mitarbeitende sowie Patientinnen und Patienten optimiert, Doppelspurigkeiten eliminiert und Leistungen effizient erbracht werden können. «Wir haben die baulichen Massnahmen nochmals genau überprüft, hinterfragt und reduziert. Die jetzige Planung umfasst jene Massnahmen, die es für die Versorgungssicherheit der Patientinnen und Patienten und einen effizienten Spitalbetrieb zwingend braucht», sagt Claudia Nielsen, Vorsteherin des Gesundheits- und Umweltdepartements der Stadt Zürich.
Zweite Etappe Instandhaltung «Turm»
Aufgrund geänderter Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen hatte der Stadtrat entschieden, auf die im letzten Jahrzehnt bereits bewilligte, umfassende Instandsetzung des «Turms» (ehemaliges Bettenhaus) des STZ (Medienmitteilung vom 21. Mai 2014) zu verzichten. Stattdessen soll der «Turm» nur soweit aufgefrischt werden, dass er sicherheitstechnisch dem geforderten gesetzlichen Standard entspricht und für fünfzehn weitere Jahre genutzt werden kann. Durch diesen Entscheid können die Kosten um rund 150 Millionen Franken reduziert werden. Auch der Rückbau des «Turms» wurde in Erwägung gezogen, wäre aber deutlich teurer als die geplante Instandhaltung gewesen und hätte den Betrieb von Bettenhaus und Behandlungstrakt gefährdet.
Die Instandhaltung erfolgt in zwei Etappen. Die erste Etappe beinhaltete Massnahmen zur Wiedererreichung der Durchgängigkeit der Sockelgeschosse des «Turms» und zur gebäudetechnischen Versorgung (Medienmitteilung vom 9. Dezember 2015). Nun steht die zweite Etappe an. Diese umfasst die weiterführenden Instandhaltungsmassnahmen, um den «Turm» zukünftig für Ambulatorien und Büros zu nutzen. Das Gesamtkonzept für das STZ aus dem Jahr 2003 sieht die abgestimmte Nutzung der drei Gebäude – «Turm», Behandlungstrakt und Neubau Bettenhaus – vor. So können die drei Gebäude optimal genutzt, die Wege für Mitarbeitende sowie Patientinnen und Patienten kurz gehalten, Abläufe optimiert und Leistungen effizient erbracht werden. «Die Instandhaltung des «Turms» ist ein wichtiger Schritt, um die Versorgungssicherheit aller Patientinnen und Patienten und einen effizienten Spitalbetrieb zu gewährleisten» sagt Erwin Carigiet, scheidender Spitaldirektor des STZ. André Zemp, der sein Amt als Direktor STZ am 1. Oktober 2017 antritt, ergänzt: «Soll das Stadtspital Triemli langfristig wettbewerbsfähig bleiben, ist dieser ganzheitliche Ansatz aus betrieblicher Sicht unbedingt notwendig.»
Zusätzlich sollen die ambulanten Operationssäle der Augenklinik sowie die Gebärsäle und die Ambulatorien der Frauenklinik in den «Turm» verlegt werden. Die Betten der Frauenklinik werden im Bettenhaus stationiert. Damit werden auch die Wöchnerinnen in den Genuss der qualitativ hochwertigen Zimmer des Triemli-Neubaus kommen.
Die Integration der Augen- und Frauenklinikbereiche in den «Turm» fördert die Nähe zu den anderen Ambulatorien und Dienstleistungen des Stadtspitals, macht Abläufe effizienter und steigert die Attraktivität für Patientinnen und Patienten. Das STZ rechnet aufgrund der Instandhaltung des «Turms» und der Verlegung von Frauenklinik und Augenklinik mit deutlichen Synergieeffekten und einer jährlichen Leistungssteigerung im Umfang von 12,5 Millionen Franken. Der Stadtrat hat für die zweite Etappe gebundene Ausgaben von 128 Millionen Franken bewilligt. Zudem beantragt er dem Gemeinderat 18,4 Millionen Franken für die Verlegung von Teilen der Frauenklinik und der Augenklinik in den «Turm».
Ausbau der Infrastruktur der Klinik für Kardiologie
Im Behandlungstrakt des STZ betreibt die Klinik für Kardiologie zwei Herzkatheterlabore zur Behandlung von Herzkreislauferkrankungen. Die Klinik ist bezüglich Fallzahlen heute die zweitgrösste in der Schweiz. Um den grossen Andrang in Zukunft besser bewältigen zu können, braucht es zwingend mehr Raum und effizientere Prozesse. Die Installation eines dritten Herzkatheterlabors zusammen mit einer räumlichen Umstrukturierung wird dies ermöglichen. Damit werden die Wartefristen für die Patientinnen und Patienten verkürzt und zukunftsfähige Abläufe geschaffen. Daher rechnet das STZ mit einem zusätzlichen Ertrag von rund einer halben Million Franken jährlich. Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat einen Objektkredit von 7,3 Millionen Franken.
Instandhaltung und Umzug Angiographieanlage
Durch den Umzug des Notfalls sind Räume im Behandlungstrakt frei geworden. Diese sollen künftig für die Angiographieanlage, die der Untersuchungen am Gefässsystem dient, genutzt werden. Gleichzeitig mit der Verlegung werden gesetzlich vorgegebene bauliche Massnahmen vollzogen, sowie betriebliche Abläufe optimiert. Da die bestehende Angiographieanlage am Ende ihrer betrieblichen Laufdauer steht, werden mit dem Umzug bereits jetzt die baulichen Voraussetzungen für den Ersatz der Angiographieanlage geschaffen. Dadurch können ein längerer Unterbruch der Diagnostik und somit grössere Ertragsausfälle vermieden werden. Der Stadtrat bewilligte für die Instandhaltung und den Umzug der Angiographieanlage gebundene Ausgaben von 2,3 Millionen Franken.